loop Archiv #43 (1.6.-7.6.2000)
anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben
loop Archiv #42,loop Archiv #44
Ausgehuniform. Schwarz, Beine aus Leder, Hemd aus Stoff, Jacke glänzt,
Schuhe schwarz mit Fell [ schwarz weiss ]. Geld eingesteckt, CD in den Schacht geworfen,
Auto angelassen. Flug über die Strassen des Abends.
music to my ears
Kleines Bier. Was Neues, Champ. Weizenbrause aus der Flasche [ pfui deibel ]. Musik
schlecht. Menschen fremd. Wollte eigentlich nur die Bilder eines Freundes sehen, der
geheiratet hatte und mit seiner Freundin, moment (!), jetzt Frau in Spanien
Flittergewittersplitterurlaub machte. Sie Tierärztin, er Banker. Urlaub= Hundekastration
in Spanien, gut für die Tiere, die Menschen, die Umwelt. Geile Idee. Hochzeitsreise zum
Entmannen. Nächte nach der Hochzeitsnacht mit Gedanken an Kastration. Gelungene Idee.
Erzählungen von diesem Eiertanz in Spanien erhöhen nicht meine Bereitschaft, noch
länger bei dieser Gesellschaft zu verweilen. Entgegen aller Kastrationsgeschichten
besteige ich mein Auto, finde vor Aufregung den Gang nicht, rühren, stochern .... mein
Gott, Hochzeitsreise zum Kastrieren.
pain in my body
Zuhause wieder an den Rechner. Loop lesen, Pool überfliegen, cooL Looc. Netztagebuch
schreiben. SMS schicken. An dich denken. Las Vegas. Unsere Melodie. Gedanken an die Hunde
sind vergessen. Doch der Schmerz bleibt.
shoot - a dog speaks with a higher voice every day you hurt this animal - 07.06.00
um 23:52:15
blau gruen weiss
blau auf weiss
gruen dazu
am rand
am rand
TOM TOM singt
wie ein vogel
singt
tintenfisch
zu tisch
zu tisch
auf gruener wiese
unter blauem himmel
in weissem shirt
shirt skin looc
cool shirt skin
looc
wie wasser
spuelt das blau
dahin dahin
sommer im loop
pool summer
cool looc
thx!
shoot - moves body music to electronic strobo fire - 07.06.00 um 23:15:57
Pythischer, ich rufe dich !
Erlöse mich von dem Schicksal, das du mir zugetragen, nimm mir Verstand und Mitgefühl,
nimm mir alles, was einst als Segen galt, und beende das jetzt, was du mit mir angefangen.
Ich kann es nichtmehr ertragen, ich will es nichtmehr ertragen ! Laß mich selbst so
werden wie die anderen, laß mich mich selbst betrügen, und nimm mir die klare Sicht,
sowie die gute Wahrnehmung die du mir beschert hast - sie gefallen mir nicht mehr, denn
sie machen mich verletzlich.
Wieso können die Menschen nicht sehen, was sie anrichten, und wieso wollen sie nichts
davon wissen ? Wieso hören sie nichts, und wieso gehen sie dem schreienden Echo nicht
nach ? Weil es sie nicht interessiert. Jeder nur für sich. Irgendwann bringe ich
vielleicht den Mut auf zu dir zu kommen, und dann reden wir erneut über die
"Vorzüge" des "Gnothi s'auton".
Silver Screaming - Delphi weint. - 07.06.00 um 23:04:36
Cool, die CD ist echt verdammt plastisch, ja, plastisch ist sie, vergeßt, was ich vorher,
geistesabwesend anscheinend,
behauptet habe. Kauft sie Euch.
Andrea, wird schon wieder, gell!!!!
Vincenth - 07.06.00 um 22:24:34
ELSA:
ich stelle mir gerade vor, wie du in seidenstrümpfen und pumps bloody mary servierst. und
geile alte männer grabschen dir an den po. dabei sollten sie sich besser anschnallen,
denn die landung auf dem mars steht bevor. in mars-city haben sie gerade +150°C. der
chef-steward hat 'nen grünen mund. er stammt nämlich vom mars und ist ein sogenannter
mutant. was bei schwulen australiern recht gut ankommt. wusstest du, dass australier
ständig 'nen kühlstrumpf bei sich tragen. für's bier. damit es auch auf dem mars frisch
bleibt.
pogo - im flieger - 07.06.00 um 22:20:13
diese verdammte CD ist zu kotzen. hätte sie mir wirklich sparen können, sie ist so
scheiße , dass ich sie noch nichteinmal erwähnen werde. sollt ja schließlich nicht auch
voll in die scheiße langen.
gern geschen
Vincenth - 07.06.00 um 22:14:39
Ja genau, endlich versucht sie es nicht mehr. War also erfolgreich, die Metode. Werde
jetzt auch kein TV mehr sehen, hab ja schließlich dieses sagenhafte Leben. Bin umgeben
von lauter loopen Menschen. Das phantastische dabei:
es ist so unglaublich still dabei.Aber trotzdem, trotzalledem, geht mir diese sache mit
Cameron nicht aus dem Kopf. Ich habe sie einfach nicht erkannt. Halten mich jetzt alle
für bescheuert.
Und während des Films, so etwa nach deb ersten salbungsvollen Minuten, fängt so ein
verdammter Idiot an, die arme Frau, die hinter ihm saß, verbal dermaßen zu
maltretieren, daß er mir fast den Film verleidet hätte.
Hört da nicht die so kostbar anerzogene Toleranz auf?
Vincenth - Im Saal - 07.06.00 um 22:06:31
Meine Eltern besucht und Nachrichten dort geschaut. Ich habs gehaßt, als Kind, erst die
Hessenschau und dann Tagesschau, das waren eine Dreiviertelstunde ruhigsein insgesamt,
denn Nachrichten wurde von meinem Vater sehr ernst genommen und konzentriert verfolgt.
Eine Tortur für halbwegs aktive Kinder, diese steifen, grauen Menschen die berichten aus
der Welt der steifen grauen Menschen.
Und heute wieder Nachrichten, da wollte ich nur fünf Minuten mal den Beitrag über die
Man Ray-Ausstellung in Frankfurt schaun, aber nix: Mein Vater erzählt mir von seinem
(meinem!) Karnickl, wie lieb das ja ist und wie süß und überhaupt (als ob ich das nicht
wüßte) und kniet vor dem Käfig und redet auf das schwarze Tierchen ein, es möge mich
ja nicht mehr, ich hätte es schnöde verlassen. So ist das nicht, er gibt es nur nicht
mehr her seit dem Umzug, aber das sage ich natürlich nicht. Wenn er Karnickl nur nicht
immer HASI nennen würde, das ist erniedrigend.
Meine Mutter fröhlich über das Gedeihen ihrer Kübelpflanzen und den
Siemens-Pensionärsausflug, am Wochenende, ins Sauerland. Ich muß mich hart
zurückhalten, nicht dauend (Pst! Pst!) meine Eltern zu ermahnen, ruhig zu sein, wie sie
mich damals, und jetzt sitzen SIE da wie die fröhlich plappernden Kinder, reden auf mich
ein, randomly, und ich konzentriere meine Sinne auf das bißchen Man Ray, das durchkommt
durch die Wortflut, gefesselte Venus, geknebelte Nähmaschine, nur Bilder. Da fing ich an,
mich so alt zu fühlen und sagte "jaja, deine schönen Kübelpflanzen" in einem
Tonfall wie meine Mutter früher, wenn ich wieder was auf ein Blatt Papier gekritzelt
hatte und ihr zeigen kam. So geduldig mit gespielter Anteilnahme, denn was ist schon
Kindergekritzel? Was sind Kübelpflanzen? Im Vergleich mit gefesselten Nähmaschinen:
Sowas wie Lebensinhalt, vielleicht.
Andrea - Frankfurt - 07.06.00 um 22:05:35
°
so: frankfurt hats wieder geschafft! platz 1 in der STERN-verbrechen-statistik. sind aber
nich mehr so gut, wie ´998. wenn das wo weiter geht, dann muss frankfurt bangen. also:
haltet magdeburg im auge!!!
°
TT:
FF - alliteration.
°
FENSTERPLATZDIALOG im cafe mit meiner scheffin:
(draussen laufen zwei voellig schwarz verhuellte auslaendische frauen entlang)
sie: - die mag ich ja. es wird schlimmer.
ich: - jaja der islam. macht alles der koran.
sie: - genau. bald kommen auch die mit den gittern vor den augen.
ich: - kabul brauchen wir wirklich nicht.
sie: - taliban halt.
ich: - das boot ist voll.
sie: - dann doch lieber die inder.
(und die frauen verschwanden richtung gruenes hochhaus oder in den park, um mit den ziggys
zu grillen)
°
grad verrueckte sms bekommen:
" www.0179kun.de - Sagen Sie uns Ihre Meinung zu 0179. "
den teufel werd´ ich tun.
°
FrenkFrankfort - ffm - 07.06.00 um 21:48:20
Pogo: Sex mit mir gibts nicht in Krümeln...
vielleicht heißt es eines Tages:
Gewöhnlich bringt man ihn mit dem der Bohemier zusammen, einem der Faselvölker, die
um 2001 n. Chr. in den Loop eindrangen, aber 2005 von Elsa III. bei Loglevel 13.567
besiegt wurden.
