loop Archiv #82 (1.5.-7.5.2001)
anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben
loop Archiv #81, loop Archiv #83
spring of loop
Themenknebel der Woche: Otaku
Hallo Björn, ich bin natürlich dabei.
wch münchen * - 07.05.01 at 22:38:25
fredrik grafing * - 07.05.01 at 22:34:17
Viele liebe Grüsse an den Parmaschinken kauenden Strassenköter!
Käsesahnetörtchen - 07.05.01 at 21:44:00
Goldmund Montreal * - 07.05.01 at 21:21:21
Achtung: geklaut!
Haruki Murakami hat in 683 Seiten nur einige wenige gute Sätze, aber an dem hier
bin ich hängen geblieben:
@garten der seele
"Das Licht dringt nur für den kürzesten Augenblick - vielleicht nur sekundenlang
- in den Akt des Lebendigseins ein. Hat man die Gelgenheit, dessen Offenbarung
zu fassen, erst einmal verpasst, gibt es keine zweite Chance. Dann kann es sein,
daß man den Rest seines Lebens in hoffnungslosen Abründen der Einsamkeit und der
Reue zubringen muß. In dieser Dämmerwelt gibt es nichts mehr, dem man
hoffnungsvoll entgegensehen könnte. Eines solchen Menschen einziges Gut ist der
verdorrte Leichnam dessen, was hätte sein sollen."
Dennoch, schreit es aus mir heraus, hab ich das Licht gesehen! Und manchmal,
selten, für ganz kurze Zeit und unerwartet, spüre ich, wie es mich noch immer
wärmt! Noch.
Leonce München * - 07.05.01 at 20:45:08
Wer bin ich denn? Und wer bist Du, Deadly?
The Crab wundert sich * - 07.05.01 at 20:01:00
@ The Crab:
Nun aber mal halblang. Deine Texte sind doch klasse. Nur lieber nicht soviel Akte X und Terminator gucken. Das macht so düster im Gemüt.
Bist Du eigentlich die, für die ich Dich halte?
@ HalfManHalfBiscuit:
Ich freue mich für Dich, lieber Freund. Aufrichtig. Stadt passt, Monat passt. Sollte klappen.
@ Konstantin:
Wir könnten aber auch die Automarke mit dem Blitz im Kühleremblem in "Konstantinopel" umbenennen, und Jugendliche in "Konstanteenager".
DeadlyMedicine auf dem Sprung * - 07.05.01 at 19:51:19
Draußen fliegt ein Heissluftballon vorbei und drinnen dröhnt irgendein MTV-Scheiß. Angeblich bin ich eine schlechte Freundin, weil ich gesagt habe, dass H. langweilig ist. Tatsache ist, dass er Verhaltensstörungen kriegt, sobald ich auftauche, und ich kein vernünftiges Wort mehr mit A. reden, geschweige denn mit beiden einen netten Abend verbringen kann. Sie weigert sich seit drei Monaten, mich in meiner neuen Wohung zu besuchen. Auch andere Bereiche meines kleinen Lebens liegen im Argen. G. ist bekanntermaßen ein Arschloch. Selten bin ich richtig wütend, aber dieser Mann treibt mich dazu, ihn Arschloch zu nennen, was er mir natürlich sehr übel genommen hat.
Der T1000 bohrt dem Terminator eine Stahlstange durch den Rücken. Allerdings fühlt der Terminator keinen richtigen Schmerz, es ist bloß ein furchtbares Knirschen zu hören, als der T1000 noch ein bisschen nach links und rechts rührt, um die mechanischen Teile zu zerstören. Das gelingt ihm nicht ganz, obwohl die Augen des Terminators erlöschen. Kurze Zeit später schaltet sich das Notstromaggregat ein, und der Terminator, mit abgerissenem Arm und soweiter schleppt sich zu seinem letzten Kampf. Weil wir es mit einem amerikanischen Film zu tun haben, gibt es natürlich ein Happy End, also kein Grund zur Sorge.
Ich fühl auch keinen richtigen Schmerz. Ich weiss nicht, ob ich erleichtert über die fortschreitende emotionale Entfernung sein soll. Gibt es einen letzten Kampf mit Notstromunterstützung oder können Freunde so einfach aus Leben verschwinden, verdimmen, verbrennen, erlöschen? Wir haben hier einen Grund zur Sorge, denn ein Happy End ist noch lange nicht in Sicht.
Nachher gibt es Akte X, Moulders Körper und Seele sollen angeblich vertauscht werden. T. kommt zu Bier und Chips und wir wollen mal sehen, ob wir vielleicht Parallelen ziehen können. Man könnte ja einfach in andere Leben schlüpfen oder besser noch, die anderen in fremde Leben stecken, ohne dass die was merken. Dann trifft man sich, muss sich nicht mit Vergangenheitsbewältigung, unordentlichen Küchen und dergleichen beschäftigen und ansonsten ist das auch alles Mist, was Sie hier schreiben, Frau Crab, leider.
The Crab nicht wirklich unglücklich * - 07.05.01 at 19:09:22
Garten der Seele
als dein herz
sich öffnete
streifte
ein hauch
hoffnung
meine
vernarbte seele
als die saat
deiner liebe
sich in
unendlicher
blütenpracht
entfaltete
in mir
die angst
vor ihren
schmerzhaften dornen
als das schweigen
zur einzigen stimme
unserer herzen
wurde
wünschte ich
offene worte
zu säen
um blindes verständnis
zu ernten
silent aus-sätzig * - 07.05.01 at 18:27:21
An die ganze Welt: Bin verliebt. Danke, sehr glücklich.
HMHB - 07.05.01 at 18:13:15
@ all Internet-Text-Otaku´s
sechs Fake-Einträge gelöscht (incl. Christian Krachts Fake-Eintrag)
MARiO @imloop.de * - 07.05.01 at 16:07:16
wer
wann
warum
was
wen
wie
fragen über fragen * - 07.05.01 at 14:24:26
gestern in leipzig:
ein junges mädchen von etwa 15 jahren mit ihrer freundinnen und zwei freunden am info desk der deutschen bahn. die gruppe erkundigte sich nach der frühesten möglichkeit mit dem wochenend-ticket nach münchen zu fahren. das mädchen hatte eine kleine tasche, die mit filzstift beschriftet worden war: party und ficken.
Sebastian erfurt * - 07.05.01 at 14:20:16
@spurned: jaja - sehr gut!
ZWIST IST MIST!
GRIMM IST SCHLIMM!
aber macht spass, auch wenn du das nicht verstehen kannst, denke ich.
FF ffm * - 07.05.01 at 13:15:07
spannend.....alinia...
bin auch ein wenig heimatforscherIn
konstantin, baby ;-)) ich werd ja stetig konkreter...
poacher_ baby * - 07.05.01 at 12:32:15
Goldmund, sowas lese ich sehr gern, was Du hier schreibst. Ein schöner Textcocktail: Wilde Demos; Kiffen; Französinnen; Isomatten; Tränengas; Kanada; Jesus. Hegel. Sofort wurde ich an meine fiktive Studienzeit erinnert. Langhansstyle. In Bonn gibt es nur noch wenige, wirkliche anarchistische Schwestern/Brüder. Das ganze findet jetzt mehr so in Berlin statt. Aber manchmal, wenn ich genug hab, die Nase voll ist, weil es nicht so läuft wie ich mir das so vorstelle mit der Welt, dann dreh ich nochmal richtig auf: Düse auf meinem treuem Fahrrad "Harley" (vorne schön mit Körpchen) durch die Bonner Altstadt und verkünde lauthals und westerwellisch meine Forderungen: 1. Meine Ernennung zum König von Europa und zum Chef über die Wahrheit 2. Das Mädel das so schön "I'm like a bird" singt und fliegen kann wird schnellstmöglich mit mir zwangsverheiratet 3. Johannes B. Kerner und Guido Westerwelle werden ebenfalls (weil Liebe mir wichtig ist) miteinander zwangsverheiratet und müssen den Rest ihres Lebens, vor unser aller Augen, im Big Brother Haus leben 4. Eintracht Frankfurt wird nachträglich zum 23fachem Deutschen Fußballmeister ausgerufen 5. Bayern München muß für 150 Million Euro Figo kaufen und wird dann in die zweite Liga zwangsversetzt, das Motto: mit Figo gegen Mainz 05. 6. London wird in Frankfurt a.d.T umbenannt, Frankfurt in London a.M. 7. Gott muß die Kirchen räumen (die werden zukünftig für Rockkonzerte verwendet) und ist von jetzt an Einkommenssteuerpflichtig 8. Wochentage heißen nicht mehr "Montag", "Dienstag" usw. sondern können über das Internet Jedentag meistbietend benannt werden: als König darf ich anfangen: heute: Konstantinistsotolltag 9. Alle Mitglieder der Jungen Union werden, mit den besten Wünschen für den weiteren Werdegang, nach Mozambique umgesiedelt 10. Bayern wird an Japan outgesourct.
Poacher, Baby, Du hast natürlich völlig recht, ne Pose. Der Text ist argumentativ nicht stringent und nichtssagend. Weshalb so zaghaft. Kannst ruhig konkreter werden. Macht mehr Spaß. Hab aber nicht verstanden was schlimm daran sein soll T.A. anzupissen. Groß genug isser doch. Besser als so ne talentlose Birne wie mich anzupissen. Größenwahn. Hybris. Alles Top-Eigenschaften, wenns denn um Texte geht. Danke übrigens für die Vogelweide Auskunft.
Konstantin von Europa * - 07.05.01 at 11:39:04
Heimat-los ist man.
Oder man verliert sie.
Dann ist ein Zeitabschnitt in die Vergangenheit verschoben,
den man vielleicht immer noch benötigte.
Man kann dann endlos suchen, wo auch immer,
oder endlos trauern, oder sich einfach ans
Feuer setzen und davon erzählen, endlich.
Begegnungen sind solange Kompensation, bis
das Begreifen einsetzt, dass das Andere,
das DU in mir selbst beginnt.
(aus meinen Heimatforschungen, die ich seit über 30 Jahren betreibe..)
ALINIA Wasser * - 07.05.01 at 10:55:06
wie werde ich also heimat los, alinia?
durch begegnungen mit andern
oder?
poacher_ mühldorf * - 07.05.01 at 10:46:11
Für den DickeMedizin, so sehen Mails aus, das ist Leben, ALTER.
Hi!
Habe überlegt, ob ich mich überhaupt melden soll, aber ich halte es noch immer für besser, Dinge auszusprechen, als sie ungeklärt zu lassen.
Da Du entgegen früherer Äußerungen in diversen emails ("... Sehnsucht nach Kontakt mir Dir...") ganz offensichtlich kein Interesse an einem "Kontakt" hast, sollten wir uns vielleicht die Peinlichkeit geheuchelter Geburtstagsglückwünsche ersparen. Du weißt, daß ich einige Zweifel hatte, Dich - in welcher Rolle auch immer - wieder an meinem Leben teilhaben zu lassen. Solltest Du es als "Erfolg" verstehen, daß ich Dir schließlich meinen Telefonnummer gab, so sei Dir dieser Triumph, erneut bekommen zu haben, was Du wolltest, gegönnt. Die Tatsache, daß seitdem keinerlei Reaktion von Dir erflogte, läßt keinen anderen Schluß zu, oder?
Das mag sich bitter anhören, ist aber aus meiner Sicht sehr emotionslos und fügt sich lediglich in ein Bild ein, reiht sich als neues Glied in eine lange Kette. Schade, ich dachte, Du hättest Fortschritte gemacht...
Aber vielleich täusche ich mich ja und es ist alles ganz anders.
T.
*
Hi,
habe gerade versucht, Dich telefonisch zu erreichen, aber Dein AB sprang nicht mal an...
Bin am Wochenende in Deiner Nähe, zwar schon ziemlich ausgebucht, aber vielleicht können wir uns am Sonntag sehen wenn Du Zeit hast.
Wird auch etwas abhängig sein von meinem Erschöpfungsgrad und meiner Laune.
Mal sehn... Bin bis Donnerstag noch in WI, kannst ja mal sagen, ob Du übeerhaupt da bist. Ich ruf Dich an.
Bis dann
T.
*
spurneds wort der woche: express-knutschen * - 07.05.01 at 10:44:49
@ P.Aristide:
Ich habe einige Recherchen betrieben. Es spielt tatsächlich doch Mena Suvari. Der Depp wird dargestellt von Jason Biggs, bekannt aus "American Pie".
http://www.digital-movie.de/dvd-news/newsinfo.asp?ArtNr=1835
DeadlyMedicine - 07.05.01 at 10:44:45
off. - Mar del Plata, Berlin * - 07.05.01 at 10:41:44
@ TomTom:
Coke bei 3 Grad.
Grüsse nach Bochum.
DeadlyMedicine Bielefeld * - 07.05.01 at 10:39:03
Beginnen Sie Ihren Roman mit der Feststellung,
dass die Begegnung mit anderen niemals Ihre Sehnsucht
nach Heimat wird stillen können.
Im Inneren Ihres Wesens, das DU als etwas Anderes,
Äusseres und daher Begehrenswertes ansieht,herrscht
Unkenntnis, Einsiedelei und Selbstvergessenheit.
Dort spiegeln sich lediglich die Lichtpunkte aller
und werfen Schatten auf die Sonnenuhr der Erfahrung,
langsam aufgelöst in die Form der Äusserungen.
ALINIA wasserburg am Inn * - 07.05.01 at 10:28:52
Och, das ist in der Tat sehr langweilig geworden hier. Zeit, sich nach etwas Neuem umzuschauen: es wird nicht gegengelesen, nur reingekrittelt. Und da rechne ich mich den Kritisierten zu.
TomTom death in vegas * - 07.05.01 at 10:28:43
Jesus ist mir begegnet beim abendmahl in der kirche: konfirmation
alle geschwister gesehen (wenn auch kaum gesprochen). die mutter geht am stock
die rückfahrt: bremen lassen wir links liegen und rasen durch die dunkelheit, die zeit fährt mit
.
schafe und kühe am deich
und am wasser
wolkenwatte
in die tasche
gestopft
der wind geht über leichen
leise tritt er mir ans schienbein
weht über hügel, gräben, gräber
GüTeE - 07.05.01 at 00:41:18
Mein lieber Deadly,
es handelt sich mitnichten, wie Sie meinen, um Mena Suvari sondern um Heather Graham. Vielleicht erinnern Sie sich noch an ihren Auftritt als Rollergirl in Boogie Nights, ein gar nicht so schlechter Film übrigends.
P. Aristide - 07.05.01 at 00:28:21
jesus loves you more then you will know
oh ho ho *hey hey hey * - 07.05.01 at 00:06:51
so I should fall
k - 07.05.01 at 00:04:29
"It was three o'clock; the church bell tolled as I passed under the
belfry: the charm of the hour lay in its approaching dimness, in the
low-gliding and pale-beaming sun."
Judith on the heights_ - 06.05.01 at 23:46:21
girl
GüTeE - 06.05.01 at 23:36:29
gogogogogogogogogogogogogo
won`t stop - 06.05.01 at 22:49:25
Sonntag, 6. Mai 2001
1.)
Ich frage mich: Is es Mena Suvari, die die High-School-Schönheit im Video zu "Teenage Dirtbag" von Wheatus spielt?
2.)
Am Vormittag, auf der Rückfahrt von Bremen, dann noch folgender Zwischenfall.
P. frühstückt Mohrenköpfe der dänischen Firma SUMO. Dann ein lautes, fast schon gekreischtes Niesen. Mohrenkopf-Matsch verläßt explosionsartig P.´s Mund. Nur der kleinste Teil wird von seiner Handfläche aufgehalten, der Rest prasselt auf Armaturenbrett und Dachhimmel nieder. Folgender Dialog:
DeadlyMedicine: "Mmmh, lecker. Dankeschön."
P.: "Scheiße, Ich wußte, das geht nach hinten los; voller Mund und Niesen. Taschentuch?"
D.M.: "Wohl eher nach vorne. Nee, hab´ ich nicht."
P.: "Ja und wohin mit dem Schmodder?" (streckt mir vorwurfsvoll seine besudelte rechte Hand entgegen)
D.M.: "Aaaaaabschlääääckääään!"
P.: "Halt mal an".
D.M.: "Dir als Polizist ist nicht zufällig bekannt, dass man auf Autobahnen nach Möglichkeit den nächsten Rast- oder Parkplatz ansteuern sollte?"
P.: "Grrrmbl." (Beginnt, seine Hand abzuschlecken)
D.M.: "Und jetzt das Auto."
P.(nestelt umständlich getragene Hilfiger-Boxershorts aus der Reisetasche hinter seinem Sitz und beginnt zu wischen): "Das ist ekelig."
D.M.: Meine Güte, Du leuchtest Junkies mit der Taschenlampe ins Arschloch!"
P.: "Arschloch."
D.M.: "Na sag´ ich doch!"
3.)
Ich sah meinen Vater heute zum ersten Mal in meinem Leben ohne Vollbart.
Als Rechtfertigung für diesen Thierse-liken Eingriff dient ihm die Geschäftsaufgabe des einzigen Bielefelder Herrenbarbiers, der seine "Gesichtsmöse anständig stutzen" (Zitat) konnte. Ich selbst bin eher geneigt, meiner Mutter Glauben zu schenken: Sie verriet mir heute am Telefon, das er das Stern-Abo gegen ein Men´s Health-Abo getauscht und seitdem einige Änderungen an seinem Äußeren vorgenommen habe. So soll er auch einige Flanell- und Grobcordhosen durch Jeans von Boss und Armani Jeans ersetzt haben.
Den ersten Schritt zum neuen Image tat er allerdings schon im letzten Herbst; ich maß diesem Ereignis damals allerdings nicht die notwendige Aufmerksamkeit zu: Der silberne S 430 wich einem nachtschwarzen E 430 T Avantgarde, ein kleiner Schritt nur, aber eindeutig weg von der Cordhose und hin zu erträglichen Leasingraten.
Jedenfalls mußte ich feststellen, das der Bart geschickt Altersflecken und einen Mund verbarg, der dem Erich Honneckers nicht unähnlich ist.
Ich schlug vor, ihn wieder wachsen zu lassen und den Barbier durch ein Bartschneidegerät der Firma Braun zu ersetzen.
4.) Fever Pitch hingegen ist keine so gelungene Hornby-Verfilmung.
5.) Tristesse Royale ist zwar durchaus kurzweilig, aber auch ein wenig peinlich.
6.)
@ Goldmund Montréal:
An einer belebten Hauptstraße in Montréal gibt es ein(e) Café/Bar, das den Vorbeischlendernden mit einer grossen Auswahl an Exportbieren und Kaffeesorten anlockt, die dieser durch die großen, ebenerdigen Panorama-Glascheiben betrachten kann. Das Intérieur ist rostrot-braun gehalten, die Toiletten sind schwarzweiß und im Schachbrettmuster gekachelt. Ich habe dort vor längerer Zeit einmal einen verregneten Nachmittag verbracht und mich mit einem ziemlich verrückten Kanadier unterhalten, der mit mir zusammen einen bewaffneten Aufstand ausüben wollte, um Montréal von der Geißel der französischen Leitkultur zu befreien.
Können Sie mir den Namen dieses Etablissements nennen?
DeadlyMedicine Bielefeld * - 06.05.01 at 22:48:39
Soup Dragon Berlin * - 06.05.01 at 22:03:21
Freitag, 20. April. 2001
Die Kunst Entscheidungen zu treffen -oder-
Your actions are speaking so loud, I can't hear a word you are saying
*
Nach Quebec nahmen mich drei Studentinnen mit: Kristy, Brie und Sarah. Kristy kannte ich schon von einem Abend mit Mark als wir uns Refer Madness im Cinema du Parc ansahen: Ein "Informations" Kinofilm aus den 50er Jahren im Auftrag der US Regierung gedreht, sollte damals auf die Gefahren des Marihuana Rauchens aufmerksam machen. Die Spaetvorstellung war ausverkauft und das Publikum fast ausschliesslich sehr bekifft. Der Film liess einem ja auch mehr oder weniger keine andere Wahl. Es hat sich allerdings an diesem Abend bereits abgezeichnet, dass es tatsaechlich ein Problem gibt in diesem Zusammenhang:
Entscheidungen. Genauer: Gruppendynamische Entscheidungen.