Wäre aber wohl zuviel der Ehre. Mir würde es schon reichen Stewardeß auf der Linie
Luna-Uranus zu sein und den fotografierwütigen Japs-Australiern Bloody-Maries zu
servieren.
Elsa Ramirez - zu Besuch in Reikjavik - 07.06.00 um 21:46:46
Wie der Sommer schmeckt
nach erdbeertorte mit schlagsahne
nach melonenbowle, reichlich mit schnaps und sekt angesetzt und dann lange ziehengelassen
nach holzfällersteaks und thüringer rostbratwürsten
nach einer mass brause mit bier unter kastanienbäumen
nach erdbeeren mit milch
nach eingezuckerten erdbeeren
nach johannisbeeren
nach noch grünen äpfeln direkt vom baum
nach tomatensalat
nach schokoeis
nach magnum
wie im winter nach lakritzschnecken
pogo - in der eisdiele - 07.06.00 um 21:29:28
TomTom fragt Kai leise, - - - - - ganz LEISE[r] - - - -
was willst du uns mitteilen mit der vanessa-geschichte?
TomTom denkt nach: zum ersten Mal heute.
Da öffnet sich dann so ein Türchen und es erscheint: BvSTB, im Gewand eines KaiS.
LEISE tritt TomTom ab.
DREI AUF EINEN STREICH!
TomTom - "Kaffee kostet Geld und MUSS bezahlt werden!!!" - 07.06.00 um 21:25:28
ELSA:
Danaer, griechisch Danaoi, bei Homer neben Achaioi ( > Achaier) Name aller Griechen.
Gewöhnlich bringt man ihn mit dem der Danauna zusammen, einem der > Seevölker, die um
1220 v. Chr. in Ägypten eindrangen, aber von Merenptah bei Perjerer und 1190 von Ramses
III. bei Migdol besiegt wurden. -
Danaergeschenk, ein verdächtiges Geschenk, das Nachteil oder Gefahr bringt.
so weit zur abstammung der typen mit denen du dich umgibst.
vielleicht nehmen sie ja einen krümel sex von dir.
pogo - nicht in migdol - 07.06.00 um 21:23:46
bin gerade angekommen und hab meinen koffer noch nicht ausgepackt. werdet von mir hören.
Nelly Heym - noch am bahnhof zwischen lauter unbekannten - 07.06.00 um 21:22:52
Shoot looks like Christopher Walken.
That has to be said.
Dahingestellt seo, ob auch dies wieder ein Kompliment ist.
Er glaubt es einem ja eh nicht.
Aber das BLAU ist wunderschön.
Ich will nur noch in BLAU erscheinen.
Sieht so sommerurlauberig aus.
TomTom - Again & Again - 07.06.00 um 21:22:25
TomTom meint was er sagt.
TomTom verwendet keine Ironie.
Shoot kann das nicht akzeptieren.
Shoot will das nichthören.
TomTom komplimentiert.
Shoot macht ein Geräusch:
als ob ein Frosch unterginge.
Shoot ist blau.
TomTom has got the LOOC.
Shoot has got the blues.
TomTom ist hellgrün.
Aquamarin.
TomTom - mastering the matrix, eats the bullets, gulps them down and starts grinning -
07.06.00 um 21:18:09
Diese Typen.
Laden dich ständig auf etwas ein, nehmen aber nicht den geringsten Krümel von dir an.
Sehr verdächtig!
Der Abstammung nach wahrscheinlich Danaer...
Elsa Ramirez - Circus Maximus - 07.06.00 um 19:37:39
KOPFSALAT
- Ich hätte gern einen Termin bei Vanessa,
möglichst später Nachmittag.
- Heute um Sechs?
- Okay.
- Tschüss!
Die Brünette lächelt mir zu. Ich bin dran. Schnell den
Stern auf den Stapel zu den Lesezirkel-grünen Allegras,
Freundinnen, Shapes und Galas. Daneben Sonnenstudio-Flyer:
Wir braten (beraten) sie gern, natürlich persönlich.
Bei freier Minutenwahl. Ich wähle den Tigerfell-Stuhl,
setzte mich, Füsse auf's Podest, Umhang um. Vanessa
holt ein Handtuch. Schwarz wie ihre glänzende Cargo-Hose
mit zwei leeren Taschen auf den Seitennähten.
- Etwas kürzer, wie immer?
- Ja.
Über einem enganliegenden weißen T-Shirt trägt sie eine
knappe Karo-Bluse von H & M; mit sehr kurzen Ärmeln.
Ihre Haut ist gebräunt. Die Plateau-Turnschuhe verleihen
ihr die richtige Größe, um mit der Schere loslegen zu
können. Schweigen. Was ist ein "Alpha-Zustand"? Den
hat Fitness-Guru Dr. Strunz aus dem Stern-Bericht erreicht.
"For ever young. Alles, was ich mache, ist diesem Ziel
untergeordnet." Zu seinen Seminaren kommen Zehntausende.
Wie zu denen von Bodo Schäfer, Finanz-Coach ("In sieben
Jahren die erste Million"). Seine Weisheit: "Das Leben ist
zu kurz, um unbedeutend zu sein." Ich sitze hier,
unbedeutend, im Friseursalon "Kopfsalat", Umhang um, die
Zeit vergeht. Es ist nur noch eine weitere Kundin da, die
von einer Rothaarigen bedient wird. Sie unterhalten sich,
ich höre nicht zu. Ich denke an Penny Lane, doch es regnet
nicht, es ist schwül. Hier kommt auch kein Feuerwehrmann
rein. Lassen sich Feuerwehrmänner die Haare von ihren
Frauen schneiden? Immer noch kein Wort geredet. Fünf
Minuten sind rum. Gleich kommt der Zeitpunkt, ab dem man
besser gar nichts mehr sagt. Vanessa lehnt sich mit ihrem
Schenkel gegen meine Hand auf der Armlehne unter dem
schwarzen Umhang. Ich zucke kurz, nehme die Hand aber
nicht weg. Ich denke an die randvolle Metro zwischen
Saint Lazare und Levalloir, in der man manchmal einen
Busen spürt. Zugleich auch an junge Pariserinnen, die
mich in der Metro gelegentlich nach der Uhrzeit fragen.
- Gut so?
- Ja, bitte nicht zu kurz. Trägt man nicht wieder etwas
länger?
- Jeder so, wie er sich fühlt. Meine Mutter sagt:
'Mode ist, was einem gefällt.'
Mir gefällt's. Rasieren, fertig, Spiegel. Ich habe
kein Interesse an einer Beurteilung. Sie auch nicht:
Ohne eine Reaktion abzuwarten zieht sie den Spiegel weg.
Ich zahle am Kassenpult, das mitten im kleinen Raum steht.
- Stimmt so!
Lächeln, tschüss. Später lese ich in Focus Money, dass
Finanz-Coach Schäfer mit seinem Seminar-Unternehmen vor
dem Bankrott stehen soll. Millionenforderungen. Berge an
Schulden. Konkurs befürchtet. "Das Geld ist nicht weg,
es hat jetzt nur ein anderer." Wie geht es dem anderen,
dem Fitness-Guru?
kai:leiser - 07.06.00 um 19:28:57
Das Authoring System las EISEIS, Frl. HÖPER, L. BARNES und OFF und freute sich
ausserordentlich über deren Texte.
gHack - schreiben nicht ort - 07.06.00 um 18:14:29
BLAU
gestern blau
einfach ein blau drübergworfen
ist doch egal
COOL
LOOC
blau soll ja beruhigen
gemüter abkühlen
wie wasser
GRUEN
hoffnung
hoffnung nach vorne
musik aus den boxen
gleichklang
klang aus dem mund
loop - mund - wasser aus dem pool
geplätscher
schnelles wasser im ausgespülten bett
flussbett
und immer noch singen sie beim vögeln
mit tintenfischringen unter den augen
shoot - said "GREENMOUTH" to the cop - 07.06.00 um 17:40:14
Jaja good old Ferienjob. Damals. Bei Bi Em Dabbleju am Band vier. Unterm Wellblechdach.
Tagsüber 40 Grad im Schatten, 60 am Band. Mindestens. Und 357mal dieselben Handgriffe.
Jeden Tag, jede Nachtschicht. Das Goody: Man durfte noch mitlaufen, nix mit beweglichem
Boden. Nee, nee. Wer nicht fertig wurde, bekam Gruppendruck 150prozent. Durchreichen gabs
nicht. Ein 180 Pfund Neger ala Shackattack im Nacken und der scheissfettglitschige
Kabelbaum will partout nicht duch das englische 3erCabriogummiteil: Da lernst Du kalt
bleiben. Eiskalt. Nachts im Colarausch, in der BMW Latzhose und ohne T-Shirt zum Mac D.
These days, Sommer of 95. Dankeschön. Sehr freundlich.
eiseisbaby - München, Bayern - 07.06.00 um 17:35:32
heute stand es in der süddeutschen: "singen hat meist etwas mit vögeln zu tun"
-- die FAZ schreibt nur über so uninteressantes wie das rocket-book .... dabei finde ich
singen beim vögeln irgendwie viel viel spannender...
shoot - freedom for the tirili-fuckheads - 07.06.00 um 13:49:18
LoglevelNULL:
(Zwei Typen, :*} )
ej, hass Bock?
Wozu?
na :-J halt
meinst :*) und %-} ?
genau Alter (,-} )
nö
:-[ ach so...
wch - 2 bad in munich, :-P - 07.06.00 um 13:47:07
Boh, was seh ich fertig aus auf diesem Bild. Dieser leere Blick, dieses schlaffe Gesicht.
Das war aber auch eine schlechte Zeit. Wir waren gerade erst nach Hamburg gezogen und
völlig pleite. Ich hatte niemals "etwas" gelernt, kannte keinen und sah mich
deshalb gezwungen, bei einer Zeitarbeitsfirma vorstellig zu werden. Von dort wurde ich in
die Fertigung bei Mont Blanc überstellt. Offener Vollzug. Meine Aufgabe bestand darin,
Kugelschreiberhülsen "abzustechen". Das bedeutete, mit der rechten Hand eine
Hülse packen, über einen Dorn stülpen, mit der linken Hand einen Knopf drücken, dann
mit der rechten die Fräse langsam und gleichmäßig kippen und so den Rand, der beim
Spritzguß entsteht, abschneiden. Selbstverständlich im Akkord. Auf einer Palette waren
hundertfünfzig Teile, das Tagesminimum lag bei zehn Paletten. Nehmen, aufstecken, Knopf
drücken, abstechen, abziehen, nehmen, aufstecken, Knopf drücken, abstechen, abziehen.
Eintausendfünfhundert Mal am Tag. Angeblich gab es Gleitzeit, aber ich war die einzige,
die erst um acht auftauchte, alle anderen saßen pünktlich um halb sieben an ihren
Maschinen. Wenn sie dann am Nachmittag um halb drei gingen, hatte ich noch eineinhalb
lange einsame Stunden vor mir, in denen ich darüber nachdachte, wann die anderen wohl
aufstehen mußten. Bei einer Stunde Fahrzeit mit der S-Bahn und dem Bus vom Hauptbahnhof
nach Stellingen mußte ich spätestens um halb sieben aufstehen. Es gab Frauen, die kamen
aus Harburg oder Billstedt und standen seit über zwanzig Jahren an fünf Tagen in der
Woche spätestens um halb sechs auf. Sie schafften am Tag locker zweitausendfünfhundert
Hülsen. Ich verfluchte die Leute, die mit diesen verdammten
Scheiß-Mont-Blanc-Kugelschreibern ihre Unterschrift unter einen Vertrag setzten und nicht
mit weniger nach Hause gingen als hundertfünfzigtausend Mark im Jahr. Das waren auch die,
die die Fertigung rationalisierten. Sie liefen mit bedenklichem Blick durch die
Abteilungen und die Frauen arbeiteten noch schneller. Erst wurden die
"Befristeten", zu denen auch ich gehörte, ins Büro gerufen. Aufgrund der
Auftragslage sehe man sich gezwungen, uns zum Ende des Monats zu entlassen. Ich schwebte
zurück zu meiner Fräse. Am nächsten Tag, noch vor der Frühstückspause, wurde Frau
Fischer ins Büro gerufen. Sie kam zurück mit gesenktem Kopf und Tränen in den Augen.
Herr Werthorst hatte ihr eine Abmahnung gegeben, weil sie ihr Soll nicht erfüllte. Ihr
Job war es, die vergoldeten Clips an die Hülsen stecken. In den vergangenen Tagen waren
immer weniger Clips geliefert worden, so daß sie ihr Soll gar nicht erfüllen konnte.
"Ich war nur einmal krank, das war sechsundachzig, Gürtelrose." sagte sie und
zog an ihrer dritten Zigarette in fünfzehn Minuten. Ich habe gar nicht das Ende des
Monats abgewartet. Ich habe nicht mal mehr mein Frühstücksbrot aufgegessen.
fräulein höper - garantiert nicht Stellingen - 07.06.00 um 13:13:02
QUELLEN - Folge 4.02
Die Besprechung mit Luc verlief dann auch etwas anders als gedacht. Sein Verlagsagent
entpuppte sich nämlich als Frau, eine feine, zierliche französische Intellektuelle Mitte
vierzig. Ich hatte die Beiden mittags in ihrem teuren Hotel im Bäderviertel abgeholt.
Irgendwie fiel mir als der einzigen Deutschen automatisch die Rolle der Führerin zu,
obwohl ich mich in Baden-Baden ja nun auch nicht besser auskannte als die Beiden. Ins
Papalangi wollte ich sie ja nun wirklich nicht führen, und die übrigen Cafés und
Hotel-Restaurants, an denen wir unschlüssig vorbeischlenderten, erschienen mir auch nicht
als passender Rahmen für ein Gespräch über Literatur. Schließlich landeten wir durch
Zufall in einer kleinen, auch in der grellen Mittagssonne eher düsteren Weinstube in der
Luisenstraße.
Die Agentin, Mme. Rolinck, schwärmte erst von der deutschen Hausmannskost, die uns
serviert wurde (badischer oder eigentlich eher schwäbischer Zwiebelrostbraten), von dem
tatsächlich nicht üblen Marktgräfler Wein, der herrlichen deutschen Landschaft, durch
die sie auf der Herfahrt über kleine Landstraßen gebummelt war (offenbar dem Pfälzer
Wald, einem weißen Fleck auf meiner persönlichen Landkarte), und schließlich auch von
der deutschen Gegenwartsliteratur (den "Thanatos" hatte sie gerade gelesen), dem
deutschen Verlagswesen und der Bereitschaft der Deutschen, die Literatur auch anderer
Sprachräume zur Kenntnis zu nehmen. Angeblich läsen wir Deutschen insgesamt doppelt so
viel wie die Franzosen. Sie erinnerte mich sehr an meinen früheren Französischlehrer,
Dr. Worms. Ach, Karsten! Ich wollte eigentlich gar nicht mehr an ihn denken. Der
jedenfalls hatte seinerzeit auch so geschwärmt, nur eben anders herum von den Franzosen
und ihrer Kultur, und natürlich hatte er auch über die jeweiligen Lesegewohnheiten das
genaue Gegenteil behauptet.
Es war schon fast Abend, als wir endlich auf Lucs Kurzgeschichten zu sprechen kamen. Aber
zunächst noch auf seinen fast fertigen neuen Roman. Luc hatte ernsthafte Zweifel
-anscheinend ging das Werk etwas ins rührselig Triviale-, ob er damit nicht seinen
literarischen Ruf als cooler Hund beschädigen würde, und schwankte noch, ob er ihn nicht
besser (zunächst) unter Pseudonym herausbringen sollte. Aber vorzeigen mochte er ihn
vorläufig auch noch nicht. Mme. Rolinck sagte erst einmal nichts und schaute ihn nur
prüfend an (ich meinte ein heimliches Lächeln über ihr Gesicht huschen zu sehen), dann
stellte sie fest, eine Schande sei das ja nicht, eher gute Gesellschaft: Jean Paul,
Novalis, Stendhal... Oder Lewis Carrol, fiel mir zur Rettung meines Bildungsrenommées ein
(und das auch noch exakt an der historisch korrekten Stelle, wie ich bei späteren
Recherchen festgestellt habe!) ...und Mark Twain
oder Joseph Conrad, machte Mme. Rolinck weiter. Ein ganz schön großer Kittel für Luc!
Aber zurück zu den Stories: Mme. Rolinck hatte schon ein paar von meinen Manuskripten
vorab gelesen und war angenehm überrascht, daß die Sache nun komplett war. Sie
plädierte dafür, gleich Nägel mit Köpfen zu machen. Am nächsten Abend hätte sie
sowieso einen Termin in München bei dem Verlag, den sie für uns ins Auge gefaßt hatte,
und das Einfachste wäre doch, wenn wir gleich mitkämen und dort alles Weitere
besprächen. "Und deine Freundin", sagte sie schelmisch zu Luc gewandt und
meinte damit anscheinend mich, "kann uns sicher eine schöne Fahrtstrecke über den
Schwarzwald, die Schwäbische Alb und durch Oberschwaben zeigen." Die drei Schw-Laute
sprach sie bei allem sonst perfekten Deutsch so unnachahmlich französisch aus, daß ich
auf der Stelle gewonnen war, obwohl ich auf so einen Ausflug natürlich überhaupt nicht
vorbereitet war. Und Lucs Freundin war ich schon gar nicht, das mußte ich schon
klarstellen. Aber sie nahm nur lächelnd meine Hand und meinte, "das wird schon noch.
Unterschätzen Sie nicht seinen Charme, er ist ein Zauberer!"
Ich mußte unbedingt noch am Abend eine Straßenkarte besorgen, weil ich als
Flachlanddeutsche keine Ahnung hatte von der Gegend, durch die Mme. Rolinck nach München
gelangen wollte. Auf der Herfahrt mit dem Stadtbus vom Bahnhof, weit draußen vor der
Stadt in der Rheinebene gelegen, war ich tags zuvor an einer Tankstelle vorbeigekommen,
die ich tatsächlich auf Anhieb wiederfand. Nachts dann in meiner Unterkunft an der
Lichtenthaler Allee (ziemlich allein für die kleine Geliebte eines Bohémiens aus dem
Land der Liebe!) prägte ich mir dann im Straßenatlas ein paar Merkpunkte der Route ein:
Schwarzwaldhochstraße, Freudenstadt, Alpirsbach, Schramberg, Rottweil, den
Donaudurchbruch von Tuttlingen bis Sigmaringen, Steinhausen bei Biberach mit seiner
Dorfkirche und Ottobeuren mit seinen berühmten Orgeln.