*
Ich rief Mark am Mittag an. Er hatte fuer sich und seine Freundin Paula zwei Sitzplaetzte in einem der Busse, die das Studentenwerk bereitstellte, reserviert. Er wusste: Ich hatte eigentlich an meiner Kant Hausarbeit zu arbeiten, und rechnete deswegen gar nicht mehr damit, dass ich mitfahren wuerde. Umso erfreuter riet er mir dann als ich ihn anrief, im Auto, das Kristy gemietet hatte, mitzufahren. Ich versuchte daraufhin meinen Ethik Professor telefonisch zu erreichen, um einen spaeteren Einreichungstermin auszuhandeln, doch er war wohl schon selber unterwegs. Meinen Rucksack packte ich mit fast schon automatischer Routine: Therm-a-rest, Schlafsack, Notizbuch, mehr wuerde ich nicht brauchen, abgesehen von Verpflegung, da davon auszugehen war, dass alle Geschaefte in Quebec uber das Wochenende geschlossen sein wuerden.
Um fuenf Uhr sollte ich abgeholt werden, vor der McGill Turnhalle, in der zu dem Zeitpunkt Klausuren geschrieben wurden. Ich kaufte also drei Humus sandwiches und einige hemp seed bars, bevor ich mich zum Treffpunkt begab. Die Sonne schien, und auch fuer das Wochenende war sommerliches Wetter angesagt.
Beim Warten auf die Maedchen vor der Turnhalle, fragte ich mich dann, unteranderem, ob es Zufall ist, dass das Gipfeltreffen der Politiker genau in die Klausur Zeit gelegt wurde. Erwartet wurden mehr als 10000 Demonstranten, zum groessten Teil Studenten, die eigentlich alle in der Bibliothek zu sitzen hatten.
*
Die Freude ist ganz meinerseits, als Kristy endlich vorfaehrt und mir Brie und Sarah vorstellt. Sie kommen aus Frankreich, und alle drei sind ein Stueck zu attraktiv finde ich, fuer das was wir vorhaben. Sie sind entsprechend aufgeregt, wollen noch schnell quick snap cameras kaufen, und achja, Schwimmbrillen haben wir vergessen. Im Auto sitze ich vorne auf dem Beifahrer Sitz, beantworte die Fragen der Maedchen, und freue mich, die Stadt hinter mir zu lassen. Als eine Gespraechspause entsteht machen wir das Radio an, und hoeren, dass der Zaun bereits an zwei Stellen niedergerissen wurde, trotz massivem Traenengas Einsatz. Brie sitzt hinter mir und fragt aufeinmal "Do we have any drugs on board?". Ich lasse den Satz ein paar Sekunden in der Luft haengen, um zu gucken ob jemand anders antwortet, doch die Frage war sowieso an mich gerichtet, also sage ich im ausatmen "Yeah, I have a bit of weed". Das scheint auf Gefallen zu stossen, aber erstmal packt Sarah die Tupperware mit Pasta und Salaten aus. Das Radio haben wir mittlerweile auf einen Oldie Sender gestellt. Die Stimmung befindet sich in einem leichten Steigflug.
*
Meine eigene Entspannung wird mir bewusst, als ich mich reden hoere: Ich brauche ueberhaupt keine Fuellsel Woerter wie "like" und "you know" mehr, die Saetze sind klar und zusammenhaengend, obwohl ich sie beginne, ohne zu wissen, was genau ich sagen werde. Ich unterhalte mich mit Kristy neben mir, waehrend die beiden hinter uns zuhoeren. Sarah scheint beeindruckt, ich hoere sie zu Brie etwas sagen, bevor Kristy meint: "Hmm, that is usually Brie talking like this, do you want to tell us what the FTAA is all about, Brie?"
-"I don't know I am tired and stoned and it is a hard topic to talk about..."
-"please..."
Dann geht es auf einmal ganz schnell, ganz hoch, und fuer die naechsten paar Stunden ausschliesslich zwischen uns beiden hin und her:
Wirtschaftstheorie - Profit - Marxismus - Revolution - Hegels Dialektik - Aristoteles Theorie der goldenen Mitte - Yin and Yang - greenpeace - 3. Welt - MNCs - Kulturimperialismus - Verschwoerungstheorien - Medien - die Zukunft - Geschichte - Evolution - race to the bottom - Optimismus - Demokratie - Affen - Verstand - Unendlichkeit
*
Ich bin waehrend des Gespraeches ganz ruhig, und unaufgeregt, staune nur, uber die Schoenheit der Landschaft: der Himmel verfaerbt sich von hellblau nach dunkelblau, ist sehr weit, da das Land so flach ist, die Sonne geht links hinter uns langsam und golden unter, ueber uns fliegen mehrere Gruppen von Gaensen in pfeilfoermiger Formation nach Norden.
Zwischendrin behaupten die Maedchen einstimmig und in vollem Ernst, rechts neben dem Highway Jesus am Kruez gesehen zu haben. Kristy meint dazu: "It's like: remember me?"
Ich gehe gar nicht drauf ein, habe nichts der gleichen gesehen, und lasse mich von soetwas schon lange nicht mehr aus dem Konzept bringen.
*
Nach dreieinhalb Stunden kommen wir an, und stellen das Auto auf den Parkplatz vor der Universite Laval, die die Uebernachtungsmoeglichkeit fuer 5000 der Demonstranten darstellt. Als erstes geht es an einem der alternative media centers vorbei, hier laufen viele Menschen mit cell phones und Laptops herum, nehmen Informationen entgegen und geben sie dann irgendwohin weiter.
In dem Sportkomplex der Uni kriegen wir ein erstes Bild wie sie so aussieht, die Gegenkultur: (wie zu erwarten war, viele:)
Vollbaerte - 'Fros und Kordhosen, bzw.
Batikroecke - Haare unter den Achseln und Selbstbewusstsein.
Eine unvergleichliche Athmosphaere der Friedlichkeit liegt ueber den rund 2000 Menschen in oder auf ihren Schlafsaecken, die hier auf dem Boden der Mehrzweckhalle campieren. Fuer uns ist kein Platz mehr zu finden, daher gehen wir ins naechste Gebaeude und treffen auf dem Weg Mark und Paula, die gerade in einem der Busse ankommen.
Wir bringen mit ihnen unsere Rucksaecke in einen der Klassenraeume, und entscheiden uns dann nach endlosem Hin und Her dafuer zu sechst mit dem Auto in die Innenstadt zum Zaun zu fahren.
*
Die Stadt ist wie leer gefegt, ueberall stehen olivfarbene Busse des Militaers am Rand der Starssen, mehrere Hubschrauber kreisen tief ueber Stadt, immer wieder sind Strassen durch Streifenwagen abgesperrt. Wir finden dennoch einen Parkplatz in der Nahe des Zauns, steigen aus und atmen zum ersten Mal die Luft des Protests. Wir gehen in irgendeine Richtung, in die die meisten Menschen zu gehen scheinen, hier sind jetzt auch viele aeltere, normale Quebecer dabei. Ploetzlich kommen uns Massen von Menschen aus der anderen Richtung entgegen gelaufen, aus einer der Nebenstrassen. Wir bleiben stehen am Rand, an der Ecke, und holen unsere Bandanas, die wir in Essig getraenkt haben, heraus. Die weisse Traenengaswolke ist ungefaehr 200 Meter entfernt zu sehen, doch wir kriegen diesen beissenden Geruch schon allein dadurch in die Nase, dass die Menschen, die naeher dran waren an der Wolke, an uns vorbei laufen.
Spontan macht sich bei uns allen die Idee breit, dass nicht falsch waere umzukehren. Das tuen wir und unterhalten uns mit einer Gruppe, die den ganzen Tag dabei war. Sie erzaehlen von Plastikgeschossen, die die Polizei benutzt, von Pfefferspray und von einer anderen gruenlichen, unbekannten Substanz, die ein sofortiges Uebergeben ausloest.
*
Das reicht fuers erste, wir fahren zurueck und rauchen einen zweiten Joint mit Mark und Paula auf dem Rasen, am Rande des Parkplatzes zwischen den ganzen Universitaetsgebaueden. Wir sind fast die einzigen hier draussen, obwohl die Luft noch recht warm ist. Wir sitzen im Kreis auf einigen Isomatten, und ich erfahre, dass Brie einen "corporate dad" hat. Er arbeitet fuer eine Oelfirma, hat deswegen mit seiner Familie in Burma und Pakistan gelebt, bevor er dann zurueck nach Frankreich zog.
Brie ist mit Sarah vor einem Jahr durch Marokko gereist, daher entspinnt sich ein recht angenehmes Gespraech zwischen uns, das allerdings oefters von Anrufen unterbrochen wird, die Brie auf ihrem cell phone erhaelt:
Eine spezielle Gruppe von Freunden, die alle in Montreal geblieben sind, nicht damit gerechnet haben, dass die Maedchen es ohne weiteres bis nach Quebec schaffen, und die Telefonate nach Quebec zu ihrem Party- Ding entwickelt haben.
Bire laesst uns wissen, dass ihre Freunde ziemlich betrunken sind, um ihren veraenderten Ton zu erklaeren.
Ich lege mich neben sie zurueck ins Gras, und hoere zu, waehrend sie ins Telefon spricht. Sie ist auf einmal die Souveraenitaet in Person, man sieht es, da sie ihr Kruez durchdrueckt, und ihr Grinsen nicht mehr abstellen kann. Ich kann es aber auch regelrecht koerperlich spueren, die Energie, die sie ausstrahlt.
Ich liege einfach da, im Gras, gucke in die Sterne, und an die Hubschrauber ueber uns. Ich denke an nichts.
*
Es geht draussen noch recht interessant weiter: Nachdem heute scheinbar alle eine Stufe hoeher gestiegen sind, will auch direkt jeder zeigen was er/sie so alles kann: Der imanginaere talking stick wird rege in der Gruppe rund gegeben, generelles, loses Oberthema an dem man sich orientiert ist: Ich und mein asozialer, alter Freundeskreis. Ich achte nicht so sehr auf den Inhalt dessen, was erzaehlt wird, sondern beobachte nur die Unterkiefer der anderen Zuhoerer, die immer tiefer gen Boden klappen.
Nach einer Weile kommen die ersten Gestalten, die ab und zu ueber den sonst menschenleeren Parkplatz laufen, auf die Idee wir haetten was zu verkaufen. Sie kommen zu uns auf den Rasen und richten ihre Frage an die Gruppe. Ich reagiere nicht direkt, liege noch auf dem Ruecken, doch als ich merke, dass alle Blicke sich auf mich richten, setze ich mich langsam auf. Sehr deutlich steht den beiden Typen "Zivilbulle" auf die Stirn geschrieben. Ich sage laechelnd zu den anderen: "I don't know, do we have anything?" Mark versteht, und sagt mit seinem besten Pokerface "Sorry, guys...".
*
Irgendwann werde ich dem ganzen muede und schlage vor ins Gebaeude zu gehen. Die Idee stoesst nicht nur auf Zustimmung, doch ich stehe einfach auf und gehe vor, worauf die anderen folgen. Drinnen angekommen, ist die Entscheidung zu treffen: schlafen legen oder noch in die im Keller gelegene Cafeteria setzen?
Wir stehen im Kreis, zu sechst, vor der Tuer des Klassenraums, in dem unsere Rucksaecke liegen, als ich aus meinem Koerper heraus steige, und in die Gedanken
aller umstehenden Menschen hinein. Mein Gesicht traegt ein zur Maske gefrorenes Laecheln, als ich den Blick von einem zu anderem richte, und dann auf einzelne Menschen aus dem Treiben um uns herum. Es ist, als ob ich die Zeit angehalten habe: Ich weiss ganz genau, was die anderen denken: Alle versuchen eine Tendenz zu erkennen. Doch ich weigere mich, sie ihnen zu zeigen. Statt dessen suche ich jetzt selber mal nach Richtungsweisungen, hoere auf alles gleichzeitig, doch die Gedanken der Menschen um uns herum zeugen nur von fatalster Unentschlossenheit.
Ich ringe mir ein: "Ok, let's go sit in the cafetiria" ab, da das alles zu unheimlich wird.
*
Im Keller fuehle ich ein unangenehmes gegen die Decke stossen, jedes Mal, wenn ich einen der Neo- Hippies in diesem trostlosen Ambiente von weissen, nackten Neonroeheren, zum Coke Automaten schlurfen sehe. Ich denke an die Lounge im Hilton, innerhalb der vom Zaun und 15000 Polizisten abgeschirmten Festung Alt Quebecs, in der jetzt im Moment die 33 unbedeutenden Praesidenten suedlicher Nationen Amerikas (abgesehen von Fidel, der nicht eingeladen ist) bei den Praesidenten Chretien und vorallem natuerlich Bush, saugen.
Ich stehe auf, gehe ein bisschen unmotiviert in diesem Keller herum und frage, als ich wieder an unserem Tisch vorbei komme: "Allright, should we wrap it up?" Die anderen wollen aber noch nicht Schluss machen, also begebe ich mich alleine zu unsere Schlafstaette. Leise lasse ich meine Therm-a-rest sich mit Luft fuellen, waehrend ich meinen Schlafsack mit den vielen geflickten Brandloechern auspacke und bedaechtig auf die Isomatte lege.
Goldmund Montreal * - 06.05.01 at 20:10:38
Für Joshua & Kara
in meines
lebens fluss
fliessen
die tränen
klares blut
der seele
in den
uferlosen see
verleugneter
gefühle
in meinen
augen
sieh
die trauer
um das
ungeborene kind
der sehnsucht
es ward
ein kleiner
traum
silent - 06.05.01 at 09:03:03
LOVEPANGS handelt von Verlustängsten, von Trennungsängsten, von unerfüllter Liebe und der unendlichen Sehnsucht, die nie gestillt wird. LOVEPANGS schafft den Rahmen, in dem man aus seiner eigenen Sprachlosigkeit erwachen kann, denn ein Verlassener ist nicht mehr in der Lage zu erkennen, was um ihn herum passiert. Er wurde inszeniert und kann kaum noch etwas dagegen tun.
LOVEPANGS ist Liebe, Leben und Verzweiflung.
LOVEPANGS ist Kunst und Kunst ist Kommunikation.
LOVEPANGS kommuniziert über die einzige gemeinsame Sprache der Menschen: Sehnsucht.
LOVEPANGS ruft eine neue Gesellschaft aus.
man ist völlig am Ende, am
Boden zerstört, glaubt es
kaum, will sich verkriechen,
fühlt sich ganz alleine,
taucht ab in Tiefe und Traurigkeit.
(paincolor: Gelbgrün)
man tobt und wehrt sich, wird
zwischen Wut und Trauer hin
und her gerissen, auch Hass
ist kein Fremdwort mehr,
Verzweiflung und Traurigkeit
führen zu Wut;
große Intensität, auch Befreiung.
(paincolor: Rot)
man ärgert sich immer noch
oft über die vergangenen
Illusionen, ist verdrossen und
neigt zu Zynismus und
Misstrauen, Konzentration auf
sich selbst, erlangt langsam
Klarheit, Erneuerung.
(paincolor: Blau)
* - 05.05.01 at 23:08:49
die stylishleute pinkeln alles voll hier
may - 05.05.01 at 22:21:47
durchschnittlicher tag.
erst shoppen: ein hellblau-weiss gestreiftes hemd für 150 DM, ferien für immer als taschenbuch und die autobiographie von helmut berger gekauft.
später noch eine men´s health und eine schachtel zigaretten.
nachmittags 3 stunden lernen.
früher abend, men´s health durchgeblättert.
gleich 45 minuten spazierengehen.
später abend, helmut berger lesen.
schlafen, morgen training.
robert fludd - 05.05.01 at 20:45:12
mauersegler
piedestal
das unscheinbare des scheins
perpendikel
kothurn
erhörtes schweigen in leeren gemächern
zentripetal
approximativ
näherungen im da.zwischen
fondant
chaiselongue
kurze liebe auf altmöbeln
Judith on the balcony with begonies * - 05.05.01 at 17:34:30
Wer ist schon Christian Kracht? Wahrscheinlich ist es cool, und zwar sehr cool, gute Platten scheiße zu finden. Alle Platten von Blur... ha!
The Crab ha-ha * - 05.05.01 at 15:38:46
Ah, der Spaßvogel ist wieder da.
DeadlyMedicine Bielefeld * - 05.05.01 at 14:24:10
Für einen Moment bringt es ihn aus der Fassung, als er merkt noch eine weitere Schrulligkeit seines Vaters übernommen zu haben. Im Zeitungslese-Café sitzen, wie immer, für verschiedenen Zweck gibt es unterschiedliche Gastronomie, im Zeitungslese-Café sitzen, dessen Fenster gross genug sind, von Zeit zu Zeit den Kopf zu heben, um einen geschützten Blick in die Wirklichkeit zu werfen. Seit heute morgen keine zerlesenen Zeitungen mehr ertragen zu können, zerfledderte, durcheinandergeratene. Das väterliche Faltsysthem, die Angst vor der Wut des Patriarchen, wenn die Ordnung der Blätter gestört worden war. Ich auch, denkt er. Die Vorstellung so zu werden, wie er, bedrohlich und absehbar. Der Geruch des Aftershaves seines Tischnachbarn und zu lesen von der einmaligsten Gelegenheit, der einzigsten Möglichkeit, der opimalsten ultimativsten Lösung ballt sich zusammen, und was er sonst so schätzte, privat zu sein in der Öffentlichkeit, verwandelt sich in Abscheu. Allein in einer Welt voller stinkender Dummköpfe, Dilletanten. Nach hause gehen. Tür zumachen, einsam und eingebildet langsam verenden.
Lotos heute * - 05.05.01 at 14:01:44
Tja, der Müll aus den späten Siebzigern: bin leider noch nicht tot, sonst läg es längst oder wäre recycled. IHR aber bräuchtet nicht mal das Papier zum Schreiben!
Zitat von Ulrich Greiner (Zeit nr. 18) 'Zum Spaß'
"Es ist schön, dass die deutschen Dichter auf einmal wieder als Artisten der Formulierungskunst auftreten und nicht mehr, wie damals in den Sechzigern und Siebzigern, als stammelnde Sinnsucher."
@Sasa: lizzie (tin ~) = alter Kasten, Auto
@TomTom: mir gefällt's! (Nun singe aber keine Lobeshymne auf meinen wirklich nicht gearbeiteten Text; hatte etwas anderes gesucht, aber erst danach gefunden.)
War wieder mal krank, aber das ist nichts Besonderes in den letzten Jahren: es ist immer der der gleiche Virusinfekt, 2 Tage Kopfschmerzen.
R. Herzinger a.a.O. über Gerd Koenen's Das rote Jahrzehnt
"Bei Koenen rücken dabei endlich auch die siebziger Jahre in den Mittelpunkt intensiver historiografischer Betrachtung. In der Flut von 68er-Literatur wurden sie bisher zumeist ausgespart oder nur als unansehnlicher Wurmfortsatz der bunt schillernden Sixties abgehandelt. Mit den Linken der Siebziger und ihrer eigentümlichen Mischung aus hedonistischem Narzissmus und..." so weiter /
'Das schwarze Loch'
GüTeE - 05.05.01 at 13:23:43
Uji Uji Uji. He Leute checkt mal den Pool aus, da scheint sich was zu regen, hehe. Meine Interpretation, eure Aktion. And who the fuck is Foxy Huber?