Morgens ging es früh los, Luc hatte als Mann selbstverständlich das Steuer übernommen,
obwohl Mme. Rolincks Achtzylinder Audi Quattro ja eigentlich nicht unbedingt sein Wagen
war. Ich saß mit der Karte auf den Knien auf der Rückbank, spähte zwischen den Beiden
hindurch auf die Wegweiser und versuchte die Abzweigungen -à gauche, à droite oder tout
droit- möglichst frühzeitig zu signalisieren.
FORTSETZUNG FOLGT
LANA HOFF (Göttingen), unbeirrt beim
Vereinigte Krabblgroupies e.V. - Touristikabteilung - 07.06.00 um 12:36:57
Sammlungen (1)
Heute: Dinge, die früher prima waren, aber jetzt neu und scheiße sind
1. Der Tretroller
Ihr hättet meinen alten Tretroller sehen sollen: schnellblauer Rahmen, weiße
Profilbereifung, eine putzige, aber nutzlose Bremse hinten am Trittbrett und um das
Hinterrad ein silbermattes Schutzblech mit einem kleinen, roten, runden Katzenauge. Ich
glaube, er hatte sogar eine Klingel. Die klemmte zwar immer, aber fürs Klingeln waren wir
sowieso zu schnell.
Heute gibt es wieder Tretroller. Sie heißen Kickboards, kosten 500,-- DM (von K2) und
haben den ästhetischen Charme eines künstlichen Hüftgelenks. Angeblich fahren alle New
Yorker Börsenmakler mit Kickboards durch New Yorker Börsen und makeln dabei. Kickboards
sind jetzt auch hier schwer angesagt, und alle Depotkunden haben sich eins gekauft. Leider
sehen sie dabei ziemlich bescheuert aus: mit einem Silberdildo in der Hand in hektischen
Langlaufskischritten zum Handyladen fahren, eine Kickboardfreisprecheinrichtung kaufen.
Schade.
2. Fix und Foxi
E. hat mir ein Fix-und-Foxi-Heft mitgebracht. Keine Ahnung, seit wann es das wieder gibt.
Das Heft ist aber außerordentlich enttäuschend. Onkel Fax ist viel dünner und trägt
jetzt eine Weste (so ein bißchen wie Jürgen von der Lippe), der Haarpuschel von Fix
sieht ziemlich eingegelt (ein-ge-gelt) aus und nirgendwo ist etwas von Rolf Kauka (kleines
Paßbild mit Pfeife) zu sehen. Lupo's toller, abgefackter Turm ist auch nicht mehr
da. Stand der früher am Potsdamer Platz? Dafür gibt es jetzt neue Helden, die ganz
seltsam pastellig sind und ein bißchen nach Diddl aussehen.
3. Das Langnese-Logo
Klar, ein etwas älterer Casus, dafür aber auch ein umso größerer Verlust. Träumt noch
einmal vom alten Logo: diese wunderbare Eisladenmarkise, das blauumrahmte Oval in der
Mitte, der klargesetzte Schriftzug, ganzganzfrüher sogar noch mit dem Zusatz
"Eiskrem". Die Farben: rot und weiß, Erdbeer und Zitrone. Jaaa.
Heute: ein schwuchteliges Caramelherz. Langnese loves you? Ich und mein Magnum? Ich und
mein Kickboard? Ich und meine Freisprecheinrichtung? Früher haben wir geheult, wenn es an
der Tankstelle nur Schöller gab. Heute sieht Langnese so aus, wie Diabetikereis aus dem
Papptöpfchen immer geschmeckt hat. Und Alpha Star gibt's auch seit 20 Jahren nicht
mehr.
Corvus - Berlin - 07.06.00 um 11:57:48
Geburtstag verschlafen,
cumpleanos FELIZ
POOL,cool,blau
heute weht der Wind so scharf
ich habe sogar beim UNION MOVE geschlafen
denn es geht halt nix über den wagon
vom Tabledance Club.
Gell.
Merkur: Behinderungen im Verkehrsgeschehen
auf Grund einer Techno Demo,ab 17 Uhr live Concert auf dem Odeosplatz.
Alles klar, oder ?
Zur Zeit etwas suspendiert vom Schreiben:
baue schon wieder an einem Drehbuch.
Das Plot: der grosse Bruder aus Holland.
Der immer so viel durchs Schlüsselloch kuckt.
Big Brother in Carracas, schwierig, da es dort sowieso nur bewachte Container gibt.
Leb, leb wie Du Dich kühlst, eiseis kalt.
ALINIA,von
windinsel - alpencity - 07.06.00 um 11:45:06
Sex
Seele
Selbst
Sein
Babba Gumb - NBG - 07.06.00 um 11:26:34
Blöde Kuh
Bogota (dpa) - Eine schwarzbunte Holsteiner Milchkuh hat in Kolumbien einen
Milchräuber auf frischer Tat k.o. getreten. Francisco Ospina und vier Komplizen waren in
eine Melkerschule der Stadt Buga eingebrochen. Als Ospina versuchte, die Kuh zu melken und
sich offenbar ungeschickt am Euter zu schaffen machte, schlug das Rind mit den
Hinterbeinen aus. Der Einbrecher wurde am Kopf getroffen und fiel ohnmächtig vom
Melkschemel. Als seine Komplizen ihm helfen wollten, wurden sie vom Personal der Anstalt
überrumpelt und festgesetzt. Die Kuh habe so laut gemuht, dass die ganze Gegend wach
geworden sei, berichteten kolumbianische Medien.
SZ 07.06.2000
Sawe - sich am Rande der Patsche hochziehend - 07.06.00 um 11:19:07
ich jage
meinen sehnsüchten nach
mit dem gewehr
das erfüllung (ver)heisst
ein schuss
&
aus sehnsucht wird
wahrheit
pogo - geht auf den berg - 07.06.00 um 10:35:15
Perfekt World 3.11
Der Garten der Trattoria war gut besucht, aber Eiseisbaby fand noch einen Tisch und setzte
sich. Ein Kellner mit langer Schürze und arrogantem Gesichtsausdruck fragte, was er denn
wünsche. Er bestellte eine Zitronenlimonade und erkundigte sich nach der Reservierung.
Der Kellner bat ihn zu warten, verschwand in der Gaststube. Eiseisbaby griff in die
Seitentaschen seines Jacketts und fand die Streichhölzer wieder. Während er seine letzte
Zigarette rauchte, sah er sich die Leute an: Hauptsächlich junge Menschen, gutgekleidet,
Pärchen und eine größere Gruppe an einem langen Tisch. Es wurde geredet und gelacht.
Der Kellner kam zurück, stellte die Limo auf einen Bierdeckel. Ja, sagte er, man habe
reserviert, für acht Uhr, allerdings drinnen, ob das etwas ausmache. Er könne natürlich
auch hier draußen bleiben, wenn er wolle, der Tisch sei allerdings viel zu klein. Nein,
antwortete Eiseisbaby, das gehe schon in Ordnung, er werde hier im Freien warten und dann
hineingehen.
*
eiseisbaby - München, Bayern - 07.06.00 um 10:33:43
Jep, war schön. So long in die Sonnenländer.
Fernando Offermann - Berlin, Irres Wetter - 07.06.00 um 08:55:27
draussen ist der himmel grau, im loop sind viele texte blau
shoot - schwingt den pinsel - 07.06.00 um 08:51:39
tust du wirklich denken, dass ich über bin, jetzt?
do you realy think, I'm over now?
nur lass mich allein
just leave me alone
alle diese stimmen in meinem kopf
all those voices in my head
warum tust nicht du rufen mich auf mein telefon
why don't you call me on my phone
ich bin erschreckt auf dem mond
i'm scared of the moon
die nächte sterben aufgrund deiner unschuld. deine worte zerreissen und fordern,
beschimpfen und verurteilen. ich
drehe mich als teil deines daseins, wie toter balast, ständig um dich und versuche damit
aufzuhören. vergebens
Stuard - holy fuck - 07.06.00 um 08:46:35
manchmal wäre es praktisch, man könnte seine texte nochmal editieren \\ sorry for the
blue
shoot - ist kleinlaut - 07.06.00 um 03:12:35
unbedeutend?
shoot - // they said - 07.06.00 um 03:10:45
shoot ist nicht cool
shoot ist nicht loop
shoot ist shoot
shoot ist nicht loop
shoot ist nicht cool
TOM TOM meint es nicht so
TOM TOM will es mir sagen
TOM TOM meint was genau ?
Mein Geräusch beim
Lesen dieser letzten Einträge
shoot - trifft Tom Tom just with one patrone mitten ins heart - 07.06.00 um 02:30:16
shoot - just:
YEAH.
shoot is cool. shoot is loop.
TomTom - alles erübrigt sich irgendwann - 07.06.00 um 01:40:24
heute im rauschen. RAUSCHEN.
dachte so mit meinem dozenten und eloise darüber nach, was
'gesellschaft'
ist. interessanter mulit-log, da er amerikanistiker ist, eloise von der juristischen seite
kommt, ein freund theaterwissenschaftler. natürlich kamen wir zu keinem ergtebnis, erst
recht nicht zu einer definition des begriffes.
dafür eine gute gefunden für
'kultur':
"kultur ist ein netz von bedeutungen."
ist natürlich geklaut. von herrn geertz. respekt.
VINCENTH - du konsumjunkie. such dir eine andere sucht. werbungen auswendig kennen zu
müssen ist doch recht schwach.
I don't watch TV. I have a life.
die überlegung, fotos vom RAUSCHEN zu machen und sie an das famose trio des fernen ostens
zu schicken.
frenk - wie kommst du auf frenk?? - - - console = band. muß dir gefallen, wie ich dichj
kenne. sehr elektronisch. mischung aus daft punk [von denen haben die das hart-funkige]
und mouse on mars [von denen die video-installationen] und nightmatres on wax [von denen
das spärische].
kruder und dorfmeister ist was für shit und space-cakes, console mehr für speed.
4 for speed.
space-cake rest on the titicacalake. I'll always be thankful for THAT line.
und magnolia? ich sah zuletzt haunted hill und mission to mars. will erst einmal weg von
den amerikanern. hin zu den europies. hin zu lars van trier, björk, amsterdam....
off to dreams. dreams about that certain man who is always wearing suits.
TomTom - mein letzter gedanke heute vor dem loop galt andrea fischer - 07.06.00 um
01:38:34
zum nachspülen ideal
shoot - malzt Kara mal so richtig - 07.06.00 um 01:31:32
foto im polo:
ist swänn lager der mann im hintergrund?!
das beruhigt mich (hab' ihn mir zwar jünger
vorgestellt)
pool, der bär
GüTeE - "bô eij" - 07.06.00 um 00:45:29
Zurück von der Expo schauen wir uns das einstündige Video an.
_______________________________________________________________________________alsowiewarsdenn?
Schweigen -
_______________________________________________________________________________gesternvollesHausinderStadthalleO.
danke an elke naters und sven lager
____________________für den loopool
_____________& //: herzliches glück
wünscht Ihnen
Loo Po von der Expo
(nepal!schweiz!deutschland(?)ButanAustralienJapan!..?China(?)Indien!Island!
Um 19.01.29 h schweben wir über der Scene und sehen die heute-Sendung. Kalt war's.
Der Elefant.Die Toiletten.Bus & Blasmusik.
Lächelnde, hübsche Inderinnen.
annmarie: "Es gibt keinen Unterschied..."
gütee: "So sehe ich das auch, wollte es sogar schreiben.."
kafka: "Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, ..."
Hey loopis, ihr wart ja fleißig!!!
'Nette Sachen' produziert!!
Echt coole Klopper!
echt cool im pool (?)
loop'n hoola hoop,
rock around the loop tonight !
flanieren, ja flanieren: is' besser als arbeiten
in der stadt und auf der heide
im wald und konsumtempel: all - ein ( ? / ! \ ? )!
GüTeE - pra gLaatzen - 07.06.00 um 00:18:38
Raoul hat die schlechte Angewohnheit sich selbst immer zuerst einzuschenken und seinen
Salat mit der Gabel in der rechten Hand zu essen. Ich werde nie mehr mit ihm ausgehen.
Heute Poesiealbum in loopool. Glückwünsche, Geburtstagstapes und Gruppenfotos. Schön
nostalgisch-schaurig nach einem Jahr.
han - coloriert - 06.06.00 um 23:39:56
°
KRACHT macht es richtig!
laesst nur fotos raus, auf denen er einigermassen
passabel
ausieht. braungebraunt, blond, hockend bzw. bueckend - damit die wahre (physische) groesse
unklar bleibt.
°
FrenkFrankfort - auch nicht der groesste aus ffm - 06.06.00 um 23:36:11
°
politik hoch ueber hessen.
hoch ueber frankfurt.
heute beim michel friedmann in der talkshow gewesen.
klasse der typ. es ging um benzinpreise. SOMMERLOCH.
friedmann beschwerte sich beim fahrradfahrenden-stroebele-gruenen, bei nord-fdp-kubicki
und beim nrw-computer-inder-feind ruettgers, dass das benzin 2 mack kostest. und dass, das
rohoel, welches er wahrscheinlich taeglich kiloweise ins haar schmiert, auch
unerschwinglich sei. stroebele hat noch nicht gelernt, dass aesthetik zur politik gehoert:
mit einem hausmeister-schluesselbund in der hand und einer schwarz ausgewaschenen
wildlederjacke traut der sich ins fernsehen, wenn auch nur hessen-fernsehen - sowas geht
nicht!
er haette das faehnchen fuer die gruenen hoeher halten koennen. aber ins fernsehen - das
ist das dilemma der gruenen - lassen sie nur leute wie stroebele, hoehn oder den
anatolischen schwaben oezdemir, welcher immer herhalten muss, wenn es um irgend ne
auslaendersache geht - wie erniedrigend!
aber danach cocktail trinken. mit den "stars" weiter im maintower. leider so n
bloeden frauencocktail bestellt. ekelhaft - hatte mir unter GRASSHOPPER was geileres
vorgestellt. a. und k. haben ganz ihrem naturell nach klassisch bier bestellt. schwach -
aber im endeffekt doch besser gefahren.
°
TT: sorry - Console sagt mir ueberhaupt nix! ist das ne schwaeche? egal.
loop-tip fuer dich: MAGNOLIA - als film aber auch als soundtrack!
°
an die frankys: o25 - 16/06/000 - andrea parker!!!
°
FrenkFrankfort - ffm - 06.06.00 um 23:19:34
Kohl muß Hauptstadt bleiben!
DeadlyMedicine - gerade nicht hier - 06.06.00 um 23:10:32
°
°
°
weiter so deutschland.
weiter so LOOP.
°
°
°
FrenkFrankfort - ffm - 06.06.00 um 22:48:38
Blau: Deshalb in vielen Sprachen das Wort für Neun
ähnlichlautend mit dem Wort für 'Neu'.
HelK - 06.06.00 um 22:41:51
Die Flucht
Ich liebe und ich will es nicht.
Will rennen, fort, nur weg
aus meiner Seele, die Gedanken um Dich
kreisen - um die Angst
Du willst mich nicht oder doch?
Wenn Du mich willst, will ich Dich nicht.
Alle aufgegeben, für Dich, allen Genuß, den hohlen -
weggegeben für die Träume von Dir
Doch träumen tut so weh,
die Angst träumt mit, der Albdruck lähmt
die Phantasie von Dir und dem, was sein kann.
Nie sein wird, immer allein, wirds bleiben auf der Flucht.
Sawe - in alten Hüten kramend - 06.06.00 um 21:52:14
SAWE:
DANKE!DANKE! macht mich glücklich.
ich kann aber noch mehr, viel mehr.
hier jedoch bin ich nur auf der flucht.
pogo - auf dem weg ins fernsehstudio - 06.06.00 um 21:42:19
monik sos - ffm - 06.06.00 um 21:32:23
Was für ein Akt hier reinzukommen. Habs auch schon mal leichter gehabt. Die Schule war
viel leichter, das Studium ein Honigschlecken dagegen.Eure Muße möcht' ich haben und das
Geld obendrein. Meine Gefährtin hat mich soeben verlassen. Ich blockiere die
Telefonleitung jetzt solang,
bis sich jemand Sorgen macht, jawohl!
Wie geht bloß dieses Gedicht weiter? Ihr wißt schon, das Gedicht aus dieser Rent-a-Car
Werbung.
Der Typ nimmt sein Mobiles ab und die Tochter sagt:"Papa, Papa, ich habe ein neues
Gedicht gelernt, heute in der Schule!"
Der Vater guckt dann absolut gerührt und sagt: "Na, kleines, dann schieß mal los.
Sag dem Papa, was Du so Tolles gelernt hast!"
So, und ich, Vincenth, möchte jetzt wissen, wie dieses verdammte Schul-Kinder-Gedicht
geht.
Wer weiß es, wer weiß? Weiß es jemand? Irgendjemand?
Vincenth - H - 06.06.00 um 21:19:30
eine lied an :
tintenfischringe
der zweite tag hintereinander
ich liebe sie, diese tintenfischringe
leicht knackig, angebräunt, nicht verbrannt
zitrone, knoblauch, weissbrot
tintenfischringe
auf die gabel aufgetürmt
4 an einem finger baumelnd
mit der zunge mittendurch
durch sie meine
tintenfischringe
ich verzehr sie
mit voller lust
meine
tintenfischringe
ja, ich lieb, ich verehr, ich vergöttere sie
meine geliebten
ja meine,
meine geliebten
tintenfischringe
klatscht in die hände für sie
sie allein
nur sie
denn die sind meine
tintenfischringe
shoot - sieht den ring am finger des tintenfisches - 06.06.00 um 20:49:46
Pogo pogo pogo
ich bin ein echter Fan von dir
Dein sei darum mein nächstes Gedichtlein hier
Das wird nur wieder schrecklich schlecht
und das wär Dir dann gar nicht recht
Ich kann nur Schüttelreime
die sind dann nicht so schön wie Deine
(brech lachend zusammen...)
Egal, Sorry, find deine Gedichte usw. wirklich gut!!
pogo, Du hast'n Fan. EHRLICH.
Sawe - noch immer in der Patsche - 06.06.00 um 20:32:50
Tagebuch eines Jahres. Hier.
Vielen Dank an Sven und Elke, die alles möglich machten. Und an alle andern, deren Ideen
den weißen Hintergrund füllten. Keep on rockin'...!
Alles Gute zum Geburtstag! Yipiee!!!
Carsten (w.a.r.c.d.) - 06.06.00 um 20:02:28
Happy Birthday Julia. Und Dankeschön. Sehr, sehr freundlich.
eiseisbaby - München, Bayern - 06.06.00 um 19:26:27
Sehr geehter Christian Kracht -
Ich habe unsere Wette verloren. Ganz eindeutig. Und wie sollen wir das jetzt fortfahren?