*
Ich lese Rainalds neues Buch bei Merve, Das Jahrzehnt der schönen Frauen, und es macht mich auf einmal traurig. Auf einmal bedaure ich mich selbst, daß ich so wenig schreibe, so wenig erlebt habe, weiß, ausgehe, Freunde habe, und gleichzeitig weiß ich, daß es ein albernes Gefühl ist, weil ich der festen Überzeugung bin, daß es jeden Tag neu anfängt das Leben, und nichts verloren ist, und wenn schon, macht nichts, kommt ja wieder was neues.
Trotzdem gebe ich mich diesem Gefühl hin, hemmungslos, dem Selbstmitleid, eher aus Neugier. Ich muß das Selbstmitleid mich dahinführen lassen, an sein Ende, wo es verpufft.
Vom Gefühl her nur vergleichbar mit unglücklicher Liebe, also einem Gefühl, das sich einfach nicht vermeiden läßt und so albern ist.
Das Gefühl des Bedauerns, im Bett verschwindet es wieder. Ich habe nichts erlebt, nichts gesehen, bin nicht ausgegangen und habe keine Freunde wie er, sie, alle anderen. Das ist immer die Rettung, dieses banale Gefühl anders zu sein.
Später suche ich die Gründe, wie ich warum gelebt habe, warum ich eigentlich, obwohl unglaublich leichtsinnig, immer so eine Angst vor dem Leben hatte, habe. Und daß diese Angst es geschafft hat mich von etwas abzuhalten, an das ich mich gerne erinnern würde. Das ich jetzt gerne als unverzichtbare Erfahrung hätte.
Eine komplette Spaltung, die täuschende Gewissheit des Erlebens, das noch kommt, und die Ruhe des zu Hause Bleibens, die ich vorziehe. Die Hochstapelei des Erwartens und die Ängstlichkeit. Beides krank.
Alles was wir bleibt: ein so wütender, so rasender Wille, so eine Wut und Lebenslust, daß ich davon erstmal erschöpft liegen bleibe.
-Im Fernsehen ein Programm, als wäre die Zeit stehengeblieben, seit Jahren. Danke-
Generell gilt: Raushauen, alles raus, wohlüberlegt raushauen, auch Fehler. Das fehlt hier einfach. Zuviele Notizen, zuviel Vorsicht, zuviel Angst. give face.
Sven Lager - 02.05.01 * 21:32:37
Einfach raushauen. Wohlüberlegt. Auch Fehler. Super. Und während Sie da betteln, Herr Lager, habe ich die ganze Zeit den Kopf geschüttelt. Ich weiss, dass Sie vor Erregung übermannt sind. Schon klar. Ich hätte Ihnen auch gerne befohlen aufzustehen, sich von den Knien zu erheben. Ich kenne Ihren Typ. Ich betrachte ihn, und suche den Menschen, den ich vor langer Zeit gekannt habe. Manche sagen heute, dass sie Grabsteine in Ihren Augen sehen.
Georg Oswald - 03.05.01 * 20:12:20
Uij. Sind wir jetzt alle ganz doll ehrlich geworden miteinander, seit wir nur noch unter Nummern schreiben?
Moritz von Uslar - 04.05.01 * 17:07:08
Was heisst: Seit wir mit Nummern schreiben? Wer Sie sind, Herr von Stusslar, wird ja wohl sehr deutlich klar. Ihr ganzes Ding steckt in diesem "Uij". Bravo. Sehr witzig. Im übrigen wäre schon viel gewonnen, wenn sich hier einige Mitmachneurotiker gleich von der prächtigen Liste mit diesen wunderbar klingenden Namen verabschieden würde. Ganz offiziell. Ich benötige keinen Diederichsen,Kracht oder Kummer, damit ich hier Teil einer Guerrilla Hype Armada sein darf. Besonders brauche ich kein Angsthasen- und Privatkünstertum. Ich werde auch mit meiner Foxy Huber glücklich.
Christian Kracht - 05.05.01 * 05:44:28
*
Eiseisbaby München Bayern * - 05.05.01 at 11:14:29
Dazu, boogle, kann man vernünftig nur über Bande antworten, und in diesem Fall mit Kierkegaard, denn der hat heute Geburtstag:
"So manch ein Mann ist Genie geworden durch ein Mädchen, so manch ein Mann Held geworden durch ein Mädchen, so manch ein Mann Dichter geworden durch ein Mädchen, so manch ein Mann Heiliger geworden durch ein Mädchen; - nicht aber ist er Genie geworden durch das Mädchen, das er bekommen; denn durch sie ward er bloß Etatsrat; nicht ist er Held geworden durch das Mädchen, das er bekommen, denn durch sie ward er bloß General; nicht ist er Dichter geworden durch das Mädchen, das er bekommen, denn durch sie ward er bloß Vater; nicht ist er Heiliger geworden durch das Mädchen, das er bekommen, denn er hat gar keine bekommen und wollte nur eine einzige haben, die er nicht bekommen hat, gleich wie auch jeder von den andern Genie ward, Held ward, Dichter ward mit Hilfe desjenigen Mädchens, das sie nicht bekommen haben." (Kierkegaard, Stadien auf des Lebens Weg)
Corvus Berlin * - 05.05.01 at 10:05:41
Wieder so ein beschissen einsamer Freitagabend. Seit Wochen nicht mehr "aus" gewesen. Aber jede Woche sage ich mir, ja vielleicht heute, so ganz spontan, einfach los, irgendwohin... Aber ich will ja auch niemanden treffen, erstrecht niemanden aus meiner WG.
Dabei kann ich dieses Wochenende sicher sein immerhin SIE nicht zu treffen, da sie ans Meer gefahren ist... aber was soll`s.
Am Meer, da wär ich auch gerne.... Und warum liebe ich sie noch nach allem? Und warum haße ich soviel und soviele?
boogle (KbBl.n) *out of the blue - into the black * - 05.05.01 at 03:15:21
Oh Zauber. Mädchen zaudern. Wahnsinnstorten. Wolkenweiß schwebt KonW. Herbei, vom Wind getragen. Sandige Bläue am Himmel über graue Hügelfelder. Äcker. Erde. Sandgrauklar und hellbeschienen. Farben färben Formen. Farben formen Formen. Formen formen Farben. Selbstvergessen. Wie besessen. Zirpset die Natur. Ich leist' keinen Schwur. Ostpreußenblues. To hus. Whau. jippi. Diese dunklen Träume: Eckige Raumvorstellung. Ein Gesicht das du kennst. Quader. Sie war wie eine 2. Mutter zu uns. Er teilte mit mir diegleiche Art von Agression. Dieses Nichtangepaßt sein wollen. Dabei versteh' ich's garnicht. Er war doch der jüngste von den Zwillingen, und also meistgeliebt. Ja na, bei Zwillingen vielleicht doch anders. Wahrscheinlich Zufall. Damals am Feuer neben dem Maisfeld, in Frankreich oder so, mit Zelt und dickem Wagen durch sieben Länder. Oh Zauber. Wie behext von Rotwein und Haschischgedanken. Übersinnliche Realitäten. Hinein in die Flut der abendfüllenden Bilder. Tief dunkelroter Wein vor hellem Feuerschein. Abgestanden. Glut wärmt unsere Köpfe. Dieser vaterlose Buddhatyp, mit schwarzen Haaren, Brille, braungebrannt, kam damals spät zu uns, Absteiger, ließ sich das Zeug aus dem Bimmelzug reichen, drehte sich dann in Ruhe seine Zigarette, braunes Zeug in Silberpapier aufgewärmt, offen ausgebreitet auf dem Tisch im Hinterzimmer der Bahnhofskneipe mit Flipper- und Billardtischen; Suspicious Mind im Lautsprecher und rötlicher Flamingo auf den Lippen, sitzend auf Barkockern in der Kneipe nebenan. Wir kauften Gold vor Rom. Ein Fieber brach aus. Nervös. Hitzig überkandidelt. Der Zeltplatz war kaum zu finden. Diese Monsterstadt. Monumentaler Größenwahn. Kunst. Römisches Reich. Kollosseum. Engelsburg, Vatikan, Sixtinische Kapelle. Die Pinien von Rom der Villa Borghese. Ganz in Weiß im Sonnenlicht und abends Jazz in der Ruine der Basilika de Marenzio. Flügelmusik. Ganz frei gespielt. Das Neuste vom Jetzt. Cecil Taylor. Und jetzt. Eine lange Schlange war da dada. Jetzt. Diese Stunde glühend befreit. Italienisches Licht auf Bildern des Barock. Videoüberwachung. Lebendig wirkende Plastik wirkt wie Plastik. Echt lebendig, atmend, sehr erotisch.
Im Traume machen, unbesehen, und für gut befinden. Delirium. Düfte der Natur. Schmetterling. Ein Igel watschelt lang dahin. Unter der Sonne. Im Gemüsegarten. Versteckt sich unter Reihen von Möhrenwucherspreiz. Schattig. Wie wir im Wald. Denkt sich weit voraus. So tun, als ob man schon tot wär' oder vom andern Stern oder so. Da fragst Du dich... und siehst ganz klar. Holst alles herbei: Gott, Jesus, Moses. Zu den Urgründen. Erinnerst dich der Worte, die da standen geschrieben, der Sätze, die Du vernommen aus erfahrenem Munde. Ältere Menschen. Ein dankbares Pu. Es geschieht im Kopf. Denken? Inneres Bild von sich. Liebe deinen Nächsten und dich selbst. Der Urgrund ist Liebe. Der Weg, die Wahrheit und das Leben. Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde. Was sagen eure stummen, lachenden Gesichter? Vom anderen Stern. Du siehst rot und alle Farben. Nichts denken um tiefer zu denken. Ernährung. Verdauung. Der Mitstreiter. Miteinander lieben und leiden. Zweifel und wer bist Du? Man hätte noch mehr geben können. Das fängt schon beim Stimmen an, hörste nichts! Die Vorstellung, das Mitdenken, inneres Mitsingen, Konzentration. Damit man mal sieht, wie sowas abläuft. Urkomisch. Der spielt Kontrabass. Free. Auftritt. Dort auf dem schmalen Steg sitzend. Links herrlich warmes, braunes, tiefes Moorwasser. Zurückgelehnt, die Füße im Wasser über der Eisschicht rechts. Ein fremder Mensch steigt lächelnd von links über den Steg. Traumsprache. Im Schlaf denkst du genauso. Assoziierst weiter und weiter. Man müßte den logischen Schluß daraus. Nie denken gelernt. Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten. A ist nich Nicht-A. These = Samen. Antithese = Negation der Thes = Keimen. Synthes = Negation der Negation = Pflanze. Wie Mathematik das Ganze. Nur da gibt es Wahrheit. Unbezweifelbar. Ausschließend. Axiome. Sonst nur Vermutungen. Irgendwo in einem fremden Land, vielleicht Albanien. Staatsbesuch.
Dieses unfaßbare: die Liebe. Irgendwas hat mich abgestoßen: dieser Geruch des Alleinseins, die persönliche Sprache des Zimmers drückt doch 'ne Menge aus, dieses Gebärmutterbild, dicker Dampf der dicken Bäuche, riesenrunde Lampioninsekten über dem Küchentisch als Mobilé.
Irgendwas hat mich angezogen: dies Schweigen und soviel sagen, das Bild einer Schönheit (Leben) in Freiheit, Situationsschwung, Bewegung, spielerisch-neckische Verfolgung, Schönheit aus Verzauberung und Phantasie, Geschichten der Kinder.
Er hielt logisches Denken für das Wichtigste. Vernunft. Techniker. Ich Traum, Übersinnliches, LSD, Gefühl. Zusammengehörigkeit, Unbewußtes, Surreales auch. Mangel an Kenntnissen: Unerklärbares. Austauschbare Bilder. Im übertragenen Sinn: die Gleichnisse der Bibel. Die Rakete steht schon im alten Testament. Wissenschaftler haben das ausgerechnet. Moses ging durchs geteilte Wasser. Alle, die nicht wußten, ertranken. Jetzt erklärbar. Wie konnte er wissen? Das eiserne Pferd der Indianer. Im übertragenem Sinne. Benutzen ihr bekannte Worte um es auszudrücken. Eisenbahn. Gesetze dem Leben anpassen. Mais zur Fastenzeit gegessen. Jesus. Du sollst nicht Ehebrechen bedeutete damals etwas ganz anderes. Frauen waren... Kann man nicht einfach so auf heute übertragen. Diese unkritische (undistanzierte) Pedanterie der Institutionen. Zu wörtlich genommen. Sagt nichts. Was, was steht da? Ich versteh' nicht, was..? Prostitution in der Bibel. Fremdgehen. Das steht auch in der Bibel, wörtlich. Das sagt einem Keiner. Wie sah's denn damals aus? Man weiß zu wenig. Man, man, man. Oh Mann. Wieso denn diese Mann in dem Namen? Tep, Tippel(Bruder), Tempel (schon besser), Bauern, soweit man zurückdenken kann. Der Tempel-Mann. Könnt' ich mir was drunter vorstellen: fegt das Gotteshaus, Priester, dein Körper ist dein Tempel, oh heiliger Geist, Buddha. Tempelmeier, Timmi, Tippi, Tibbi, Tübi, Th... Eh Thübbie (der Ton kam tiefer aus der Nase, Motzerdeutsch, unklar geformte Gummiworte, bäckrig-teigig, unabgegrenzt, whhaamm, tief hinten aus der Nase direkt aus dem Kopf. Reicher Typ. Konnte sich's leisten. Mein Bruder. (Mercedes. Sein Vater Viehhändler und Verwandter.) Sie standen da vor dem Krämerladen nach der Schule mit dem Fahrrad an der Stange, dort wo jetzt der Platz ist mit dem Denkmal: ein 'iron-horse' auf dem Sockel, altes Dampfding. Müssen se alle fünf-sechs Jahre total auseinander nehmen und seh'n, ob noch alles heil ist, so'ne Art TÜV für Museums-Eisenbahnen. Wenn der wichtigste Mann dabei krank wird, muß man halt sehen, wie man das Ding wieder zusammenkriegt. Gar nich so einfach. Sich alles zu merken, wo was nun hin kommt und wie war das denn bloß noch? Das Ganze ist eben doch was anderes, als die Summe seiner Teile. Schon beim Mopedmotor nich' so einfach. Sich alles zu merken. Dann praktisch rückwärts denken: was zuletzt war, kommt zuerst wieder ran. Scheiß Mechanik, hat alles seinen Sinn, jedes Teil seine Funktion. Leute sind da erst nach und nach drauf gekommen. Wollten irgendwas erreichen damit. Die Idee. Das Ganze und welche Funktion es haben soll. 'N eisernes Pferd. Die's nicht verstanden, damals, dachten, es wär der Teufel. So'n schneller Tausendfüßler auf Rädern. Überhaupt, das Rad. Rundes Ding mit Speichen. Tolle Erfindung. Das ist vielleicht 'ne Idee, Mensch. Wie der junge da wohl drauf gekommen is', wa'? Unterm Rad: is' auch so'ne Art Tolter (in der Schule und so) mit gemeint. Wie gerädert sein. So'n Steinzeitmensch, glaub' ich, erfunden. Wichtige Erfindung. Etwas anders benutzen, als normalerweise üblich. Was kann man damit machen? Man kann eigentlich alles benutzen, alles heranziehen, was du brauchst. Mittel, die 'ne Funktion haben, sinngebende, in dieser Kette von Werkzeugen. Erst hinterher versteht man. Was wäre der Nagel ohne den Hammer? Was der Nagel ohne die Wand? Was wohl zuerst da war? Gott erfand den Menschen. Eins ohne das andere nicht zu denken. Ich weiß jetzt nicht ob das stimmt. Hüte deine Zunge. Des Ikarus Flug. Fortschritt nur durch Überwindung des Widerstands, Negation. Geistiger. Alles abgegriffene Wörter. Nimmt's so hin, ohne sich weiter groß Gedanken zu machen.
°die> die.da diie, die die.da die - abwärts- wogend im Wellental der Muse. Aufwärts. Geometriesches Gestänge einer ausgewogenen Architektur. Überbleibsel. Das Natürlichste von der Welt verkommt zu... Die Natürlichkeit der Töne in Einklang mit der eigenen Natur. Atmen, verkümmert zu bloßer Mechanik. Pumpe. Der Mensch, wie 'ne Maschine: immer dasselbe. Gewohnheit, leiert aus. Lebensdauer. Gefühl wie Weihnachten. Untangiert von der offiziellen Öffentlichkeit. Lebensqualität. Recht. Geschichte. Sich erstmal warmschreiben. Ich ist nicht ich. Das eine ist das andere. Natürlich differenzieren. Phantasie ist manchmal besser als Wissen. Das geht ihm nicht aus dem Kopf voller Gedanken. Arm aber gedankenvoll. "Nicht die Hirnmasse ist entscheidend, sonder... Ameisen, die intelligentesten... Der Garten Eden soll ja dort gewesen sein. Erosion. Erdverschiebungen. Spekulationen." Ein breites Spektrum. "So, jetzt können wir Lust haben." "Iltis: Brauchst keine Angst zu haben, die halten das Haus rein." Eine reine Gitarrenstunde? - "So rein wie möglich, ha." "Können wir das nochmal machen, ja?" Die ganze Palette. Noch tief rein gelangt in den Gehirnkasten. Da wäre viel zu bedenken. Sprung von Einem zum Andern. Ich möchte wissen, ob... Fallenlassen. Ein rundes Bild. Hatte eine Sache vor Augen und schrieb darüber ein ganzes Buch. Immer anders formuliert, umschrieben. Wollte etwas (mit einem Wort oder Satz) unsagbares ausdrücken. Von verschiedenen Seiten beleuchtet. Blickrichtung geändert. Liberaler. Toleranz. Die Freiheit des Anderen. Muß wahrscheinlich auch schon das Nächste im Auge haben. "Lust zu erfinden. Lust, alles in Frage zu stellen." Probleme im Recht und Wirtschaft.
Lehrlingsfête in einer Gartenlaube der Stadt. Die Leute der Qualitätsweinfirma zechen ihren Wein, Bacardi mit Kola, Weinbrand, einige Spezialitäten. Leere und volle 6er-Kartons stehen herum, Gebäcke (Salzstangen, Chips) überfluten die runden Partytische. Charley's Mädchen redet von Bumsen und so. Bei dunkel gedämpftem Licht sitzt man auf Sofas in der Halbrunde. Eine Pfeife geht um. Vorsichtig nippt man dran. Geheimnisvoller Inhalt. Rausch. Mädchen. Treppen. Ein erstes sich profilieren in der Gesellschaft der Vorgänger. Ein liberaler Geist, ein wenig Kritik. Kaum aufmüpfig. Wenig Aussicht. Ein Verbundensein in der neuen Einheit. Gefahren lauern. Gefahren der Stadt. Werfen Samen aus in der nächstkleineren Kreisstadt. Fäden ziehen sich weiter. Hin zum nächsten Flecken bis hinein in kleinste Dörfer. Überall so kleine Zellen, die sich teilen und weiterentwickeln. Schlechter Samen gibt Unkraut. Das ist nur natürlich. So hat alles angefangen. Verheerende Folgen. Das Gift frißt sich durch. Die besten Geister. Daß die das nicht packen? Überwinden! Glückszustand, in dem nichts mehr angestrebt wird. Illusion. Mangelndes Wissen. Wagnis. Wohlwissend, daß... Es ist schwer. Halt zu hart Sachen.
Verwandlungskünstler. Erinnert an Gogol. Spricht Sätze wie Handke. Und so viel Realität. Der Narr gilt noch immer soviel, wie im Mittelalter, Mittelalter, Alter. Die Menschen sind aggressiv, stoßen ihn herum, es bringt sie auf, ernimmt sich zuviel heraus, können es nicht vertragen, diese Narrenfreiheit, fühlen sich verletzt, verarscht, angegriffen, handeln wie Tiere, verteidigen sich, verstehen keinen Spaß, sind aufgebracht, kein Humor, kein Sinn für Schauspiel, Spiel...