Ein simples AU REVOIR ist da schlecht zu akzeptieren.
Hochachtungsvoll,
TomTom
ps - das gedicht ist ja wundervoll! eine ode geradezu. bereitet einigen bestimmt
genausoviel freude wie manch bestimmtem kummer und gram. aber kummer hatten wir die tage
doch eh alle zuviel.
pps - ich suche dringend ein gutes blondierungsprodukt, bevorzugt nicht für kopfhaar.
TomTom - Schwerdtner - 06.06.00 um 19:04:20
Mein Herz tut weh, ich habe sie verloren. Eine Freundin verloren.
Sie traut mir nicht mehr und ich vertraue nie wieder darauf, daß
sie mir wieder traut, denn wenn sie nicht vertraut, wenn ich es
verdiene, wie soll sie es, wenn ich böse bin und mißtrauisch und
nicht mehr weiß, ob man mir traut.
Ist der Ruf erst ruiniert...
Plötzlich sehe ich alle Optionen miesen Verhaltens vor mir,
alle Möglichkeiten stehen mir nun offen. Habe immer versucht,
alles gut zu machen und richtig und nett zu sein. Egal, vergeblich,
das wurde mir zum Strick, an mich gedacht und peng! aus, vorbei.
Drei Monate gefragt, ob alles gut und in Ordnung und immer gespürt,
nichts gut und nichts in Ordnung, aber gesagt, gesagt wurde was anderes.
Und nun rollt die Lawine der Zeit über mich und ich trudele und werde
mitgerissen in allen Erinnerungen und E-Mails.
Denn die habe ich, alle, ich habe es, schwarz auf weiß, daß ich es
versucht habe. Und es nun nicht mehr geht.
Ich werde sie zum Essen einladen. Will mit ihr reden und weiß, daß
es doch schon vorbei ist. Daß ich sie nie wieder anlächeln werde
und dabei frei denken werde und ich sein werde. Wie denn auch.
Sie traut mir nicht und ich habe mir Mühe gegeben. Ich habe vertraut,
daß das, was sie sagt, das ist, was sie meint. Und ich habe vertraut,
daß sie mir vertraut.
Und nun wird Geschichte re- und konstruiert und man weiß nicht, wie es
war und warum. Wie es passieren konnte. Die Lücke, die nun klafft, wird
gestopft mit Unverständnis. Und einem bißchen Hoffnung. Bis dahin trinke ich.
Sawe - -tief in der Patsche- - 06.06.00 um 18:59:31
TOMTOM's LooppooL - Birthday - Tape:
KYLIE MINOGUE - Confide In Me [just for Elke]
POLAR - Bipolar Dream [just for Christian]
SUEDE - Wild Ones [just for Sven]
CONSOLE - 14-0 [just for Phil]
PAULA COLE - I Don't Want To Wait [just for Anna]
CHICANE - No Ordinary Morning [just for Eloise]
DE BORDEAUX/BERETTA - La Drague [just for the hell of it]
ORBITAL/ANGELO BADALEMENTI - Beahed [just for the feeling]
STEREO TOTAL - Johnny [just for ALWO]
LES RYTHMES DIGITALES - Soft Machine [just for Kika]
TRICKY - Hell Is Round The Corner [just for Mister Offermann]
SUEDE - SATURDAY NIGHT [just for the tears]
HERBERT GRÖNEMEYER - Schmetterlinge Im Eis [just for YVE]
DEATH IN VEGAS - Rekkit [just for every other poolie]
SUPER COLLIDER - Darn [just for Tom Kummer]
STEREO TOTAL - Partir Ou Mourir [just for every other loopie]
TOSCA - Fuck Dub Baby Mammoth Mix No. 1 [just for me]
Und: da hat unsere Frau Naters aber ein schönes Geschenk gemacht. Werbung für NIL. Jetzt
auch Lights. Und direkt für den Pool auch.
Loop riecht wie Waldmeister.
Loop schmeckt wie ein Mojito.
Loop fühlt sich an wie eine harte Brustwarze beim Sex.
Loop sieht aus wie Keanu Reeves.
Loop - Treuepunkte!
TomTom - Lucky Number Six - 06.06.00 um 18:57:39
und ich will doch meine cds zurückhaben
Sasa - vollkommen inkonsequente zeichensetzung - 06.06.00 um 18:54:24
- cold season -
the morning fever
is a
strange companion
comes along
with
no good reason
the heat
attacks my mind
in an explosion
and my body
gets down
on slow motion
I´m waiting
for the next cold season
Selda Demir - Köln - 06.06.00 um 18:52:51
mir ist heute morgen etwas richtig blödes passiert ich habe unabsichtlich meine freundin,
die blauhaarige, mit dem ellenbogen ko geschlagen und das ist, wie ich meine, ein klasse
trennungsgrund gewesen bloß jetzt, 8 stunden später und da sie noch immer nicht
angerufen hat da habe ich angst sie sei vielleicht tot und ganz arg nicht mehr da.
Sasa - Heidelberzerker - 06.06.00 um 18:52:22
- N8. Nacht, Nuit, Night, Notte, Nocce (wenn ich auch nicht weiß, wie man die alle
schreibt; das Wort Nacht setzt sich in vielen Sprachen aus dem n und dem jeweiligen Wort
für 8 zusammen)
- Wenn man irgendwo sitzt und etwas in sich hineinschüttet, dann macht man das, um zu
vergessen. Man sitzt halt da und amüsiert sich vielleicht durchaus mit seinen Leuten und
denkt halt nicht an die immer gleichen Sorgen, die einen quälen. Oder einfach an die
immer gleichen Dinge, wenn man auch mit den immer gleichen Freunden da sitzt. Aber denen
geht es ja immerhin genauso. Es geht also gar nicht unbedingt um das Hineinschütten an
sich. Das könnte man schließlich auch zu Hause, aber da hätte es ja nicht den Effekt,
dass man etwas vergäße. Man muss also nichts hineinschütten. Es geht darum, dass man an
einem Ort ist, wo einem das Vergessen leicht gemacht wird, also in einem Café oder etwas
ähnlichem.
Blau - Nebelland - 06.06.00 um 18:46:20
Von weitem eher dunkel;
kommt man näher, leuchtend hell.
Ein Wunder der Natur,
sagen andere.
Begeistert schaut man ihr
beim Denken, Lachen,
Sprechen oder Nichtstun zu.
Scheinbar strotzend vor Intelligenz.
Und Fehler? fragt man sich.
Oder auch nicht.
Denn wer will das wissen.
Man fragt es später;
dann, wenn man soweit ist,
dass man beginnt,
über sie zu schreiben.
Über sie nachzudenken.
Der Normalfall wäre:
man schwärmt ein wenig,
sobald aber die Frage
nach Fehlern oder Störendem kommt,
beginnt man, traurig, schwermütig,
wütend oder einfach gleichgültig zu werden.
Hier ganz ungewohnt.
Unterhaltung folgt auf Unterhaltung,
Gespräche, die zum Nachdenken über sie
fast zwingen.
Welches auch erfolgt
und durchaus mit dem Bewusstsein,
dass es das Ende
all dieser Bewunderung bedeuten könnte.
Als dies dann nicht eintritt,
ist man nicht wirklich überrascht.
Man hat das Gefühl,
als wäre es einem klar gewesen.
http://metropolis.de/deutlich.html
Blau - 06.06.00 um 18:42:35
Im Kino blieben sie beim Abspann sitzen. Sahen sich allen eben noch mal an, weil das
möglich war in der Hauptstadt. Disneys grüne Schneewittchen-Hexe, Cabaret, eine
Schülerromanze - das lachende Pärchen auf einer Lore dem Schluß entgegen, Let it Be und
das Konzert auf dem Dach in der Savile Road. Zwanzig Jahre später die Seite in der
Zeitung. Und sie fragte, ob es auch Europa sein könne. Europa muß dort sein, wo Männer
mit Bärten leise miteinander sprechen und Musik auf Dächern machen.
In den Ferien reisten sie nach Mar del Plata und Bahia Blanca. Auf dem Weg im weißen
Krankenwagen mit rotem Blaulicht hielten sie bei der Schneiderin. Mit dem neuen Namen
bestickte Schilder, auf die Hosenbünde, auf den grünen Strumpfbeutel, in jeden
Hemdkragen und in die Jacken.
Sonntagabends in der Dunkelheit verschenkte sie jedes Mal etwas zum Abschied. Einen
Gürtel mit großer Schnalle und einem dunkelblauen, breiten Gummizug. Mit ihrer Schrift:
der Name des Vaters. Schenken hieß Abschied, schon immer. Hieß zum Bus, hieß einhundert
Kilometer Landstraße, hieß eine Woche Schule ohne Ort. Insassen, jeder hatte sein fünf
oder sechsjähriges Schicksal dabei, und deshalb ließen sie sich in Frieden und malten
Pferde unter Bäumen oder lernten schreiben. Nach dem Abendessen rief die Aufsicht
"Händewaschen und Zähneputzen" durch das Megaphon. Die ersten Worte, um auch
die Technik zu erleben. Freitags hundert Kilometer, sonntags hundert.