Den Gedanden zu Ende denken. Könnte man. Mit ein bißchen Phantasie... Mit wem redet er? Mit wem reden wir? Mit ihren Augen möchte er schauen. Es ist gut, manchmal mit.. 7 Uhr aufstehen, Frühstück, Straßenbahn, Arbeit, abends Fernsehen, Flasche B, Einflaschen - nee: Einschlafen. Tschschuldigung. Den Gedanken, daß wir nicht denken, zuende denken. Zu Ende? Um zu denken. Immer wieder um um. Rums, dort wären wir. Bewußtsein, im Andern zu sein. Abgelatscht. Abgefuckt. Nicht mehr elastisch genug. Starr - Manchmal... Sie sagte es, es hallte wider. Zum erstenmal war sie ein bißchen wie ihre Schwester. Sich an dem Kopf kratzen, müde, fragend im Andern, verhalten.
Soviel Unzusammengebrachtes. Wird jedoch immer klarer. So scheint es. Heh, Fremder, ein Fremder grüßt. Leute auf Straßen der Städte. Zahme Wölfe in dieser Ordnung. Gewachsen in der Zeit. Wie sonst? Dressiert. Freie Übereinkunft. Wer wen? Gewachsen. Alle Menschen, Menschheit, Wir. Wer kann das sagen? Müßte alle ein bißchen kennen. Den Menschen an sich. Gibt's gar nicht. Die Art. Wir, wir, wir, - Und die andern? Überleben für wen oder was. Gegen wen. Alle Menschen werden Brüder. Mensch sein, lebendig sein, frei sein, die Andern sein, tot sein, nicht sein, Matereie sein, Schwingung sein, natürlich sein, entspannt sein, sein, leben, handeln, denken. Phantasie (arm sein) ist der Größste aller Reichtümer. Träume verlängern das Leben (Relativ). Alles Relativ. Hat alles seine Beziehungen. Kombination ist ales. Relativ. Entschlüsselung ist... "Wenn du so durch die Welt wanderst, fragst Du dich manchmal: wer bist du eigentlich, ja wer...?" Ob ich zu was tauge? chh. Künstler sein, heißt Konkretes schaffen. Mensch sein heißt denken. Klar werden, erweitern, Wahrheit, schaffen, sein oder nicht-sein. Klang und Nicht-Klang, das ist hier die Frage?
Wodurch ist der Mensch? Ist er was er tut? Tut, Tuut, Tutut. BrrmmBrm. Siäer. Jum.
Aufdringliche Musik: du mußt hinhören, dich besudeln lassen. Tak-tak-hämmernd. Tausend Skizzen eines nie zu Ende gehenden Prozesses. Bilder aus der Unfreiheit. Eingespannt in diesen. Sich aufdrängende Erinnerung, noch weiter zurück, noch größer und klarer, nur das Wichtigste, das nach kurzem Augenaufschlag widerhallt, irgendwo im Kopf, Seel. Nachgeplappert. Eigener Gedanke. Idee. Worum geht es mir? - Alles sofort auf's Papier niederhauen, weil der Geist das Schnellste ist, so stell ich mir Dada und Zen vor. Knack: der Ast bricht, die Wahrheit tritt zu Tage, nichts ist. Was sollen wir mit dem ganzen Sumpf aus Bildern angangen, der sich dort im Hinterkopf sammelt: Abfälle die irgendwann... Was ist der Kopf für eine Maschine? Jesus, Gott, Buddha lächelten. Ob solcher Torheiten. Die Anmut des Unfertigen. Bitte keinen Kommentar. Natur u. Musik sind Werden und Vergehen und Werden und. Mensch ist Erinnerung an dieses... nein, jenes, tiefschürfend noch tiefer bohren. Typisch. Das Kasseler Loch: ein fertiges Werk, größtenteils unsichtbar, brauchen wir fertige Werke?
Erfinden heißt neue Beziehungen herstellen, andere Konstellationen, Kombinationen des schon Vorhandenen. Die alten Bahnen verlassen und Suchen einer Sprache. Experimentieren. Das Normale in Frage stellen, anders verwenden ("Du kannst eigentlich alles benutzen.") Durch anderes Aneinanderfügen entsteht neuer Sinn. Kontext. Das klingende Buch. Geräusche, die mit Papier möglich sind: Reißen, Zerknüllen, reiben auf (Stein-)boden. Schreibmaschine als Rhythmusgerät. Der Papierkrieg: Orchester aus 10 Leuten erzeugt Geräuschkollagen. Papier - Holz - Holzklangkörper 1.) durchblättert langsam ein Buch (sch) 2.) durchblättert schnell ein Buch (ssrr) 3.) schlägt es zu (große, kleine TB, elastischer + fester Deckel) Reißverschluß wird auf- und zugerisssen (Manikürtasche grün) - von der Hose - Jacke.
Fuck the universe. Uuaah. Von einer Lüger zur anderen. Hat nichts damit zu tun. Das Griechische muß wie'n Morsealphabet gewesen sein: kurz, lang, lang. Du schreibst nicht Unwesentliches, nachdem sie zwei Seiten gelesen hatte. Werd' mir heut'n schönen Tag machen. 7.10. Die Tage ziehen sich so durchs Heft. Und: das sollte eigentlich jeder machen (Versehentlich 'ne Fliege, mickrig, totgedrückt): Übersicht. Ja, wie war's denn? Es war Markt. Die Lehrzeit war zu Ende, und ich suchte ein Haus. Dieser Scheinheilige da im Schneidersitz oben in der holzverkleideten Dachkammer schaute zu mir auf, flehte mich an. Was sollte ich denn von dem halten? Wir sind seit nunmehr vier Jahren unzertrennlich. Freunde. Ein Versprechen in stillschweigender Übereinkunft. Von den beiden Häusern zusammengehalten. Ausbruchsübergangszeit. War unser Weg der richtige? Was ist heute schon an Freiheit möglich? Mut zur Freiheit. Man kann mit uns einfach nicht mehr alles machen. Aber es gibt da Dinge, gegen die wir uns machtlos fühlen. Es sollte ein Austausch stattfinden.
Was ich bin, bin ich durch mich und durch Andere.
Ich wollte denken, was ein Dichter denkt, wenn er hinter seiner Feder sitzt. Natürlich wollen wir alle nur Menschen sein. Phantasievolle Gebilde erschaffen, machen, herstellen, neu kombinieren. Den Detektiv hab' ich immer belächelt, bewundert. Nur das ist nicht das eigentliche Denken. Menschen, die den Mut haben, eigene Wege zu gehen. Das müßte so besser von der Hand gehen. Sich ständig wiederholen, ist das nicht'n Unding? So Ideen produzieren und einfach bei dem belassen, was sie sind. Eine Reise planen. Über den weißen Sand des Plage de Napoleon bis ans Wasser gefahren, raus aus dem Commodore, Hose runter, Strändige schauen verwundert, Badehose an und rein ins salzige Mittelmeer. Blau-lila-Muscheln leuchten. Am langen Strand, leer, im Wind. Himmelsbänder, weites Blau. Das Zelt war nachher voller Sand. Scheißen mußtes du irgendwo, ich weiß nicht mehr. Vor dieser Kneipe sitzend, Briefe schreibend, schaumiges Bier vor dir auf rundem Tisch. Brief ins Jugendgefängnis der Pferdestadt. Und Rotwein, natürlich Rotwein abends, Baguette und Käse. In der Familie des Schlachters hauptsächlich Fleisch, halb durchgebraten, noch blutig, und Eierspeisen. Mehr Bier als Wein und dicke Bände Napoleons standen hinter Glas. Fernseh in der Küche, oben, Willy Brandt gerade drinne, wird übersetzt. Und Charley am ersten Abend (bierfröhlich) mit uns. Verstand natürlich nur die Hälfte. Das Zimmer oben; dachte schon französisch. In dem Mauerweg spielte der Kleine (auch mal mit uns Karten). Schule in altem Schloßgemäuer. Eiffelturm ragt rostig auf. Die Jugendherberge nahe Paris, die Berge, die Außenseiter. Der Filmer vom Amtsgutssitz. Der dickbeglaste D. Der klein-gewitzte R.B. Die, ja dieeeie Liebe. Mit schwarzer Lederjacke auf St. Malo (diese Insel) in beblumten Steintreppen-Mauergassen aufwärts, rechts die Läden. Am Atlantik Steine schießend (Überrest vom alten Jäger) nachjagend. Kurzes Gespräch, stilles Zusammensitzen auf langwierigen Busfahrten. Haben wir eigentlich gebadet da in dem Hallenbad? Später dann zu Haus, in der Diskothek war sie erwachsener. Wir kamen in dünner Dunkelheit mit Mopeds zum Erstenmal. Ich konnte nicht drinnen mit ihr reden, sie mußte mit raus und auch da konnte ich's nicht klarkriegen. Drinnen war so'n ungewohnter Krach. Draußen neonbeleuchtet: Gespenster. Nach mir unbekannten Gesetzen sich bewegende Gestalten, von mächtigen Fäden magnetisch hin un quer gezogen.
Immer wieder neue kleine Befreiungsideen. Hört sich dumm an. Querfeldein den nächsten Freund besuchen. Ein kleines Heft schafft eher 'ne Einheit. Form und Stil ändern, worin sich andere Sachen besser ausdrücken. Geschichten entstehen durch Menschen. Welche Perspektiven ergeben sich? Ihr ist das bei mir aufgefallen, so wie es mir bei ihm auffiel. Ich einfach weglassen. Es gibt tausend ich's. Nein, es hat sich so ergeben. Das schwarze Brett als lebendige Kommunikationsebene (für Leute, die sich lieber schriftlich ausdrücken). Sie meinte damals, das seien utopisch-weltfremde Ideen, jedenfalls nicht das Wesentlich, das man erreichen müsse.
Sich selbst beim Denken überraschen. Assoziationskette zurückverfolgen. Zufällige Beziehungen aufdecken. Das Ganze vor Augen. Stichwörter, die 'ne Geschichte beinhalten. Lebensbejahendes-förderndes. Lebensglück. Befriedung. Frieden. Aggression. Schöngeistiges Sonntagfeeling.
Was ist denn richtiges Handeln? Aufdringliche Worte gehen mir nicht aus dem Kopf. 'Denken macht Spaß' mit weißer Kreide auf schwarzer Tafel. Jeden Tag einen anderen Satz. Oder Gedicht ans Schwarze Brett. Anonym? Mit Pseudonym? Eine Möglichkeit. Wieso unter fremdem Namen? Das ist wie ein zusätzliches Bild, eine zusätzliche Ebene, Abstraktion im 'Drama'. Aber es ist nicht üblich. Richtig. Das geht gegen die Konventionen (etwas so Unnützes ans schwarze Brett!) Ein Gedicht kann man nicht essen. Ein Gedicht muß wahr sein. Es sollte einem das Wasser im Munde zusammenlaufen, auf der Zunge sollte es zergehen, rund, lutschig und süß. Kinder mögen Süßes. Wie gebannt. 'Arbeiten wir, um 2 Pfund Käse mehr in der Woche essen zu können?' Was sollte kultiviert werden? Bächerhandwerk, Weinbau? Die dicken, großen Häuser der Kultur. Stadtcollage aus lauter Hochhausfenstern. Buchstabenbilder. Ideen und Politik. Kann schon nicht mehr schlafen. Hiermit habe ich ein Mittel gefunden. Die tausend Anreg- und Begeisterungen verschütten das Tor. Von allen Seiten fliegt es auf mich ein. Es muß hindurch durchs Scheunentor, Sieb. Reichlich.
In den 70ern geschrieben: da war ich etwa 24 Jahre alt und hatte vielleicht schon den Ulysses gelesen?
GüTeE - 05.05.01 at 03:04:50
Daniel Rahe
Silke Kleine-Bekel
Christian Naggert
Liv Winkelmann
Sebastian Paul Trüttner
Iris Quakernack
Jörg & Julia Beineke
DeadlyMedicine Bielefeld * - 05.05.01 at 01:46:58
°
@INES: die supermarktteufelchen kenne ich, sogar mit diesem dialekt. beneide dich, wuerde sie auch gerne mal wieder schimpfen und krakeelen hoeren, da unten in nuernberg, wuerzburg oder heidelberg. vorallem moechte ich dort cd´s kaufen.
die MUELLERdrogerien - eine der wenigen dinge, die im sueden besser sind als im norden - da hier oben nicht vorhanden. gern naehme ich das gezaenk in kauf ...
FrenkFrankfort ffm * - 05.05.01 at 01:38:13
SelbstreferenZiell. "meine bescheidene Behausung". Anti-Pops. Thomas Assheuer anpissen. Kampen auf Sylt. Doppelt-dreifache Selbstgefälligkeit. Und das als Pose. Na Prost
poacher_am Pool * - 04.05.01 at 23:35:50
Nachtschicht. Gerade eine Pizza in den Ofen geschoben und mich mental für meinen Auftritt als Königin der Farben gestählt. Während andere lustig auf ihren fettigen Pomm-Bären rumkauen, werde ich versuchen mich zu konzentrieren. Nicht an das Dach denken auf dem ich liegen könnte. Blick in die Sterne. Musik, daß die Teerpappe vibriert. Mit Sektkorken auf die Gabelstapler im Hof schießen. Wettrennen bis zur Dachrinne. Später Regen und vorsichtiger Abstieg über die rutschigen Steigeisen. Der Regen steht schon am Himmel, noch ein paar Stunden.
Han - 04.05.01 at 20:35:56
Ja, Großmütter sind `ne feine Sache. Meine liegt z.Zt. leider im Krankenhaus und entwickelt nach und nach diesen gewissen endgültigen Zynismus, den man ja häufiger bei dauerhaft in stationärer Behandlung befindlichen Menschen beobachtet. Ohne sie würde ich keinen V8 fahren und meinen Urlaub wohl im Harz oder Sauerland verbringen. Danke Oma.
Heute Abend empfange nach langer Zeit wieder einmal Gäste in meiner bescheidenen Behausung. Abendessen gibt es keines, dafür wurde der Wunsch nach Knabbersachen geäußert. Nun muß gesagt werden, dass ich "Knabbersachen" ganz entsetzlich finde: Selbst gut erzogene Zeitgenossen vergessen bei ihrem Genuss, dass es sich keinesfalls ziemt, mit vollem Mund zu sprechen. Dann fassen sie zu allem Übel auch noch alles an, mit ihren fettigen Paprika-Chips-Fingern: Urlaubsfotos, Türgriffe, Cd´s.
Dennoch begab ich mich heute in die Knabbersachen-Row meines Supermarktes. Man will ja nicht als schlechter Gastgeber dastehen. Ekel überkam mich; ich mußte an talgige Haut und Mitesser auf dem Rücken denken. Ich griff dann einfach blind ins Regal und zog heraus:...eine Dose Erdnüsse von Ültje. Ausgerechnet Ültje. Ültje klingt nach fettem schwedischen Au-Pair-Mädchen.
Ich habe dann das komplette Ekelprogramm erstanden: Erdnussflips, Pizza-Cracker, Pomm-Bären (der einzige Wolf, der backen...so´n Scheiß!), Nachos und Chipsfrisch "ungarisch".
Naja, für mich selbst habe ich Grissini Natur mitgebracht; ich kenne mich ja, wenn die anderen fressen, kann ich auch nicht anders, muß irgend so´n Urinstinkt (lustig, aber alt: Urin stinkt) sein...
DeadlyMedicine Bielefeld * - 04.05.01 at 18:28:48
Es gibt, mit Abstand, kaum etwas schöneres, als mit der eigenen Oma etwas spektakuläres zu erleben. Klar werden nun viele nörgeln und sagen: Das ist doch langweilig, Omas sind doch alt und stinkig und kleberig und stören beim anbaggern. Solchen Zeitgenossen will ich entgegnen, dass Omas nicht nur das Scharnier zwischen Urgrosseltern und den eigenen, Inhabern der elterlichen Gewalt darstellen, sondern auch als Geld- und Wissensquelle nicht zu verachten seien. Omas sind cool und, das will ich in Zukunft auf sämtlichen T-Shirts lesen welche mir unter hochsommerlichen Temperaturen in der Altstadt entgegengetragen werden, sie sind meist nicht mehr all zu lange da, sie sterben bald einmal weg und dann kommt irgendwann die Reue und ein jeder sagt sich: Hätte ich doch damals mehr Zeit mit meiner Grossmutter verbracht, ihr zugehört und auch mal was gelernt, anstelle vom dauerpraktizierten Rumhängen und drogennehmen. Aber dann, so will ich gleich lospoltern, dann ist es zu spät, dann nützen ein paar aufs grossmütterliche Grab getropfte Reuetränen nichts mehr und es wird für immer Stille herschen und mit der Erinnerung, das will ich hier noch einmal festgehalten haben, lässt sich keine hochkarätige Diskussion anzetteln.
Klar gibt es Ausnahmefälle, Menschen die alt sind und mit denen man zu allem Elend auch noch väterlicher oder mütterliche Verwandschaftsbeziehungen pflegt, doch will ich über diese einmal hinwegsehen, wie die Gesellschaft es täglich tut und mich den schönen Omagedanken widmen.
Omas freuen sich darüber mit ihren Enkeln auf den heftigsten Achterbahnen dem gefährlich nahenden Vergnügungsparkboden entgegen zu donnern, lernen im späten alter wieder schwimmen und radfahren und verärgern damit die eigenen Kinder und deren zugeheiratetes Angehängsel.
Am besten ist es jedoch, wenn die eigene Oma kommt und fragt: "Du, Enkel, wie funktioniert das genau mit diesem Hanfrauchen?" Dann erzählen sie die Geschichte, wie der eigene Grossvater damals auf dem Bauernhof allabendlich am Hanfpfeiffchen gezogen hat und dann die wildesten Gutenacht-Geschichten zum besten gab und nun wollen sie das selber auch ausprobieren. Anfangs warnt man noch, erzählt von der Schädlichkeit des Rauchens und versucht blümerant einen eventuellen Kreislaufkollaps zu umschreiben, lässt es dann aber sein und willig, wenn auch gehemt, ein.
Und ist die Oma erst einmal so richtig tüchtig stoned, kommen die wirklichen Erzählungen, die die man tatsächlich hören will, wie von alleine.
Ihr habt keine Ahnung, was eure Eltern alles getan haben.
Stuard Its a strange point of view - congratulations you've been losin' today * - 04.05.01 at 17:34:59
Verleger: Zum Beispiel hätten sie mir erklären können, warum Sie ausgerechnet ein Pop-Drinkbuch schreiben und was Pop überhaupt ist.
Autor: Ich schreibe ein Pop-Drinkbuch weil es mir Spass macht. Und was Pop ist, weiss ich auch nicht. Fragen Sie doch einen Fachmann.
Verleger: Die Fachleute wissen es auch nicht. Ich habe mich bei sechs verschiedenen erkundigt, jeder war einer anderen Meinung. Pop ist gross im Kommen sagte der eine. Pop ist längst tot, meinte der zweite. Pop ist, was ich mache, sagte der dritte.
Autor: Na sehen Sie, es gibt also gar keinen Stoff für ein Vorwort.
Aus "Mit Pop gemixt, 5 x 100 Mixgetränke" von 1967
oldschool, Pop, stylish, dissen, Luder, Generation, Deeskalationspolitik zum ersten Mai, das rockt.
Lotos - 04.05.01 at 17:16:22
Saxana... weiter weiß ich nicht. Hatte so ein nettes Endsechziger Hexen-Outfit. Mini mit graphic Artwork und Stiefel soweit ich mich erinnere. Ich war noch ein kleiner Knirps mit Kniestrümpfen und habe die Tage bis zur Selbstbestimmung in Kleiderfragen gezählt.