Mit Carlos und der weißen Tasche auf dem Tennisplatz, mit Blanca in der Praxis, ihr
Mustang, sein blauer Mercury. Feiern im Garten unter Weintrauben und Kolibris. Carlos
hatte die besten Drachen, die, wer konnte das schon wissen, vielleicht auch jemanden mit
dem Wind emporziehen konnten. Guelliermo Vilas an der Grundlinie, Boca Juniors oder River
Plate, das Batman-Kostüm zum Carneval. Mit dem blauen Fahrrad gab es keinen Grund zur
Sorge, Hauptsache zählen, dann im Schachbrettmuster zwei rechts, dann eine links, zwei
geradeaus und alles wieder zurück durch das italienische Viertel im weißen Belle Epoque
und den gekalkten Säulen, den Tischen auf den Straßen und den roten und blauen Markisen,
aus deren Schatten die Musik der alten Männer drang. Nur in Mar del Plata blieb das blaue
Rad beim Dieb. Schönes Fahrrad. Nur kurz um den Block? Eine halbe Stunde an der Promenade
warten - ohne Ziel.
Nach den Geschenken leuchteten die Mauern blau in der Nacht, wenn sie mit dem schwarzen
Taxi und dem gelben Dach zum Bus fuhren. Mit dem Gesicht auf dem Laken, nicht weinen. So
fiel es ihr am Schwersten. Vor den Ferien dann das letzte Geschenk, ein Flugzeug. Vier
Monate Sommerferien, danach ging es nie wieder zurück.
Mit Julian mußt du behutsam sein, er kann nicht gehen. Julian aber ließ sich am Meer ins
weiße Rennboot tragen, auch er mit langen Haaren wie die Männer aus Europa, doch ohne
Bart mit seinen dreizehn Jahren. Das Boot sprang meterweit über die Atlantikwellen, seine
Sorgen mußten woanders geblieben sein. Er fragte nach dem Grund für Europa.
Zum Abschied verschenkte Blanca einen roten Lotus mit weißem Streifen ohne Batterien,
Carlos küßte sie kurz beim Tanzen. Der Mann mit dem Namen hatte später die Carrera-Bahn
aufgebaut, mit Steilkurven und Rundenzähler. An die Seewasserfische ließ er niemanden
heran, doch die Boeing 707 hatte er selbst bemalt. Dakar, Zürich, Frankfurt, Hamburg,
Ratzeburg. Ford Capri. Willkommen bei den Bärten.
* * *
Franz Beckenbauer, Sepp Maier, Hans-Georg Schwarzenbeck, Jupp Heynckes, Günter Netzer,
Herbert Wimmer, Gerd Müller, Horst Höttges, Erwin Kremers, Paul Breitner und Uli
Hoeneß.
Fernando Offermann - Berlin - 06.06.00 um 17:54:01
Corvus: Es _ist_ verführerisch, es zu tun, aber: Don't feed the trolls!
gHack - Trollgehege Hellabrunn - 06.06.00 um 17:53:54
sehr schön, herr handbuch,
was aber ist mit Thomas Mann, dem D-Day und Brasilien?
(achja, und bitte eine kurze Erläuterung zur Newsgroupdemokratie)
danke.
Corvus - Berlin - 06.06.00 um 17:52:21
1 Jahr Pool!
Meine Glückwünsche zu einem höchst undemokratischen medialen Schwachsinn. Nicht mal
Hacker nehmen sich dieser Seite mehr an, um sie durch Passwortknacken der gekrönten
Literaturheiligkeiten "offener" zu gestalten. Schiebt euch eure Krone in den
Allerwertesten und schon verstumme ich im pool für immer.
Otto Handbuch - 06.06.00 um 17:15:51
6.Juni
1875: *Thomas Mann
1944: *D-Day
1965: *Deutschland verliert in Rio (0:1)
1999: *pool
Aufgabe:
Finden Sie die gemeinsamen Elemente und
Muster dieser Ereignisse.
Zeit:
15 min.
Corvus - Berlin - 06.06.00 um 17:10:37
shoot: ich schick dir eine. ich meine eine sahnetorte. lass sie dir schmecken!
pogo - in der konditorei - 06.06.00 um 16:55:27
one night stand
es war geil,
sagst du,
stehst auf
noch nackt
dein wahnsinnskörper
ziehst dir
`nen pullover über
ein letzter verfotzter blick
dann verschwindest du
im lieblosen universum
nur dein duft
bleibt zurück
und der geruch von sex
schwebt im raum
zerwühltes bett
voller aschenbecher
reste von rotwein
in den gläsern
keine telefonnummer
geiler sex
körperbefriedigung
orgasmus ohne seele
die zurückbleibt
verkümmert
mit dem brandfleck
einer zigarette
ausgedrückt
asche
macht das herz kaputt
pogo - im süden - 06.06.00 um 16:53:55
glück//wunsch zum ein\\jährigen
shoot - wünscht sich eine sahnetorte - 06.06.00 um 16:38:21
Heute Jubiläumsangebot im LOOPSHOP(R):
Jean-Claude FOREST zeichnet 100 Schnellportraits von Percy HOVEN. Die Verluste aus dieser
Aktion kommen kleinen Kindern und einsamen schnuckeligen Plüschbären zugute. Steigern
Sie mit!
gHack - SOOPASHOPP - 06.06.00 um 16:01:42
Chat:
Danke Hippi, Du Krabblgroupie! Schön, daß uns wer besucht.
Chat Ende.
Andrea - Andrea - 06.06.00 um 15:05:10
klick klack
fuss vor fuss
klick klack
bein nach bein
klick klack
fuss auf hand
klick klack
hand kaputt
klick klack
warum tat sie mir das an
was hab ich denn nur getan
was hab ich denn falsch gemacht
warum tötet sie mich heut´nacht
klick klack klick klack
shoot - handless on his feet - 06.06.00 um 14:31:33
P.S. Glatt vergessen: Das da unten war natürlich HIPPI.
Vereinigte Krabblgroupies e.V. - Ortsgruppe Stuttgart - 06.06.00 um 14:20:13
Ein Jahr alt.
Mehrere epileptische Anfälle,
eine Lobotomie,
eine Schönheitskorrektur,
ein langwieriger Parasitenbefall.
Gespaltene Persönlichkeit.
Janusköpfig.
PoolooP.
Eitel,
ängstlich,
selten trotzig.
Ein Jahr alt,
uralt:
Kinder!
Was ich nicht
alles
überlebt habe.
fräulein höper - mit bestem Dank zurück - 06.06.00 um 14:19:30
Gar nicht so leicht, nach fast 2 Wochen wieder einzusteigen, wenn man mal kurz Urlaub
gemacht hat. Erster Eindruck von Pool & Loop: Sie sind viel besser, als ich sie in
Erinnerung hatte, wenn man mal nicht täglich beinahe süchtig auf die jeweils neuesten
Einträge schielt. Es bildet sich tatsächlich so etwas wie ein Bewußtseinsstrom aus
vielen, dabei durchaus nicht gleichgeschalteten Autorenhirnen. Trotzdem zunächst zum
Aktuellen:
Ich kann mich nur OFF anschließen und ELKE und SVEN herzlich gratulieren. Das
Pool-Konzept hat sich als tragfähig erwiesen, natürlich auch dank den Eingeladenen, die
aktiv daran mitarbeiten. Daß ein paar von euch gerade Ladehemmung haben, ist zwar schade,
aber nicht so tragisch. Das kennt wohl jeder von uns. Ich persönlich finde es schön,
daß z.Zt. gerade wieder die bildenden Künstler ein bißchen Oberwasser gewinnen.
Und nun zum Loop. Am besten fange ich mal mit einer Geschichte aus dem Leben an. Norbert
Niemann hat ja im F.d.13 an die Künstlerin R. Trockel erinnert, an ihren Schweinekoben
auf der letzten Dokumenta (und irgendwie angedeutet, darin sei vielleicht ein Weg zu
sehen, wie sich heute politisches Engagement in der Kunst ausdrücken könnte, falls ich
nicht schon wieder alles durcheinanderwerfe). Für mich als Kunstbetrachter waren es
allerdings die illegal in den Stall eingedrungenen Spatzen, die den Schweinen zeitweise
die Schau stahlen, indem sie ihnen das Korn wegfraßen. Mehr wollte ich eigentlich zu der
längst abgehakten Diskussion über die Krabbelgruppe nicht mehr sagen, nachdem EISEIS,
BARNES, OFF, TOMTOM und HelK ja eigentlich schon alles gesagt haben. Gönnt mir/uns doch
einfach mein/unser Sammel-Pseudonym, auch wenn es euch kindisch vorkommt, und nehmt es als
kindlich-spielerischen Teilaspekt unserer Autorenpersönlichkeiten.
"Und sonst" (schon wieder ein Plagiat) ? ANDREA und ALWO haben eine sehenswerte
Homepage gebastelt. Eine gute Ergänzung zum Loop, finde ich, weil hier im Endlos-Loop die
individuelle Handschrift der Autoren doch oft etwas untergeht. Und FRÄULEIN HÖPER
schreibt (wieder) ein lesenwertes Interview (mit R.J.E.) und 2 schöne Frauenportraits
(Frau Ansbacher und Frau Schmidt). Mein Lesetag ist gerettet.
Vereinigte Krabblgroupies e.V. - im Vereinsheim an der Tischrechenmaschine bei der Suche
nach den Kassenfehlbeständen - 06.06.00 um 14:03:11
Liebste Grüße nach Bangkok:
gut gemacht.
und danke.