Han - 04.05.01 at 16:49:51
@ shoot-luder/ralliges boxenluder
meinst du die rotgelockte...junge hexe...die auf der suche nach einem menschen ohr war?...dies benötigte sie für eine hexerei...um für immer bei den menschen leben zu können...*inmeinemgedächtniskram*
ich weiss den titel aber net mehr
das schöne bei diesen filmen...der hoher wiedererkennungswert der schauspieler...es spielten eh immer dieselben mit...
silent das lieblings-luder * - 04.05.01 at 16:09:28
Westcoast Ammersee. Mai Unruhen. Jugendbanden ziehen durchs Dorf. Sprühen Haarschaum in Briefkästen, schrauben Schilder ab. Klopapierschlangen im Nachtwind, es ist warm. Irgendwer feuert eine Silvesterrakete ab. Gegen 23.00 wird die wehrlose Mülltonne des Nachbarns auf die Straße gezerrt, umgekippt (!) und vergewaltigt. Oh Gottogott. Verschreckte Gesichter hinter Klöppelgardinen. Das ist ja tatsächlich alles Restmüll. Und wir haben weder Mülltonne, noch Auto, noch Briefkasten gesichert. Macht aber nix, weil Mülltonne überfüllt und stinken tut. Gar bestialisch. Einfach abschreckend, vor allem für Mittelstandskids. Müsste man schon mit Benzin übergießen und anzünden, denke ich, im Dunkeln auf dem Balkon sitzend, trinkend, rauchend. Macht aber keiner. Cheers.
*
Eiseisbaby München, Bayern * - 04.05.01 at 13:41:53
Den Gedanken mit dem Erlösungsgedümpel und der Hoffnung nach dem Zeremonienmeister fand ich ganz treffend. Der Aufsatz ging ja noch weiter, barnes, doch ist der nicht in voller Länge im Netz. Kein Wunder, dass Sie da Zusammenhänge vermissen.
Unter Null - 04.05.01 at 12:44:28
Gespräche beim Müller Drogeriemarkt:
KUNDIN (mit Kinderwagen, kauft Ökowindeln, will die 25, 61 DM mit Karte bezahlen).
VERKÄUFERIN 1 (zieht die Karte durchs Gerät). "Der meldet, die Karte ist ungültig.", (brüllt) "Frau W., WIE gehtn des etza? De Karte ist ungültig!"
VERKÄUFERIN 2 (sitzt an der Parallelkasse, tippt ungerührt und selbstzufrieden -- ihr ist's ja nicht passiert -- weiter).
VERKÄUFERIN 1 " Frau W., die Karte ist ungültig! Wos muss i denn tun?"
VERKÄUFERIN 2 "Do messns etz die Frau M. frogn."
VERKÄUFERIN 1 "Frau M.!!!!!!!"
VERKÄUFERIN 3 (räumt ungerührt ihre Tupperdosen und Correga Tabs ein).
VERKÄUFERIN 1 und 2 "Frau M.!!!!!"
VERKÄUFERIN 3 (kommt, betrachtet in aller Ruhe die Lage).
VERKÄUFERIN 2 (klettert aus ihrer Kassenkiste).
VERKÄUFERIN 2 und 3 "Sie müssen ABBRUCH drücken!"
VERKÄUFERIN 1 (drückt Abbruch, hilft aber nichts).
VERKÄUFERIN 3 "Sie müssen auf dem Gerät auch noch ABBRUCH drücken"
KUNDIN (bietet an, bar zu zahlen).
VERKÄUFERIN 3 "Nein. Des passiert öfter mit de Kartn. Sie müssen de nochmal durchs Gerät ziehen."
VERKÄUFERIN 1 (zieht Karte durchs Gerät: Karte ungültig). "Was soll i na etz machen?"
VERKÄUFERIN 4 (neu hinzugekommen, gibt sich wissend)."Sie müssen ABBRUCH drücken."
VERKÄUFERIN 1 (barsch)."Des bringt nix."
KUNDIN (wichtig). "In den Staaten konnte ich damit
auch kein Geld abheben..."
VERKÄUFERIN 4 (abwesend zur Kundin)."Ja, dann gehn Sie halt amal zur Bank." (mit Nachdruck zu Verkäuferin 1).
"Sie müssen ABBRUCH drücken."
VERKÄUFERIN 1 (drückt Abbruch).
VERKÄUFERIN 3 "Ja, jetzt is des nämlich gelöscht."
VERKÄUFERIN 2 (klettert zurück in ihre Kasse).
VERKÄUFERIN 1 (kassiert unter Aufsicht bar).
Ines - 04.05.01 at 12:34:18
Bei T.A. habe ich so eine Befürchtung: handelt es sich hierbei um den Autor der 10 Nochirgendwas des Pops in der Zeit: Thomas Asshauer oder so? Gibt es eigentlich einen Sammelbegriff für die Gegner des Pops, der Popautoren? Anti-Pops?! Und diese Anti-Pops werfen den Popliteraten vor, in ihrer Literatur, "die antitragische Prosa des Pops..", nicht die Tragik des Pops, "aus dieser Weltsicht entsteht die Tragik des Pop...", zu behandeln - die Tragik der Annahme das die Oberfläche nur die Oberfläche ist. Ich kann das nicht nachvollziehen, halten die sogenannten Popliteraten nicht einen fragenden, konkreten Spiegel vor und regen so zum Nachdenken an, wird nicht so - kafkanisch - das Eis im inneren aufgebrochen? Ist geschriebene Sprache keine Literatur wenn das konkret Benennbare gesagt wird? Sprache ist von sich aus abstrakt genug. Literarische Tiefe, als Gegenteil zur Oberfläche, läßt sich nur dem Tauchwilligem vermitteln, eine gewisse Bereitschaft hierzu ist dafür Grundvoraussetzung - Literatur muß weder politisch Korrekt sein, noch als wissenschaftliche Studie über den sozio-ökonomischen Verfall unsere Gesellschaft herhalten können. Es reicht völlig wenn sie aufzeigt, wie die bekannte, langweilige Geschichte, die man Leben nennt, von einer Sekunde auf die nächste zum unfassbaren Drama werden kann.
Enttäuschend übrigens, dass die von mir hochgeschätzte Feuilletonistenantiquitätenvokabel: "Selbstreferenziell" nirgends von T.A. aufgeführt wird. Fehlt irgendwie. Ansonsten sind die Texte von T.A. ein Ausgrabungsgebiet von unschätzbaren Wert für den ambitionierten Hobby-Feuilletonistensantiquitätenwortsammler.
***
Waren die Besucher die mit dem Zauberring? Rockig.
Konstantin Los Angeles * - 04.05.01 at 12:30:37
barnes: Thomas Assheuer, In der "Zeit".
Abenteuer Wohnen - 04.05.01 at 11:58:35
In den letzten paar Tagen hat es so ausgesehen, als wäre sie wieder zurück, als wären wir beide wieder zurück beieinander. Wenn ich sie nun atmen höre, die ganze Nacht und am Morgen mit und dank ihrem Lächeln aufwache, dann lässt mich das Gefühl nicht mehr los, dass sich eben doch lohnt, mit ihr älter und älter zu werden.
Was mich nach all diesen Jahren am meisten fasziniert ist trotz allem noch immer die Tatsache, dass sie sich nicht getraut über Sex zu reden, von sich selber sagt, sie sei mit einer enorm hohen Moral ausgestattet und könne nicht anders. Trotzdem sagt sie mittlerweile Sachen wie:"Was ich am meisten mag am aufstehen nach dem Sex, ist wie mir diese warmen Bächlein das Bein hinunter fliessen." Dann bin ich regelmässig, wortlos, einfach nur da, glücklich zu existieren und getraue mich kaum zu atmen. Klar klingt das jetzt irgendwie vulgär. Ist es aber nicht, wenn sie es sagt.
Stuard * I still hear trains at night, when the wind is right * - 04.05.01 at 10:57:38
@Unter Null: Was/wer ist "T.A.2001"? "prästabilisierte Harmonie" ist nett, ganz unbeabsichtigt halb Leibniz, halb Lego. Aber was an "protestantischer Moral, Gemeinschaftskundelehrer[n] und "Gutmenschentum"" so ungemein zweideutig und gebrochen sein soll, bekäme man doch gerne mal erklärt. Oh, Mann! - "Wären [sic!] das hier Cambridge und nicht Berlin, und wäre es jetzt der Herbst des Jahres 1914 und nicht der Frühling des Jahres 1999, wären wir die ersten, die sich freiwillig meldeten." Nota bene: Cambridge, 1914. Ich finde, so schlecht haben die traurigen Königlichen bei ihren gutmenschelnden Gemeinschaftskundelehrern gar nicht aufgepasst. "Banalitätssammlung" sollte vielleicht eher "Banalitätensammlung" heißen, und sowas muss ja ebenso wenig banal sein wie eine Schallplattensammlung eine Schallplatte ist. Aber "unterirdische [sic!] Sehnsucht nach einem Zeremonienmeister"? Das ist doch der blanke Stuss, oder?
l.barnes eppendorf * - 04.05.01 at 10:52:38
"Some folks like great heights, others the solid ground, and still
others the abyssal depths of the seas." (Gregory McNamee, _Outside_, March
1993)
Judith_ in the skies * - 04.05.01 at 10:15:26
30 % mehr Lohn! Frechheit! Die Jungs haben die besten Plätze, Sicht nach vorne, tolles Inflight-Entertainment-System mit Wetterberichten und Chat-Funktion, ständig wechselnde Saftschubs-Luder um sich rum, den Koffer zuerst zurück und hey, einen LKW mit Anhänger auf einem Parkplatz an der polnischen Grenze rückwärts in eine Lücke zu rangieren ist wesentlich schwieriger als eine 747 in Sydney zu landen.
(9.8 % +... +..., Wette?)
HalfManHalfBiscuit - 04.05.01 at 09:24:13
Nee, dame H, die alte Wüstefeld war damals schon sehr alt und ist sicher seit mindestens 10 Jahren unter der Erde. Aber sie hatte eine Tochter vermutlich gleichen Namens, da auch sehr alleinstehend wirkend, die brachte ihr immer ganze Stapel von Frauen im Spiegel und goldenen Blättern mit. Könnte also durchaus so einen Laden gehabt haben. Du kannst sie ja mal versuchsweise von mir grüßen.
Lana Hoff , Göttingen * - 04.05.01 at 09:19:59
Viele Pop-Autoren träumen von einem neuen Zeremonienmeister
Die antitragische Prosa des Pop behält allemal Recht gegen Opfer- und Bocksgesänge, die sich im Vollbesitz der EINEN Wahrheit und des EINEN Sinns wähnt. Leichen pflastern ihren Weg.
Doch der Trugschluss vieler Popautoren besteht in dem Glauben, die Oberfläche sei nur oberflächlich: eine prästabilisierte Harmonie, ein ruhendes Wasser, ein entspanntes Parlando zerstreurter Zeichen. Aus dieser Weltsicht entsteht die Tragik des Pop.
Denn der blasierte Blick, der im Sozialen nur bedeutungslose Bedeutung erkennen will, hält es nicht bei sich selbst aus. Angewidert wendet sich die ästhetische Existenz von der Welt ab: von der hässlichen Gesellschaft, von allem Gebrochenen und Zweideutigen, von allem, was nur entfernt nach protestantischer Moral, Gemeinschaftskundelehrer und "Gutmenschentum" aussieht.
Ausgerechnet die gnadenlose Affirmation der Oberfläche erzeugt eine Religion der Wartenden, eine tiefe Sehnsucht nach dem Abstieg vom Zauberberg, den autororitären Wunsch nach Ordnung. An der Banalitätssammlung eines Florian Illies stört nicht, dass sie banal ist, sondern das unterirdische Bedürfnis nach einem Zeremonienmeister, der die Puppen zum Tanzen und dennoch Ordnung in das Chaos bringt. Der Ästhet will von sich selbst erlöst werden. "Wären das hier Cambridge und nicht Berlin", heißt es in Tristesse Royale, "und wäre es jetzt der Herbst des Jahres 1914 und nicht der Frühling des Jahres 1999, wären wir die ersten, die sich freiwillig meldeten."
T.A., 2001
Unter Null - 04.05.01 at 07:49:19
Ach ja:
Berlin (dpa) - Luciana Giminez Morad, Ex-Affaere von Rolling-Stone-
Saenger Mick Jagger, ist das 'Sex-Luder'. Anna Kournikova das
'Tennis- Luder'. Linda de Mol wird schon mal als 'Kaeseluder'
bezeichnet. Dann gibt es natuerlich das 'Boxen-Luder', das gerne bei
Formel-1-Rennen in der Boxengasse weilt. Die beruehmteste
Vertreterin dieser Spezies heisst Katie Price, spaeter auch
'Spind-Luder' oder schlicht 'Promi- Luder' genannt.
Shoot - Luder* * - 04.05.01 at 07:40:25
Auch "Zwerg Nase" wurde seinerzeit in vortrefflicher Weise von einem tschechischen Fernsehteam verfilmt und von mir in grauer Vorzeit auf einem Ungetüm von Videorekorder aufgezeichnet. Es gab auch mal eine Geschichte mit einer Hexe aus den östlichen Fernsehanstalten, hat da jemand Namen?
Shoot - und Bootleg ;) * - 04.05.01 at 07:35:09
Otaku - Lolek und Bolek. Eine hauchzarte Verbindungslinie, mit bloßem Auge nicht auszumachen, führt zur Hand des Zeichners. Einer greift und zwei lachen.
Cocooning der nächsten Generation. Keine Chance mehr für gruppendynamische Phänomene. Vielleicht ist das der Weg zur Telephatie. Vielleicht ist auch nichts. Ich bin gerade durch etliche Otaku-Seiten gesurft und sehr nachdenklich. Ist es ein gemachtes Phänomen? Oder gibt es eine universelle Entwicklung, die immer stärker zur Abgrenzung tendiert? Und wenn schon Abgrenzung, warum dann der Griff zur künstlichen Konserve? Planlos. Hinterfrage meinen letzten loop-Eintrag. Bin ich auch schon übel drin, mitten im Abgrenzen, oder habe ich wirklich nur keine Lust auf Füllwörterdiskussionen? In jedem Fall ein spannender Themenknebel, dieser letzte.
Verfilmung. Das schlimmste sind immer noch Comic-Verfilmungen. Heute gelesen, daß Largo Winch als Serie verfilmt ist. 5 Minuten reingeschaut, eiskaltes Grausen gekriegt. Wuuuuaaaah. Der Hauptdarsteller hat nichts, überhaupt gar nichts von Largo Winch.
Han - 04.05.01 at 00:27:52
WOW! Filmfachsimpeln über tschechische Kinderserien etc.! Und Silent setzt noch einen drauf, die Lieblingsbücher meiner Kindheit "Der Kleine Vampir" Teil 1-8 (liegen wahrscheinlich immer noch auf irgend einem Speicher in Berlin). Angelika Sommer-Bodenburg, der Name ist mir im Gedächtnis geblieben, bin ich doch allmonatlich in die Kinder- und Jugendbuchecke des Bonner Bouvier gerannt, um zu gucken obs einen neuen Teil gibt! Dann kam diese Amerikanische Co-Produktion für die Mattscheibe, ganz grauselig war das.
Gibt es überhaupt Bücher, die gut verfilmt worden sind? Zumindest so, daß man den Film gut finden kann, ohne vorher das Buch gelesen zu haben? Oder zumindest jemandem, der aus unerfindlichen Gründen nichts mit Büchern anfangen kann, diesen Film empfehlen kann? Da fällt mir auf anhieb nur Nick Hornby´s "High Fidelity" ein, welches als Film recht passabel umgesetzt worden ist. Merkwürdig nur, daß der Film urplötzlich in einer Amerikanischen Großstadt spielt (San Francisco???) und einer irgendwas von Pfund Sterling redet, wo es authentischerweise doch $$$ sein müssten...
Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 03.05.01 at 23:46:21
@ deadly
das einzig fliegende "idol" meiner immer noch währenden innerlichen kindheit ist Der kleine Vampir : )))
der ist weder tscheche noch ungar...oder gar in der hohen tatra beheimatet
aber was hältst du von ratz&rübe...dem kliklaklawitter bus...robbi tobbi und dem fliewatüt?
der fliegende ferdinand wird es wohl sein...genau so ein unsympathling wie karlsson ; )
silent *rassel* * - 03.05.01 at 22:23:43
Der fliegende Ferdinand hat an Blumen geschnüffelt. Erinnert mich an Lolek und Bolek, keine Ahnung warum. Liegen Welten dazwischen.
Das Echo des Urknalls. Erinnert mich an "Leben und Tod Gottes" von J. G. Ballard, auch hier keine Ahnung warum.
Han - 03.05.01 at 22:14:05
@ silent:
Neiiiiiin! Karlsson meine ich natürlich nicht. Der ist von Arschtritt Lindgren. Der dicke Blumenschnüffler, den ich meine, ist definitiv Tscheche (oder meinetwegen immigrierter Ungar).
DeadlyMedicine Bielefeld * - 03.05.01 at 21:29:40
dedicated
ich will
die tiefe
meiner seele
mit der
weltvergessenheit
der liebe
teilen
mich
in meinen
inneren schatten
fallen lassen
dort
ein wesen
finden
welches mich
mit dem netz
des vertrauens
auffängt
ein wesen
welches ich
in mein herz
geschlossen habe
auf schwingen
des vertrauens
in unendliche
seelentiefen
gleiten
geborgenheit
geniessen
vom wind
der sehnsucht
schwebend
durch
gefühlswelten
getragen
welche
durch liebe
und trauer
geboren wurden
werden wir uns
gemeinsam
im zerbrechlichen
seelenspiegel
fallen lassen
um den
reflektierten glanz
der erfüllung
zu spüren
um im
selben schmerz
miteinander
verbunden
zu sein
der unsere liebe
reifen lässt
der dickliche junge...heisst karlsson auf dem dach/vom dach...wie auch immer...und stammt glaube ich nicht von den tschechen...sondern aus skandinavien
silent -konstruktive destruktion- ; ) * - 03.05.01 at 21:15:15
1.)
Die Krone des staatlich tschechischen Fernsehens war eindeutig "Pan Tau". "Die Besucher" war allerdings auch nicht schlecht. Und wie hieß denn noch mal die Serie mit dem fetten langhaarigen Jungen, der fliegen konnte, wenn er an einer Blume schnüffelte?
Schön auch der immer gleiche Look dieser Filme; selbst in den späten Achtzigern erlag der deutsche Heranwachsende noch ihrem durchaus charmanten und immer noch nicht deplaziert wirkenden 70er Jahre-Charme.
2.)
Die Tatsache, dass Krachts und Bessings Liste der 100 schlechtesten Alben auch vier meiner Lieblingsalben enthält, macht mir klar: Die Welt ist nicht groß genug für uns Drei. Bessing ist kein Problem, der schreibt ja eh nur Kochbücher und trägt geschmacklose Sakkos. Aber Kracht....
Sobald es draußen wieder trocken ist, heize ich dem Barbecue-Grill ein und füttere ihn mit "Faserland", "Der gelbe Bleistift" und der Hälfte von "Ferien für immer". Und wo ist eigentlich Stucki´s Konterfei auf der Kracht-HP? Haben sich die zwei überworfen? Ist Stucki zu erfolgreich? Oder Kriddl zu erfolglos? Und woher kennen sich P.Aristide und Kriddl? Aus St. Blasien, der erotischsten Stadt im Südschwarzwald? In der Nähe ist übrigens der Titisee. Auch seeehr sexy.
3.)
NICHT zu empfehlen ist Stuckis neues Buch "Transkript". 13,90 für eine Reclam-Verarsche sind Wucher. Wer es dennoch gekauft hat, verschenkt es am besten an seine kleine Nichte. Wer keine kleine Nichte hat, kann es mir auch zuschicken. Ich haue es dann mit auf den Barbecue-Grill.
SEHR zu empfehlen hingegen ist "Eine Art Idol" von Marc Fischer. Der war mal Redakteur bei der Zeitschrift "Tempo". Ich fand seine Artikel damals immer sehr super (fast so gut wie die von Helge Timmerberg), habe wegen (oder Dank) ihm das Rauchen angefangen und ihm damals unzählige Leserbriefe geschickt, die leider nie beantwortet wurden. Die Pool-Society scheint ihn nicht sonderlich zu mögen, sonst hätte Marc Fischers wirklich wirklich sehr gutes Buch dort sicherlich schon Erwähnung gefunden.
DeadlyMedicine Bielefeld * - 03.05.01 at 20:44:56
ImaI@ffm.de
gartenfeier (der nach GUIDO-generation) - skinereignisse mit MICHA durchgesprochen:
FRANK der pressefotograf aus meinem haus - der mit den zwei kleinen kindern und der wahnsinnig taffen frau wurde vom polizeihund gebissen, als er skins in einer u-bahn fotografieren wollte. die nazis waren vom bahnsteig von linken provoziert worden und da sie nicht raus hauen konnten, rissen sie die baenke aus den verankerungen.
[... tuerkenterror - gartenstuhlwut ... PilzPizza - FunghiFurore ... egalAEPPLER mit MICHA ...]
immer wieder die DAFT PUNK cd immer wieder ETIENNE DE CRECY. diskussionen ueber schwarze schafe in der familie - Ms besteht nur aus zwei weissen (er und seine mutter) - muss ich gluecklich sein, dass niemand in meiner ist, erst in der gross-gross-cousin-linie? wir fanden es nicht raus. lobten statt dessen BESSON - THE BEACH - DIE PURPURNEN FLUESSE - die CHEFIN (unsere) ... dann war es halb 5 - die GAULOISES waren weg und die gefunden R1 auch - es wurde langsam kuehl ...
ein hund biss noch einen penner in den fuss, der dies nicht verstehen konnte, da er nach eigenen angaben DEUTSCHER sei.
SALZBURGER FESTSPIELE im JULI
EXPERIMENTA 7 jetzt
"du sollst nicht soviel toeten" _ # 08
FrenkFrankfort ffm * - 03.05.01 at 20:27:51
Die Besucher - sind schon klasse ... war neulich wieder zu sehen
das top produkt der tschechischen produktionen ist für mich jedoch eindeutig
DIE MÄRCHENBRAUT
silent sonnenstichig in berlin * - 03.05.01 at 19:14:43
Die Transformation von der globalen "wo die Liebe hinfällt"-Einstellung über "nur noch Schengen-Babes!" zum Local Player schien vollendet. Nur noch Provinz-Arzthelferinnen, Sparkassenmiezen, Ballettänzerinnen oder Flugbegleiterinnen im Umkreis von 50 km (in Ausnahmefällen 80 km) wurden umschwärmt. Schon bei der Begrüßung spürte ich, dass es wieder anders kommen würde. Abends der erste Kuß. Noch eine Nacht geblieben. Kaum Schlaf, trotzdem hellwach. Ausgerechnet Berlin.
HalfManHalfBiscuit - 03.05.01 at 18:28:54
DIE BESUCHER waren meine Lieblingsserie, neben LUZIE - DER SCHRECKEN DER STRASSE. Die BESUCHER mit dem Mathematik-Genie. YEAH.
TomTom liebt David * - 03.05.01 at 18:25:51
@Lakritzschnecke: Die Serie hieß meines Erachtens nach "Die Besucher", nicht zu verwechseln mit den französischen Filmen mit Jean Reno. Da waren ein paar Ausserirdische, die in cz in einem Lada Niva Jeep unterwegs waren. Sehr merkwürdig, aber ich habs als kleine Rotznase sehr gern geschaut. Vor allem das mit dem Essen war in der Tat ein Knaller.
....puuh ist das schönes Wetter.... Lieber mal rausgehen und ein paar Wände bekritzeln, anstatt hier im schwülen Zimmer vor dem Computer-Ding zu sitzen.
Miguel meint, bei solchem Wetter sind (zumindest in Madrid) bis zum frühen Abend nur die Touris auf der Straße. Also werd ich mir mein Hawaii-Hemd anziehen und mir ne Kamera um den Bauch binden, ein paar Japaner im Hofgarten erschrecken...tilt...
Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 03.05.01 at 17:32:02
die Wüstefeld von
Wüstefeld-L-Straßen-Schreibwaren-Schwingheft-Verkauf inkl.
Lotto-Annahme?
dame H, * - 03.05.01 at 17:23:51
Vielleicht der Lichtenbergplatz? Ach was weiß ich. Aber erraten, ich hab´ auch mal in H.-L. gewohnt. Schöne Zeit, aber sooo lang her. Am von-Alten-Garten, zur Untermiete im rechten der zwei Torhäuschen, bei der Witwe Wüstefeld. Ja ja, man wird alt.
Lana Hoff , Göttingen * - 03.05.01 at 14:49:04
:
algo,
du bist
wie mein
lego mal
war, super,
nein wirklich,
das gepäck mei-
ner gedanken war
voller gebäck mei-
ner geklonten giraff,
als ich die schlucht
mit den drahtigen
hängenden gärten
beschlich und
o du blickst
mich so düster
zyklop du
mich an.
:
rasmus rastplatz * - 03.05.01 at 14:18:48
:
das tal der dämmerung
unhörbar hier unten
in der dämmerung
der gesang
lahmend durchschreite ich
das tal
tiefer und tiefer hinein
in den schoss der erde
lass mich verschlucken
kühl sind die schatten
und schweigsam
das gepäck
meiner gedanken blieb
zurück
beim letzten rastplatz
wo sich
meine spuren verlieren
:
algostinus im schattenreich * - 03.05.01 at 13:59:59
@ Bärendreck
Der Tschechentrash heißt "Die Besucher"
Sommer in HH Elbstrand * - 03.05.01 at 13:34:30
sacht mal... kann sich irgendwer an diese ganzen tschechischen Serie erinnern... irgendwann in den 70ern? *gg*
wir suchen da eine und haben nur noch Bruchstücke zusammengekriegt... *grinst*
also: da gab's so Pillen, die sich in rasanten Schnitten in Würstchen, Kohl, Desserts etc. verwandelten und schliesslich grüner Glibber wurden, jaja
Und dann waren da noch so lila Papierblümchen, die irgendwelche Kiddies auf der Fensterbank gezüchtet haben...
Danke, mir geht's gut, ich halluzinier nich, ich will nur den Titel der Serie wissen...
Antworten bitte hier.
Lakritzschnecke - 03.05.01 at 12:51:30
Danke, Andrea, für die interessanten Reiseberichte
aus Frankfurt, Wien, Hamburg, Berlin und dem
Rest der Realität! EIN schönes Buch hast Du jetzt
schon in der Schublade.
***
Phantasialand ist abgebrannt (mal wieder).
kai:leiser Madonna-Kartenkiosk * - 03.05.01 at 12:47:38
Schein, schein, Sonne. "Stundenlang ballern für ein Ei", "...und alle meine Münzen sind jetzt weg".
Gestern haben sie uns nicht ins Kino gelassen. "Wie alt bist Du denn?" Können Kinder lügen? Jonas sagt natürlich "zehn" und schon sind wir wieder draußen, weil ich selbst so aussehe wie Jonas' älterer Bruder, shit.
Dafür haben wir dann Terminator II geglotzt vom Band. "Guck mal weg, Jonas, das ist jetzt ganz übel." "Wann kann ich wieder gucken?" Wenn der T1000 seine Stahlspitze wieder rausgezogen hat aus dem Hirn.
"Liebficken", eine neue Generation intelligenter Musiker wächst heran. Die kulturellen Hintergründe, warum das Lied ziemlich witzig und zugleich scheiße ist, kann man kleinen Halbholländern nicht so gut erklären. Allerdings kann ich verstehen, warum er "yippie yeh yippie yo" gut findet. Ein 12-jähriger cooler schwarzer Junge, der sein Handy im Unterricht nicht abgestellt hat und auch sonst macht, was er will. Der sich mit erwachsenen Rappern rumtreibt und sich in einen Hund verwandeln kann, warum auch immer. Als besorgte Tante frage ich mich die ganze Zeit, ob das alles pädagogisch wertvoll ist, außerdem zielt mein vollwertiger Ernährungplan ins Leere. Ist mir jetzt auch egal, Hauptsache wir haben Spaß, oder bin ich etwa persönlich verantwortlich für die neue Generation? Generation Playstation oder Nintendo oder wie die dann heißen wird.
"Das Abenteuer geht weiter." (Spyro 3)
@dame H.
Wo welche Bäume stehen, und wo nicht, das weiß nur
The Crab near L.-Platz * - 03.05.01 at 12:42:27
GÜtE, der Baum auf dem L.-Platz ist nicht mehr.
dame H. * - 03.05.01 at 12:05:11
die leute sollten viel mehr musik hören....
ist es wichtig... ?... nein.... es sind nur lieder ....
und warum will ich dann nichts anders tun, ausser dasitzen und diese lieder
hören... weil sie alles sagen, alles fühlen... und alles sind.......
ab und zu bade ich in einem ozean aus musik und über mir ziehen wundervolle
melodien strahlend wie sterne vorbei und vereinzelte silberne tränen
streichen wie sanfte, warme finger über meine wangen .......ich wünschte
dieses wären die momente die ewig währen....
für timo, den prinzen ohne märchen, der mich versteht, wenn er dies liest.......
patrycja .....there's a light that never goes out .... * - 03.05.01 at 10:52:32
@Anna Luz: Krapps last tape von Beckett.....
"Schachtel zwei, Spuuuuule fünf!"
Judy - 03.05.01 at 10:25:29
Wir haben nun endgültige Beweise dafür, dass Michael Ammer homosexuell ist. Um ehrlich zu sein, ist er eine alte, dickliche Triene.
Michael F. (Redaktion Bärbel Schäfer) * - 03.05.01 at 08:04:54
*-*
TomTom, in puncto Incognito:
Sasa - 03.05.01 at 07:19:08
Everything in its right place – Epilog – Proteus sucks kock
Sandra schminkt sich leise mit dem Rücken zu mir, ein schöner Rücken ist das, 400m Läuferinrücken, und sie, wie sie da steht, smoothstolz, so sehr Frau, daß ich sie Königin heiße. Leicht in den Spiegel gebeugt, ist weich die Innenseite von ihrem rechten Arm zu sehen, Erykah Badu – behaupte ich einige Male einfach so - der schwarze Hemdkragen - all das in ruhiger auf und ab Bewegung und man setzt automatisch zum Trinken an, küßt rastlos ihren Ellenbogen. Sie hat tatsächlich Bob Marley aufgelegt,
awww man, Sasa, isn’t it just awesome!!!??? I mean, hey I would’ve never thought that you an me… I mean: c’mon!
Ich sage:
go figure,
es sei ihre Weggehmusik, sonst könne sie Reggae nicht ausstehen, worauf ich frage, ob sie eigentlich religiös sei.
Beide Fenster offen und in der Luft der Frühsommer voll von jungen Stimmen. Auf dem Bürgersteig schnelle Schritte, eine größere Gruppe von sorority Mädchen, die recht grell Oops, I did it again vorbeisingt, während aus den Frathäusern gedämpft Bässe über die Campusdächer aufsteigen.
Last day of classes
und heute Nacht soll nichts hinterfragt werden: Prüderie macht Ficken Platz, man nimmt sich einiges vor, wobei die Auswahl nach hartnäckigem Alkoholkonsum meistens nicht annähernd so präzise ausfallen wird, wie das Licht, das den Abend in dunkelblau und warmgelb bricht. Man würde auch schwören, Didjeridoos gehört zu haben, immer wieder und sogar die fatal besoffene Lauren, Sandras roommate, die auf einmal in das Zimmer stürzt, trägt unter dem
ohmygod, Ijusthad 13 fuckin’shots, sis
cover ganz schwach noch den Ges-Dur der Nacht und um die Stirn einen goldenfarbenen Kranz, der ihr immerfort über die Augen rutscht und den sie dann geduldig hochschiebt, ohne ihren Redefluß im Wesentlichen zu unterbrechen:
oh man,
sie knallt aufs Bett, der Kranz rutscht,
I just fuckin’ won the golden coconut at Phi Psi, k listen t’dis now sis! They’re like five other chicks out there, right? dancin’ ‘n shit, all o’them like totally fucked up, k… and -
sie lacht, schiebt sich die Hand vors Gesicht und den Kranz wieder in die Stirnhöhe
DJ James goes
sie verstellt die Stimme und gestikuliert ein wenig vor ihrem Gesicht herum
man, there aint no sistas up here man, c’mon, what’s this shit man,and he plays like 2pac, reaaally slow, yeah
sie hiphopt ein bißchen vor sich hin, der Kranz rutscht nach unten, was sie sofort korrigiert. Sandra schaut sie dabei zum ersten Mal an und schreit vor Freude als sie sie
huggin’ on my momma uhh, uhh, ya always was a black queen momma, dontcha know we love ya…
singen hört
and, ohhh brotha, there’s no fuckin’ way I’d let my ass get beat’n up by sum white cocksucker!
unleash the dragon, shhhh, niggers you hear me, unleash the dragon, I don’t really wanna unleash the dragon, niggers you hear me, yeaaah…
Ohne eben unfreundlich sein zu wollen, gratuliere ich ihr dann doch vorsichtig zu diesem Preisgewinn - mit Erstaunen stellt sie dabei fest, daß ich überhaupt anwesend bin - und füge hinzu wie ich selbst einmal, im Alter von acht Jahren und nach dem einjährigen Besuch einer Tanzschule ebenfalls an einem Tanzwettbewerb teilgenommen hatte, dennoch leider keinen nennenswerten Erfolg erzielen konnte und mich im nachhinein eh lieber mit Basketball und Basketball-Sammelkarten beschäftigt habe.
Dieser Flut von vollkommen belanglosen Informationen, immerhin untermalt von
Forever Loving Jah
folgt ein kurzer Augenblick jener logischen
anyway, what was I just talking about
Stille. Ich wundere mich nicht im geringsten.
Bald stellt es sich auch heraus, daß die goldene Kokosnuß keineswegs als Tanzpreis verliehen wird, sondern vielmehr der Frau mit den größten Titten, die natürlich bereit ist, jene tanzend der Menge auch zu zeigen und sich bei dieser Gelegenheit von Wasser, Bier und anderen Getränken vollspritzen zu lassen, was dann – das ist zumindest Laurens Meinung – weniger angenehm sei.
Was der Kranz auf ihrem Kopf mit einer Kokosnuß zu tun hat, oder mit Titten im Allgemeinen – an diese Frage wage ich mich nicht mehr, auch deswegen nicht, weil Lauren jedes mal, wenn sie direkt von der Art & Weise spricht, wie die Menge sie bejubelt hat und was man ihr zugerufen hat, ein wenig den Kopf senkt.
Das kann aber natürlich auch am Alkohol liegen.
Die Nacht allerdings, meine vorletzte in den USA, ist wieder so voll von Weisheit, voll von Geschichten, die simply schön sind, daß ich mich beim Pongspielen beinahe betrinke, mich mit Meisterbräu Lights von oben bis unten vollschütte und im Laufe der Nacht mehrmals auf verschiedenste amerikanische Bundesstaaten anstoße. Letzten Endes bin ich ja nicht einmal im Geringsten hier verloren, seit Monaten kein foreigner mehr, aufgegeben das Petting mit dem Klischee - z.B. erzählt Betsy voll einfacher Freude, wie sie gleich am Wochenende nach New Jersey fährt – Long Beach Island, surfen, schwimmen etc. Sie sagt
aw man, you gotta love the sun! you simply need to!
dabei lacht sie und zieht die Schultern mädchenhaft nach oben, so daß man sich dieselbe Unbeschwertheit als eine Loge vorstellt, in der man zurückgelehnt ruht und zuschaut wie aus dem Frühling, Tag um Tag ein bißchen mehr, Sommer wird.
*-*
Long distance revolution
Long distance runaround
Long distance robbery
Long distance runaway
Long distance retention
*-*
I still remember the red house painters, little heroes with their brushes-dub, even in your imagination some things never change: painting dreams yellow!
*-*
Liebster Guetee, was ist ein/e "lizzie"?
*-*
Sasa Bucknell University: out there and back * - 03.05.01 at 07:18:44
Herr Ariside, Ihr Konterfei auf der endlich hergstellten Krachtschen Webseite. Kiek an, würde der Berliner sagen, und heute nacht tu´s auch ich. Kiek an.
Lotos - 03.05.01 at 01:45:19
Genre Krimi
Herstellungsjahr: 1972
Herstellungsland: USA
Originaltitel: Cops And Robbers
Regie: Aram Avakian
Darsteller: Cliff Gorman | Tom
Shepperd Strudwick | Mr. Eastpoole
Joe Bologna | Joe
Dick Ward | Paul Jones
Ellen Holly | Mrs. Wells
[Sender: SW] [Beginn: 23.15] [Dauer: 85 Min.]
[SV 39-278-685]
Die New Yorker Cops Tom (Cliff Gorman) und Joe (Joe Bologna) sind es leid, für ihr bescheidenes Gehalt zu schuften, während sich die Unterweltbosse 'ne goldene Nase verdienen. Also beschließen sie, die Seiten zu wechseln und fädeln einen Deal mit der Mafia ein. Bologna erhielt für das Drehbuch seines Stücks "Liebhaber und andere Fremde" 1971 eine Oscar-Nominierung.
krimiloopster - right left * - 03.05.01 at 01:01:26
für die turbos unter euch.....
poacher_ zeltweg * - 02.05.01 at 23:24:51
wenn es regnet und er nicht weiß, wer er eigentlich ist, spielt er die alten tonbänder ab.
die qualität hat im laufe der jahre gelitten, er wollte sie längst mal digitalisieren, aber er schafft es nicht, sich auch nur für wenige tage von den bändern zu trennen. seine schwester weiß nicht, dass er sie hat. schon seit einigen jahren sucht sie regelmäßig alte kisten nach den aufnahmen ab und flucht und wundert sich. er hilft ihr suchen, murmelt was von sicher-beim-letzten-umzug-verschütt-gegangen-oder-so und hofft, sie möge ihm glauben.
er will die aufzeichnungen nicht teilen, nicht einmal mit seiner schwester. obgleich sie natürlich genausogut ihr gehören, er weiß das. aber das hier, diese stimmen auf den alten bändern... nein, er kann sie nicht hergeben und auch nicht kopieren.
der regen läuft an den scheiben hinab, ganz leise und allmählich, kein geräusch stört seine andacht.
er sitzt vor der stereoanlage, bereit, sofort einzugreifen, falls ein band sich verheddern sollte. er lauscht.
da ist seine stimme, zweijährig, ein gespräch zwischen ihm und seiner mutter. dazwischen hört er seine schwester summen, lieder, an deren texte er sich nicht erinnert. aber die melodie ist wie ein vertrauter geruch, der unwillkürlich bilder heraufbeschwört.
das geräusch eines joghurtdeckels, der vom becher abgezogen wird.
das kratzen eines löffels auf dem fast leeren teller.
seine stimme, ja, mama, ich bin satt.
und dann die tür die sich öffnet und ein leises gemurmel - er dreht die anlage auf und legt ein ohr an die box - was hast du den heute gemacht, hast du schön gespielt, nettie? ja, die stimme seines vaters, der mit seiner schwester spricht. die summt, unbeirrt.
und dann seine mutter die nach dem gerät greift und ausschaltet. als letztes ein knistern und ein quietschen, wo seine stimme von der stoptaste unterbrochen wird.
an das gesicht erinnert er sich nicht. er erinnert sich an die zweifarbigen schuhe und an die stimme und das zudecken. nettie erinnert sich, sie ist zwei jahre älter, aber er will sie nicht fragen. er fragt sich, ob er ihm ähnlich sieht, heutzutage und hört auf das knacken in der box.
er spult zurück und spielt es wieder.
Anna Luz Exhauptstadt * - 02.05.01 at 22:33:31
Erinnerung an die Geliebte
wo soll ich anfangen, vielleicht besser nur die kleinen momente, die augenblicke, unsere augenblicke, die ich nicht nur sammeln wollte, albern, was bölls hans schnier da vorhatte, das liest man doch nur in der unschuldigen jugend, ich wollte die augenblicke leben, aber jetzt ist es viel schlimmer gekommen, jetzt sammle ich die vergangenen augenblicke auf, wie scherben versuche ich, sie wieder zu kleben, zumindest in meinem geist, sie aneinanderzureihen. damit begehe ich einen betrug, denn sie könnten ein scheinbar ganzes bild ergeben, das ich verklären könnte, doch sie sperren deine angst, deine enttäuschung, deine dunkle seite, deine akrobatischen kunststücke aus, die nötig waren, um mich lieben zu können, sie verbannen sie, verraten sie fast, aber ich kann nicht anders, ich muss sie mir aufsagen, jeden tag, ich suche sie, suche immer tiefere winkel der zeit, aus angst, sie könnten verloren gehen, so wie du verloren bist. nenn mich krank, nenn mich verrückt, das ist mir egal. ich werde sie abrufreize nennen. in der gedächtnisforschung gibt es diesen begriff, sie ermöglichen das erinnern, stellen eine verbindung von der realität zum elektrischen potenzial des gehirns her. alles, was darin gefangen ist, darf dank der abrufreize zurück in den arbeitsspeicher. ein ewiger kreislauf. schon muss ich stutzen ob der fülle.
wo soll ich anfangen, xxxxxxxxxx vielleicht besser nur xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx kleinen momente,xxxxxxxxxxxx augenblicke, unsere augenblicke,xxxxxxxxxxxxxxxxxx nicht nur sammeln xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx , albern,xxxxxxxxxxxxxxxxxx was xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx da vorxxxxxxxxxxxxxxxxxx ,xxxxxxxxxxxxxxxxxx liest manxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx nur in derxxxxxxxxxxxxxxxxxx unschuld xxxxxxxxxxxxxxxxxx ,xxxxxxxxxxxxxxxxxx ich wollte die xxxxxxxxxxxxxxxxxx blicke leben, aber jetzt xxxxxxxxxxxxxxxxxx schlimmer gekommen, jetzt sammle xxxxxxxxxxxxxxxxxx vergangen xxxxxxxxxxxxxxxxxx scherben xxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxx kleben xxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxx betrug xxxxxxxxxxxxxxxxxx
wo
Leonce München * - 02.05.01 at 20:45:29
JANICE IAN - Society's Child
PETULA CLARK - Downtown
SIOUXIE & THE BANSHEES - Dear Prudence
CYNDIE LAUPER - She Bop
LA TOUR - Blue (Dyke Remix)
ALAN BRAXE - Running
CARL COX - The Latin Theme
TONY LEE - Reach Up
JIMI TENOR - Take Me, Baby
STRAWBERRY ALARM CLOCK - Good Mornng Starshine
TomTom Christopher's Theme * - 02.05.01 at 18:07:07
Erinnerungen sind seltsam. Das Gedächtnis spielt einem den stets selben Streich: es vermischt das Geschehene zu einem kodierten Gemisch aus Bildern, und es filtert einzelne Situationen aus der wirklichen Vergangenheit heraus. Nie kann man sich je an alles Geschehene einzelner Tage erinnern. Im Kopf wird ein Film gespielt, es rauscht ein Bilderfluss.
Ich erinnere mich daran, wie wir zu dritt in einem dieser vielen zur Road hin offenen Restaurantbetriebe saßen, und es war zwar schon früher Abend, aber noch immer furchtbar heiss, und jeder von uns schwitzte an anderen Stellen: unter Eloises Nase standen, genau zwischen den winzigen Erhöhungen oberhalb der Lippenflügel, glitzernde Tröpfchen; Christophers hellblaues Hemd zeigte einen großen, länglich-schmalen Fleck auf der Brust, die Knopfleiste hinunter; mein tropiges Hemd klebte zwischen meinen Schulterblättern an der Haut, es klebte bis zu meinen Shorts, die über den Hosenbund geklettert waren, ich beugte mich auch immer vor, um mitzubekommen, worüber wir sprachen, denn das war gar nicht so leicht, obwohl es simple, unbedeutende Dinge waren: über die Filme, die überall außer in Europa liefen, über verschiedene Biersorten und über diese zweifarbigen Ketten, aus kleinsten Steinchen zusammengesetzt, und einer von uns hatte wohl mal zwei davon gehabt, blau-orangene, und die eine hatte er verschenkt, die andere verloren, und deshalb wollten Eloises und Christopher dann auf die Road: sich auf die Suche nach einer solchen Kette machen, bald, jetzt, aber ohne mich: ich hatte zuviel Bier getrunken, denn es war ja schon um zwei Uhr nachmittags angefangen, das Trinken in der Hitze, vor diesem hässlich wirkenden, gar nicht klassisch anmutenden ORIENTAL, an einem Anleger hatten wir auf Christopher gewartet, nachdem wir morgens um sechs vom Hotel abgefahren waren, wir uns organisiert im Halbschlaf einen seltsamen kleinen Buddha angesehen hatten, da wimmelte es von Menschen und Sprachen, alle hatten die Schuhe ausgezogen, und es stank ungezogen, die Hitze hatte uns gar nicht erst aufwachen lassen, wir waren ausgedörrt, nicht so vom Wetter, eher vom Alkohol der letzten Nacht, die wir in einem weissen Haus verbracht hatten, auf Einladung von Christopher hin, ein Haus, in dem nur im Parterre die Klimaanlage an war, die man aber nicht hörte; oben hörte man dann RAVI SHANKAR nicht singen, dafür war es da gerade so warm, dass die Unterarme noch nicht schwitzrig glitzerten, während zwei vorm IMAC-LapTop sassen, Em und Eloise nicht, irgendwann aber doch, aber erst versuchten wir Listen von Romanen zu erstellen, doch die Unterhaltung der Frauen schien angenehm interessanter: da ging es um einen Flug von New York irgendwohin, von kosherem Essen auf Kokain, und dauernd schoss jemand Fotos, überall, von jedem, alle vier rauchten wir entschlossen, und wir waren schon angetrunken gewesen, als wir noch zu dritt und dann zu viert auf einer Straße etwas Atemscharfes gegessen hatten; wir saßen oben und schrieben Listen, einigten uns spät, und dann waren wir wieder unten, wieder zweigeteilt, nur andersrum diesmal, zwei spielten mit dem Hund, zwei hingen am Tisch und versuchten sich über Deutsches zu unterhalten, und das klappte auch, wir verständigten uns, und dann brachte uns das Foto draussen endgültig zueinander, samt Hund und Kinderrad; daher also: hatte ich am nächsten Morgen den kleinen goldenen Buddha nicht verstanden, ich fotografierte lieber die kleinen Mönchsschüler, die im anliegenden Klosterinnenhof Fußball spielten, und auch seltsame Bäume, die so ähnlich aussehen wie die moosbewachsenen Haushüter in South Carolina, die wir aber auch schon zwei Tage vorher in einem Park in Kowloon gesehen hatten, in den wir vor den Busmassen geflüchtet waren, vor den Menschenhorden, den hitzigen Abgasen, nachdem wir uns in den OCEAN GALLERIES verirrt hatten (wir hatten dort Suppe gegessen, aus riesigen Schüsseln, ich hatte etwas Algengleiches herausgefischt, und wir wussten nicht, was es damit auf sich hatte); wir wurden dann von einem Thailänder durch den Verkehr gefahren, der einen einzigen Stau bildete, zu einem anderen Buddha, diesem Riesen-Buddha, der so groß ist, dass er liegen muss, zu zweit wurden wir herumgeführt, weil wir nicht mit den anderen Deutschen auf den Chao Phraya wollten, auch weil wir die einzige Frau und der einzige Mann waren, die zwar zusammen reisten, aber kein Pärchen bildeten, und auch weil uns unser Fremdenführer, ein gnomenhafter Professor, uns inständig gebeten hatte, Christopher zu sagen, er dürfe uns keine Sehenswürdigkeiten erklären und mit dem Finger darauf zeigen, denn er hätte sicherlich keine Lizenz dazu, und dann würde er verhaftet werden und müsste jahrelang in einem thailändischen Gefängnis schmoren, er sagte wirklich ‚schmoren'; Christopher kam also irgendwann, als gerade Regen einsetzte, ein Regen, der wenige Minuten später wieder aussetzte, ein Regen, der uns gerade genug Zeit ließ, ein Langboot zu mieten und Bier zu kaufen von dieser alten Frau, und die Sonne fand uns auf dem fettbraunen Strom wieder, der wie die Elbe aussieht, aber ganz anders riecht, und auf dem Wasser der Kanäle, und in den Kanälen schwammen nackte Kinder, und nur sie haben gewunken, wir zurück, und als wir dann an einer anderen Stelle aus dem Boot kletterten, da waren wir angetrunken, und ich rutschte in den Fluss, vielleicht suchte ich nur Abkühlung; ich kaufte mir keine Flip Flops, erst recht keine getigerten, aber ich wollte Mönch werden, als ich welche auf einer weitläufigen Rasenfläche sitzen sah, orange ist sanft, gelb schreckt ab, wir aßen Nudeln und Spinat und Fleisch und Cashews und Basilikum, und wir aßen Bier, und Bier, und auch in der Road dann: Bier, daher blieb ich also sitzen und schaute dem GLADIATOR zu und den Leuten, die um mich herumsaßen, ich so: allein am Plastiktisch, drei halbvolle SINGHA-Flaschen vor mir, und ich fragte mich, ob die zwei wohl die Bar wiederfinden würden, ich hatte mich vorher auch verloren, als ich in einem Internet-Café sitzengeblieben war, um etwas in den LOOP zu schreiben, und viel Zeit verging, es wurde dunkel, als die beiden endlich zurückkamen und mir eine Tüte gaben: T-Shirt als Geschenk, COCA COLA-Aufdruck in dieser fremd verspielten Sprache, und als ich es angezogen hatte, kam uns die Idee, unsere Tischnachbarn nach ihrer Herkunft zu befragen, weil wir uns nicht darauf einigen konnten, ob das halbe Dutzend Teenies auf der Road Irinnen oder Engländerinnen waren; wir wetteten, und irgendwer gewann auch, aber Christopher verlor, als er sich zu einem älteren Paar setzte und erfuhr, dass die zwei nicht aus Norwegen und nicht aus Kanada waren, aber aus Hamburg, und er verstand nicht, warum Eloise und ich lachten, als er besorgt sagte, der Mann hätte gemeint : she doesn't belong to me; wir sahen auf den großen Videoschirm in der Bar, und weil Leonardo DiCaprio dort gerade Schlangenblut trank, in derselben Road, auf der wir gerade saßen, da wollten wir nicht mehr, sondern zurück ins Hotel, wir gingen zum Ende der Road, aber Christopher hielt kein Taxi an, er hatte Hunger, und wir kauften eine Portion Nudeln mit Fleisch an einem Straßenstand, und Christopher schwankte beim Essen im Stehen, und ich auch, und Eloise hatte vergessen, ihre Sonnenbrille abzusetzen, aber dann wollte er uns einen Tempel zeigen, den auf der anderen Straßenseite, und wir gingen hinein, durch das Tor, und wir nahmen an, der Tempel sei Hunden gewidmet, niemand von uns aber wusste, ob Hunde in Thailand heilige Tiere waren oder Lebensmittel, barfuß (die Erde, das Gras, die taten gut) suchten wir den Ausgang - Christopher hatte nach seiner Abkürzung zur BANGKOK BAR gesucht, aber dann standen wir wieder vor dem Tor, durch das wir hineingekommen waren, wir wussten dann auch nicht, wieviel Zeit wir im Tempel verbracht hatten, wir wussten auch nicht, wie spät es war, es konnte nicht zwei Uhr morgens sein, wie eine der drei Uhren an den Handgelenken uns anzeigte, und die BANGKOK BAR, die gleich neben dem Tor war, die hatte auf, aber sie war leer, und wir fragten uns, ob: noch oder schon, die Musik jedenfalls lullte uns ein, und ich hatte meine Augen geschlossen und schlief ein, als meine Hand vom Kellner getätschelt wurde - drei Cocktails standen auf unserem niedrigen Tischchen, Christopher und Eloise hatten schon die nächste Runde bestellt, und der Thai wollte wissen, was ich als nächstes trinken wollte -, mein Cocktail war rot, aber in einen SINGAPORE SLING gehörte doch keine Blume, so aß ich sie auf, sie schmeckte ein wenig nach Kresse, nur süß, und Christopher wollte mir nicht glauben, dass ich tatsächlich SINGAPORE SLINGS trinke, dabei nippte er die ganze Zeit an diesem winterlich riechenden BRANDY ALEXANDER, ich versuchte dann noch über den Geschmack der Blume nachzudenken, als Unterarme aneinandergepresst wurden: Schmerzspiel, Erinnerungsnarben, von jedem eine, kleine Fleischblüten auf der Haut, Eloise und ich schauten sie an, und Christopher war verschwunden, er hatte nach Stunden endlich Em erreicht, sagte Eloise, Eloise wusste mehr als ich, wir würden sie gleich in einem Pub treffen, in der Sikhumvit, irgend etwas sagte mir der Name, und dann, dann sind da nur noch Bruchstücke: wie wir so mit dem Taxi durch ein afrikanisches Viertel fahren, an vielen Apotheken vorbei, wie wir Kaugummis bewerten, wir über apc oder acp und über TOM TAILOR reden; wir sitzen dann in einem Pub, tatsächlich, und ein chinesisches Trio covert BEATLES-Songs, wir spielen auch Luftgitarre und fotografieren uns, mit Sonnenbrillen im Gesicht, eine chinesisch-stämmige Australierin will nicht mit uns reden, wir stehen in einer Männertoilette, da ist auch der Thai-Gruß, und auch winkende Hände, und dann ist da das Paar, das eine kleine Straße hinuntergeht, Hand in Hand, blond und braun, im Rückfenster, und dann ist da auch Musik im unklimatisierten Taxi, in dem wir rauchen dürfen, und dann ist da der Duft des Asphalts vor dem Hotel, der Asphalt, der kühlt ab, und er weiß, dass er dafür nicht viel Zeit hat.
TomTom Bangkok Banana Republic * - 02.05.01 at 17:41:20
Ohne Treppen Auch Keine Unterführungen!
Ob Türken Auch Kinder Umbringen?
Oskar Treibt Achtlos Kruden Unsinn.
Orte, Treffend Ausgemalt, Keine Untertreibungen...
Ohrenschmalz Trieft Abartig. Kapierste, Uli?
Ober, Tasse Aromatischen Kaffe, Umgehend!
Ostern Tauschten Alle Kleine Umlaute.
Warum Bloss?
Lola Berlin * - 02.05.01 at 16:44:47
LANAS OPUS DREI - Die Elfte
Herrn Pastor Teuscher,
Pfarramt an der Schloßkirche Herrenberg
Lieber Herr Teuscher,
bitte gestatten Sie, daß ich noch einmal an unser anregendes Gespräch im Anschluß an die Bestattung meines Patienten Wilfried Groll anknüpfe. Die Begleitumstände im Wilden Mann, die einerseits herzerfrischende, aber für unsereins doch auch ungewöhnliche Form der Abschiednahme durch seine Motorradfreunde ließ ein konzentrierteres Gespräch ja nicht so einfach zu. Sie hatten in Ihrer Predigt, wie ich finde völlig zu Recht, auf das Zeichen der Nächstenliebe verwiesen, das uns ausgerechnet ein so junger Mann mit seinem testamentarisch verfügten Einverständnis zur Organentnahme gegeben hat. Ich glaube aber, ich konnte Ihnen an jenem Abend nicht recht deutlich machen, aus welchem Grund ich Hern Groll, übrigens schon lange im Vorfeld, dennoch von einem solchen Schritt abgeraten hatte. Er muß wohl damals schon so eine Vorahnung gehabt haben. Gut, er hat sich anders entschieden, und das habe ich selbstverständlich zu respektieren.
Es geht mir um die Frage des Hirntodes als einzigem Kriterium, von welchem Moment an einem zur Organspende bereiten Unfallopfer die Leber oder das Herz entnommen werden dürfen. Sicher, es ist immer ein Wettlauf mit der Uhr, ob ein solches Organ sich noch zu einer Transplantation eignet oder eben nicht mehr. Deshalb, eigentlich nur deshalb möchte man das Ende aller übrigen Körperfunktionen und damit den wirklich sicheren Tod nicht abwarten. Letztlich geht es aber um die Frage, was eigentlich das Menschsein ausmacht. Nur das Gehirn beziehungsweise das darin angesiedelte Bewußtsein? Die christliche Überlieferung sieht es ja bekanntlich anders. Christus, auch in diesen Dingen unser Vorbild, ist eben körperlich am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten und nicht nur als Seelenwesen.
Solche Vorstellungen unterliegen aber, manchmal zu sehr, dem Zeitgeist. Eindeutig und scheinbar endgültig hat doch erst die moderne naturwissenschaftlich-biologische Medizin Ende des neunzehnten Jahrhunderts nach dem Bewußtsein schließlich auch noch die "Seele" im Gehirn lokalisiert. Allerdings wird diese Fixierung auf die "Zerebralität" des Menschen wohl schon wesentlich früher eingeleitet, nämlich schon knapp 100 Jahre nach unserem schwäbischen Landsmann Theophrastus Bombastus von Hohenheim (vulgo Paracelsus), zuerst durch René Descartes. Wie Sie wissen, kann dessen erkenntnistheoretischer Ansatz auf die Kurzform gebracht werden: "Ich denke, also existiere ich". Mit seinem dogmenkritischen Ansatz und seiner mechanistischen Naturauffassung gilt er ja als der erste systematische Denker der Neuzeit und erklärt erst einmal, daß er nichts wissen könne - nicht einmal, ob es überhaupt die Welt gäbe. Über alles könne er sich täuschen, nicht aber darüber, daß es er sei, der da denkt. Er "ist" also eigentlich nichts anderes als sein Bewußtsein. Alles andere, zum Beispiel auch sein Körper, könnte durchaus nur in seiner Einbildung existieren. Leib und Seele, nach Descartes voneinander getrennt (falls es beide überhaupt wirklich gibt), kommunizieren nach seiner Vorstellung nur in der Zirbeldrüse des Gehirns. Damit tritt dieses, medizinhistorisch gesehen, ins Zentrum des Interesses als Organ der Entstehung menschlichen Bewußtseins. Mit der weiteren Erforschung des Gehirns bzw. des Zentralnervensystems hat sich dieses als das die Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsprozesse steuernde Organ schließlich auch als körperliches Zentrum der Seelenheilkunde (Psychiatrie) etabliert.
Aber das alles ist eben, flapsig gesagt, neunzehntes Jahrhundert. Die Neurowissenschaften des einundzwanzigsten Jahrhunderts dagegen betreiben in gewisser Weise eine Wiederentdeckung von Paracelsus´ "Lebensgeist" (archeus), des "zweiherrigen Regiments" in Magen und Milz (van Helmonts) und der "organischen Sympathie" zwischen Gehirn und viszeralen Organen. Deutlich wird dabei, daß Emotionen und Gefühle unabdingbare Grundvoraussetzung für die Entwicklung eines Bewußtseins sind und daß den körperlichen Empfindungen hierbei eine elementare Rolle zukommt. Mit modernsten Methoden forschen heute "Neurogastroenterologen" über die Wechselwirkungen zwischen "Kopf- und Bauchhirn". Bisheriges Ergebnis: Das Nervengeflecht der Eingeweide mit seinen 100 Millionen Nervenzellen scheint dem Großhirn rund um die Uhr eine Art "Gefühlsbett" zu bereiten. Wir scheinen ihn tatsächlich wiederzuentdecken, den "spiritus vitae" des Paracelsus.
Lieber Herr Teuscher, ich fürchte, ich bin ein wenig abgeschweift. Aber ich würde mich freuen, wenn wir unseren schönen Gedankenaustausch in Kürze einmal fortsetzen könnten, zumal ja auch Sie bei solchen Anlässen einem guten Glas Wein nicht abgeneigt zu sein scheinen. Bis dahin verbleibe ich herzlicht Ihr Dr. med. Wolfgang Bauer.
FORTSETZUNG FOLGT !
Lana Hoff , Göttingen * - 02.05.01 at 13:50:02
Sonett 38
Nur Werber nenne sich noch "kreativ",
und "Profis", "art directors" - all so'n Schmus,
mit Sprüchen, unterirdisch primitiv,
der reinste Quark, getreten, fades Mus.
Auch mir zerfällt das Wort zu deinem Lob
wie Pilze, modrig, matschig mit Lasagne.
Ich wäre gern subtil und bin so grob.
Es wird nichts draus aus der Kampagne
für dich! Die Muse zehn für Witz und gag
macht keinen Mucks, gibt keinen Laut und schweigt.
Mein Kopf bleibt leer, no way, Ideen weg.
Entschuldigung: Ich hab den job vergeigt.
Ich such ein Wort, das Dichtern wie Horaz frommt,
und finde Müll. Wir wapen bis der Arzt kommt!
l.barnes eppendorf * - 02.05.01 at 13:46:11
BAck to the biergarten.
Flog ich über das Meer, frisch, wärmebehandelt
mein Herz klar wie Milch,mit aller Zeit
die eine Welt haben kann.
Ich musste einfach sagen, manana
Worte wie Boccarones im Gaumen schmecken
um nicht abzusinken
auf die Gründe einer Goisnmass.
Bier mit Eis,Eis mit W@chteln
schöner als frisch geknackte Pistazien
im Schatten von Platanen.
P.S: OH, Tak u.
(Heistt danke von einem verschnupften New Yorker)
ALINIA malheuereusement,alpencity * - 02.05.01 at 09:16:24
Orlogi
Während der DJ im Radio einen alten Song der Eurythmics auflegt, dessen Intro mich zunächst an The Cure denken macht, leuchtet das Display meines Mobiltelephons grün auf: "Never fear rome, the serpent lies quietly in Naples - J. Gotti". Ein verirrter Zitronenfalter läßt sich auf meinem Wandspiegel mit dem Empire Emblem nieder, zum Sterben vielleicht oder auch nur, weil er es einfach müde geworden ist, unablässig im Zimmer umherzufliegen. Draußen beginnt wie immer der Tag; nur nicht aus Liebe weinen, denke ich bei mir und öffne also die Fenster zum Garten.
P. Aristide - 02.05.01 at 05:47:09
kotau für mario
autoka rosserie
uta ko ahhhh
ok@au
poacher_ kyoto * - 02.05.01 at 01:22:40
Europabrücke, stinkig braunes eingefasstes Wasser. Verwaiste Zollanlagen, Schengen sei Dank, unberührt in schönstem Siebzigerjahredekor. Sie hat das alte Auto dabei, muss nicht zum Busbahnhof, nicht die kleine vollgepisste Treppe runter, wo nichts ist ausser einer Brache, eine Schlaglöchersammlung und zwei Busbuchten. Wo man sitzt und wartet, froh, dass es hier selten regnet, Burgundische Pforte, mildes Klima hat der Reiseführer erklärt. Mit dem Auto geht es fix, vorbei an der Leuchttafel, die über Temperatur, Datum und Verkehrslage informiert, letzteres anhand einer endlosen Telefonnummer, beim Weggweiser zum Europaparlament rechts abbiegen, die zweite Brücke, wohlwollende Ampelphasen, wenn man sich beeilt. Schön, in Frankreich autozufahren, Zebrastreifen, Fussgänger überhaupt zu ignorieren und dem geringsten Unmut sofort durch lautes ausdauerndes Hupen Ausdruck zu verleihen. Komische kleine Sachen, durch die man sich besser fühlt. Zuhause nach dem oligatorischen Ist-das-Fahrrad-noch-da-Blick der übliche HeavyMetal-Pegel aus der Nachbarwohnung. Die eigene fremde, winzig, verstellt mit riesenhaftem Mobiliar, selbstgemalte Bilder, die sie sofort in einen der Einbauschränke verstaut hat, gut aber der Fernseher, bulläugig, und die öffentlich-rechtlichen auf Deutsch. Zum Mittagessen Kochrezepte von Vinzent Kling und Floristische Arrangementtips von zarten jungen Männern. Wenn das die anderen wüssten.
Lotos heute * - 02.05.01 at 00:39:34
LoglevelNULL:
(München, Café Freiheit. Loop night. wch meets Eiseisbaby. Allererstes Aufeinandertreffen der beiden in der Vereinsgeschichte. wch ist schon vor Spielbeginn angesoffen. Torkelt ca. eine Stunde zu spät ins Café Freiheit. Hält nach ner schwarzen Mütze Ausschau, dem abgemachten Erkennungszeichen. Musik: The Doors --> Riders on the storm)
- Ej, bissu Eiseisbaby?
(Pech wch, das is leider der Falsche, trägt auch ne schwarze Mütze...)
Penner, geh weida
- Schulgigung ...
Zisch ab
- Hey, du Kachelpisser, machma halblang, gell...
(Zischt ab, checkt die Lage ab, spannt so rum.......Entdeckt dann doch noch einen mit ner schwarzen Mütze, schlappt hin)
- Ej, bissu Eiseisbaby?
(Setzt sein Bier ab, reißt die Augen weit auf)
Yo! Dann bist Du wch?
- Kla
(Blickt auf seine Uhr
Äh, wir hatten 8 Uhr abgemacht, oder?
- Au, sorry. War noch anner Körriebude...
Alter Schlingel. Hab ich mir fast gedacht. Trinkstn Bier?
- Yo, paßt!
(Bestellt Bier, Pause. Mustern sich gegenseitig.)
Samma, bist Du in echt auch so wch-mäßig drauf?
- Ach Quatsch. Alles Fake unn Fubbes. Kotzt mich selber an.
Warum schreibstn dann son Schlunz?
- So als Hobby halt
Depp! Bierdeckeln sammeln issn Hobby, oder Münzen oder leere Bierdosen.
- Meinst?
Na klar!
- Ja dann.....
(Zieht nen kräftigen Schluck)
- Warum schreibstn du dann?
Muß einfach. Innere Notwendigkeit, verstehst?
- Nö
Egal
(Lutscht auch an seinem Bier, fingert am Handy rum. Kurze Pause.)
Was liestn so?
- Bukowski, unn du?
Hemingway
- Boah, der alte Saufhals. Nur Jagen, Fischen und Vögeln im Kopp...
Hemingway hat Klasse Mann, so wie ich!
(Baut sich zufrieden ne Selbstgedrehte...)
- Yo! Hmm!
(Pause)
- Ej, Eiseis, was machstn so?
Meinst beruflich?
- Hmm!
Ich bin Manager. Hab ne eigene Agentur...
- Jagen, Fischen, Vögeln?
(Grinst sich einen)
Arschloch! Ne Agentur halt. Kapito?
- Na ja...
Und was machst Du so?
- Oooooch, Verschiedenes. Mehr so Jäger und Sammler. Mal hier, mal da...
Ja wassn jetz?
- Mal inner Brauerei, dann Nachtwächter, dann Kernkraftwerk, dann Gurkenfabrik, dann BMW. Überall das gleiche. Renommierbeutel und Fahrradfahrer...
(Lacht)
Genau wie im loop
- Voll du...
(Kellner kommt. Schürzchen um. Rasierter Schädel. Nase gepierct. Schwachstecker. wch bestellt...)
- ... noch drei Bier ...
(Schluckt)Warumn drei?
- Hey Eiseis, denk doch mal scharf nach
(Denkt offensichtlich nach, lächelt gequält)
Kein Schimmer Alter...
- Na eins für Eiseisbaby, eins für wch ...
(fällt ihm ins Wort) Und das Dritte?
- Na das Dritte auf uns!
(Gläser klirren...)
Yo! Subba! (Pumpen ab)
Und auf ALINIA!
- Genehmigt Baby...
(Prosten sich zu. Zwinkern sich zu. Perfect World! Zechen bis spät in die Nacht. Zum Schluß im Dauerlauf zur letzten U-Bahn. Grand pas de deux. A bientôt!)
wch münchen * - 01.05.01 at 23:41:05
Katja Ebstein? 'Unter ferner Liefen', stand damals (ca. '69 ?) in der Zeitschrift: darunter konnte ich mir wenig vorstellen.
magiCmarY, ich meinte doch 2 von den 5en. Leipzich is' geil, das stimmt. In Bielefeld kenne ich nur den Büchergrabltisch bei Horten: fand dort nette Sachen an (damals) neuer Literatur (Lawrence Ferlinghetti, Wolfgang Bächler's 'Der nächtliche Gast', A. Ginsburg: 'Jukebox-Elegien', Eugenio Montale: 'Glorie des Mittags', Reinhard Lettau: 'Feinde'). Lewisburg kenne ich nur über Sasaimloop. Hawaii, New York? Nee. Paris? Jaaa! Nicht mal in Great Britain war ich: shame on me! Italien: flüchtig überall. 7 Länder-Europatour nach der Schule im Opel-Admiral von ..., mit Jungs aus meiner Klasse; zelten. Osteuropa weniger, außer Prag: jaaa! Frankreich: oft. Asien, Skandinavien, Südamerika, Afrika: nein. Auch im Weltraum oder auf dem Mond war ich noch nicht, bin ja schließlich kein Millionär.
loop is like a lovely lizzie
i'm getting high
before i die
(kann man das so sagen, sasa?) die grillsaison ist eröffnet / ach das reisen (is' immer viel zu teuer)
GüTeE - 01.05.01 at 23:30:32
gerade noch am feuer
und jetzt vor den tasten
warum
das frage ich mich oft
ich denke aus sehnsucht
oder weil ich keinen c64 mehr habe
mit dem ich spiele
für wen ?
das habe ich aufgegeben
für niemanden
nur damit die zeit
schneller vergeht
und ich mich nicht neben meine frau
ins bett legen muss
ich meine andere männer putzen ihre autos
oder kegeln
aber sie finden ihren frieden
oder gibt es einen wirklich guten grund
im internet zu sein
....
ja den gibt es
fredrik aber nicht heute * - 01.05.01 at 23:18:07
...Saufstadt
CvH New Orleans * - 01.05.01 at 22:03:39
jaja, das otaku. frißt den ganzen tag und scheißt dann das gehege voll.
drecks vieh!!
docgonzo zoologischer garten, ludwigshafen süd * - 01.05.01 at 21:51:57
ohnmacht
trauer
anfang
käfig
umkehr
Welches ist meine ohnmacht? Ohne Macht - mir gehört die ursprüngliche Bedeutung. Machtlosigkeit. Hilflosigkeit. Passivität. Ich sehe mir selbst zu, spucke mir ins Gesicht, jeden Morgen, jeden Abend, doch ich kann nicht aufwachen, kann nicht hochschrecken, sondern stecke den Kopf unter die ölige Decke.
trauer ist mir schon lange zu wenig. Nicht gesenkt will ich meinen Kopf halten, keine Tränen will ich weinen, in keine Ecke will ich mich verkriechen. Die Welt ist verschluckt, keine Augen können so tief blicken. Und ich lache, lache mich aus. Seht her, wie ich die rote Nase aufstreife.
Dennoch glaube ich an einen anfang. Die Welle, die mich einst emporhob, sanft mitnahm, mir Schwerelosikeit schenkte, sie kommt vielleicht wieder. Und damit ein neues Leben, das die Vergangenheit ertränkt.
"Keine Welt"? Natürlich gibt es eine Welt hinter den Stäben des käfigs. Und ich sehe sie, kann sie riechen und schmecken, aber es ist meist nur ein Wort: Geruch. Geschmack. Es ist ein toter Gedanke.
Stop! Genug! Das ist die eigentliche Qual. Meine umkehr, mein Augenschließen, wenn das Licht gerade anfängt, mich zu wärmen. Was bleibt, ist die Ohnmacht. Ist der Kreislauf. Und das ist eigentlich fast albern. Für Euch.
Leonce lässt sich knebeln München * - 01.05.01 at 17:13:27
...New York? , Hawaii? (Udo Jürgens? hoffe mal nicht), ...Leipzig? Wäre schade, dort war ich die letzten vier Tage.
MagicMartin - 01.05.01 at 16:57:08
...Lewisburg.
Sasa - 01.05.01 at 16:46:52
...Bielefeld.
DeadlyMedicine - 01.05.01 at 16:23:47
tak! oooo
tak! uuuuu
UKATO
Takko-Markt
Orang-Utang
MARuO
Uwe könnte Alvin tätowieren, oder?
Ob Theo aber küßt Ulrike?
KAT
UK? OK!
Ulf kotzt auf Tiele's Oberhemd.
Oldenburg, Tübingen, Augsburg, Karlsruhe, Ulm; raten sie: ich war noch nie in ... ? (2)
GüTeE - 01.05.01 at 15:30:11
Abb.: Katja Ebstein - 01.05.01 at 14:59:18
Auf der Suche nach dem Begriff "Otaku" ist mein Rechner dreimal abgestürzt, danke Mario!
Lass mich raten, ist es irgendetwas Fernöstliches? Kunst? Japanische Massagetechnik, bei der man Mangas auf die Haut gerieben bekommt?
the crab und es ist erst Dienstag * - 01.05.01 at 11:31:14
MARiO @imloop.de * - 01.05.01 at 10:27:45
Für die Rubrik: sehr schick / G.L.A.M.:
Der 60-jährige Amerikaner Dennis Tito ist der erste Weltraumtourist im All denn er startete am 28. Mai 2001 vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in die Höhe und erreichte mit gefüllten Spucktüten etwas später glücklich die Raumstation ISS.
Für diese sehr private Reise hat der erste Weltraumtourist 20 Millionen Dollar bezahlt.
Nach monatelangem mangelhaften Training sollte er eigentlich abgelehnt werden.
Die Nasa gab aber wegen finanziellen Interesse ihren Widerstand auf.
Dennis Tito darf sechs Tage im All bleiben. Jeder Tag kostet ihn 3,3 Periode Dollar.
"I love the space!" soll er gesagt haben. Dennis Tito hat "I love the space!" gesagt und darf sich nur unter Aufsicht bewegen.
Er will sich die Zeit mit Fotografieren vertreiben. Um die Aussicht besser genießen zu können, möchte er Opern- und Beatles-CDs hören.
Sein Rückflug-Weltraum-Taxi wird sein: eine alte "Sojus"-Kapsel.
_____________
Mrs. Armstrong über ihren Mann in einem Interview:
"Wissen Sie, mein Mann ist vom Mond eigentlich nie mehr zu mir zurückgekehrt ..."
Stefan Nitzsche Stuttgart * - 01.05.01 at 07:36:59
Der Süden.
Ist das jetzt Ettal?
Ich dachte, das ist Athen oder Madrid.
Von Santacity garnicht zu sprechen.
Ansonsten fällt mir dazu nur:
Statistisch gesehen sind die deutschen Berge die sichersten.
Prost!!!
ALINIA santa city * - 01.05.01 at 05:57:20
sabber
CvH New Orleans * - 01.05.01 at 03:06:03
'huld', selbst schuld,
alter schnarcher
mit kopf auf dem pult
GüTeE - 01.05.01 at 03:04:21
HILD
poacher - 01.05.01 at 02:51:42
@GüTe: brunhikd ;-))
poacher - 01.05.01 at 02:49:19
schnarch
CvH New Orleans * - 01.05.01 at 02:47:02
@GüTe: brunhikd ;-))
poacher - 01.05.01 at 02:46:38
kein blatt papier:
nur tasten, grau.
ich sitze hier
und schau.
es klappern die tasten,
ich sehe den kasten
erleuchtet, das bild,
brunhild.
der tower brummt,
mein kopf der summt,
ich sitze seit stunden
gebunden!
umgraben im garten,
kartoffeln gepflanzt,
jetzt beten und warten,
franz!
du stehst in der küche und kochst
ein neues gericht,
die wäsche hängst auf du im keller,
dann hörst du musik:
die erquickt und erfrischt,
die muntert dich auf,
erinnert dich an bess're zeit,
als jung du warst,
und breit, gescheit.
zu zweit ward ihr
und ich allein,
ihr tranket bier
und ich den wein.
doch nun sind wir zu dritt:
in uns'rer mitt'
ein kind.
ein kind, das langsam älter wird,
das weggeht von zu haus
und uns verläßt.
und wir schau'n auf die rente:
die ist karg,
und das ist arg.
da bleibt uns nur der tod!
so liegen wir im grabe noch vereint,
das kind: es weint.
GüTeE - 01.05.01 at 02:26:18
Als Schüler trug ich im Portemonnaie ein Foto von Sammy Davis jr. Zeitweise schwärmte ich für die 'Spencer Davis Group' mit Stevie Winwood: 'Keep on running' inspirierte mich zu einem Liedtext.
Am Bett-Kopfende hing ein 'Schreibmaschinen-Bild' von J. F. Kennedy, abgetippt aus einer Zeitschrift. Die Nachricht von dessen Ermordung hörten wir im Radio: ich war 9 Jahre alt, und mein Vater feierte seinen 42. Geburtstag. Im Schlafzimmer oben konnten wir im Lautsprecher die Gespräche der Erwachsenen belauschen: ein Rededurcheinander. Über der Küchentür hing ein zweiter Lautsprecher.
Ein ehemaliger Mitschüler schenkte mir während der Lehrzeit in Bremen (16 Jahre alt waren wir) einen Scherenschnitt: ein Che Guevara-Portrait. Er hatte es selbst ausgeschnitten. Im Bücherregal stand das 'Bolivianische Tagebuch'. Einige Jahre später, auf einer gemeinsamen Urlaubsfahrt, las er Tucholsky (so weit war ich längst noch nicht, kannte aber vielleicht schon Hermann Hesse.) Die Eltern hatten Geld und machten Geschäfte. Wir besuchten Freunde aus 'seinem' Dorf: den Gastwirtssohn ('motzen' war eines seiner Ausdrücke; auf einer Fête in der Bar im Keller, mit Mädchen etc., verschloß er die Tür vor seinen Eltern), einen älteren Bekannten, der im KBW aktiv war (in der Landdisko soll er als einer der Ersten Haschisch verkauft haben; auch führten es die ehemaligen Gymnasiasten ein: ließen es sich mitbringen, warteten am Bahnhof auf die Diesel-Lok und rauchten im Hinterzimmer Pfeife oder 'nen Joint, dazu sang Elvis Presley 'In the Ghetto') und J. mit seinen 'Pferdehaaren' (wie sie in der Schule sagten, um ihn zu ärgern: er war schüchtern und groß, ging nach vorne gebeugt und hörte 'Earth Wind & Fire'[?] im Cassetten-Recorder / winziges Zimmer, Lehre bei Siemens.)
Im besetzten(?) Haus spielten 'Ton, Steine, Scherben' und sangen: "Macht kaputt, was Euch kaputt macht!" An der Seite hing ein Transparent mit der Aufschrift: 'Friede den Hütten, Krieg den Palästen' (Büchner)
In der 'Lila Eule' hörte ich Chris Mac Gregor's Brotherhood of Breath und Volker Kriegel und kaufte am Sielwall von einem Dealer eine Doppel-LP von Muddy Waters.
GüTeE - 01.05.01 at 01:12:10