Anna Luz de León - Exhauptstadt - 06.06.00 um 13:37:37
hudred books
hund red hund fett hund black
o du violetter samthund
mit den langen schönen
falschen schwarzen wimpern.
jorge le stad - ween - 06.06.00 um 13:35:43
But boy, you blow it every time
Christian Kracht, 6. Juni
* * *
zum schießen, das t-shirt mit der aufschrift: "barbie is a slut!" dazu
schnelle haare, "kopf blondiert!" ... so kamen sie hier an: janoschspiegelungen
noch im ganzen gesicht: gebongt! machen wir nach: janoschspiegelungen im ganzen gesicht.
kopiert! machen wir nach: klobige schuhe zum drumrumgehen, wir machen mit! in unsere h
& m;-sächelchen verwickelt zu hören auch wir in hautfarbenen club daft punk - daft
punk? hören wir nicht. - na, wir machen jedenfalls jeeeede vierzehnjährigkeit mit, nur
jetzt gerade nicht.
Kathrin Röggla, "Irres Wetter"
Fernando Offermann - 20 Jahre Palisander - 06.06.00 um 13:33:46
Ja, genau, ein Jahr nun, also Herzlichen Glückwunsch an die Erfinder Sven und Elke und an
alle anderen, die Loop sind. Und gut die Hälfte der Zeit war ich auch dabei, also reiche
ich mir mal die Hände über der Tastatur und beglückwünsche mich selbst, was man ja
eigentlich viel zu selten tut und auch selten Gelegenheit hat. Sieht aber auch albern aus,
und sollte man nur tun, wenn niemand zuschaut dabei.
***
Nana, Künstler sind keine Volkserfreuungssamariter. Die müssen auch leben, und wer Kunst
haben will, muß zahlen, ganz einfacher Deal. Punkt. Der Rest darf einfach so schauen, da
hat Kami schon recht, der Rest geht am freien Dientagabend für umme ins Museum für
Moderne Kunst und bekommt für kein Geld viel geboten, also warum beschweren? Oder geht es
am Ende doch nicht um die Kunst, sondern um das persönliche Besitzen-wollen derselben? Um
das Antje-Dorn-aufm-Bauch-tragen? Kunst besitzen ist elitär und teuer. Kunst verstehen
nicht.
Andrea - the city of the big kulturetat - 06.06.00 um 12:59:57
Liebe Elke, lieber Sven,
herzlichen Glückwunsch zu einem Jahr pool.
Fernando Offermann - Berlin - 06.06.00 um 12:33:11
Kunst ist immer teuer. Für die Künstlerinnen und Künstler, die sie herstellen.
gHack - schreiben nicht ort - 06.06.00 um 12:26:30
zum thema: kunst
kunst kann teuer sein, muss aber nicht
ich finde manch billige kunst des oefteren genauso beeindruckend
wie teure kunst.
natuerlich ist es bedauernswert, dass ich mir diese dann nicht in meine raeumlichkeiten
haengen oder stellen, oder wie auch immer, kann.
manchmal genuegt es auch, einfach zu wissen, dass diese art von kunst existent ist.
nehmen wir zum beispiel cluny. sehr beeindruckendes gebaeude.
das ist kunst. diese kunst ist sehr teuer. aber mal unter uns gesagt, ich wuerde sie mir
nicht
unbedingt in mein wohnzimmer wuenschen.
kleine teure kunst sehe ich mir gerne an. wenn diese schreit: kauf mich,
und ich das geld habe, dann kaufe ich sie mir.
wenn nicht, dann erfreue ich mich so an ihr.
kami - nirgendwo - 06.06.00 um 12:21:46
EisEis:
Gut, trotzdem stellt sich mir die Frage, muß Kunst - in welcher Form auch immer - viel
Geld kosten? Wird Kunst nicht dann erst Kunst, wenn mehr als zwei Leute (im schlimmsten
Fall nur der Künstler und der Kunstkäufer) Spaß am Objekt haben? Ist es für einen
Künstler nicht eher anstrebenswert, Andere zu erreichen, statt Lieferant einer elitären
Schicht zu sein?
Aber ansonsten finde ich die Idee mit den virtuellen Schweinen gar nicht so übel. Noch
besser auf EC-Karten, statt Beethoven...
grübelt MARiO
MARiO - urban jungL.E. - 06.06.00 um 11:10:59
jaja
ich sehe und hoere immer nocch alles doppelt.
war wohl doch ein wenig zu viel gestern. ich glau ich hab nen
kater und brauch einen berater. verstehe zwar etwas anderes unter amusement,
war aba trotzdem ein lustischer abend.
die kummer affaire verliert allmaehlich an groesse.
ist doch schoen, wenn mal oeffentlich bekannt wird, dass sowieso alles nur geklaut
und gelogen ist. mach ich doch auch.
ihr etwa nicht? kaum vorstellbar. apropos bar.
c u tomorrow. chinchin
kami - new york - 06.06.00 um 10:53:20
"Ich kann bis morgen früh bleiben."
Schöner Satz, monik sos, wenn er genau so gesagt wurde.
Als Feststellung, gar nicht erst über den Umweg einer Frage.
Gerald W. - eigentlich in Hamburg - 06.06.00 um 10:51:17
So, da bin ich wieder. Fangen wir doch gleich an mit dem 4. Kapitel:
QUELLEN - Folge 4.01
Zurück in Göttingen fiel ich in ein ziemlich tiefes Loch. Vom quirligen Leben in der
Clique zurück zur Einsamkeit einer Monade. Natürlich, Andy besuchte mich und nahm immer
wieder Anläufe, ganz bei mir einzuziehen, aber ich machte ihm klar, daß ich jetzt
einfach nicht den ganzen Tag lang jemanden um mich herum haben konnte. Bindungsangst, warf
sein Studienkumpel Achim in die Debatte und grinste so breit, daß ich ihn hätte
vergiften können. Psychologen und Informatiker, die Sensiblen unter den Intellektuellen!
Ich wollte und mußte eine Übersetzung fertigbringen, die ich mir vor einem Jahr selbst
aufgehalst hatte, aus reiner Neugier, ob mein Schulfranzösisch noch zu brauchen war. Luc,
den Autor, hatte ich damals am Strand von Lacanau-Océan kennengelernt, einen dieser
graubärtigen Clochard-, Künstler- oder Gauloisesraucher-Typen. Er war mir aufgefallen,
weil er scheinbar unbeirrt von seiner Umgebung und nur von kurzen Denkpausen unterbrochen
ständig irgendwelche Notizen in eine Kladde kritzelte. Er war wohl ziemlich eitel und
wollte einfach als Schriftsteller erkannt werden. Als ich ihm diesen Gefallen getan hatte,
überreichte er mir ein Paperback mit seinen Stories: Momentaufnahmen, deren Atmosphäre
mich an Saul Bellow erinnerte.
Mir gefiel seine eigentlich alles andere als typisch französische Lakonie. Eine
englischsprachige Ausgabe war auch schon erschienen. Und ich, wie gesagt, hatte ihm
spontan angeboten, eine deutsche Übersetzung zu besorgen, obwohl ich so etwas noch nie
zuvor gemacht hatte. Die Arbeit hatte sich denn auch als ziemlich schwierig herausgestellt
und verlangte volle Konzentration. Dafür immerhin war meine Kellerwohnung in Geismar
ideal, denn der Blick auf die vor den Lichtschächten in Augenhöhe keimenden Radieschen
brachte absolut keine überflüssige Ablenkung. Trotzdem, mehr als eine Seite pro Tag
hatte ich noch nie geschafft, Rohfassungen und Korrekturen zusammengerechnet. Profis, die
davon leben müssen, schaffen wohl mindestens fünf. Ich hatte mir ein dickes
einsprachiges Lexikon angeschafft und mit einigen Schwierigkeiten auch Lucs in Kanada
erschienene englische Buchausgabe besorgt, um eine gewisse Kontrolle zu haben. Und zum
Glück verstand ja Luc selbst auch ein bißchen Deutsch; wahrscheinlich mindestens ebenso
gut wie ich Französisch. Wenn ich eine seiner Stories durchgeackert hatte -meist so etwa
zwanzig Seiten-, schickte ich ihm meinen Entwurf zum Gegenlesen. Meist war er mehr oder
weniger zufrieden, nur ganz selten machte er mich auf bestimmte Wortspiele oder
Nebenbedeutungen einer Wendung aufmerksam, die ich einfach übersehen hatte. Dafür dann
eine Entsprechung im Deutschen zu finden, war natürlich der schwierigste Teil des
Unternehmens. Aber auch wohl der Teil, der mir die größte Befriedigung verschaffte, wenn
nach langem Grübeln zum Beispiel beim Geschirrspülen plötzlich der Geistesblitz kam,
den ich mitunter sogar für genialer hielt als Lucs Original.
Noch vor meinem Juist-Urlaub hatte er aus Lyon angerufen, weil er einen Literaturagenten
aufgetrieben hatte, der sich für eine deutsche Ausgabe interessierte. Für den September
hatte er sich mit ihm in Baden-Baden verabredet, und bis dahin sollte mein Manuskript
natürlich fertig sein. Mir war das eigentlich recht, weil ich beim dortigen Sender noch
ein Eisen im Feuer hatte: Ein Hörspiel, das ich vor Monaten eingeschickt hatte und das
den zuständigen Redakteur immerhin zu einer freundlichen Rückantwort veranlaßt hatte.
Vielleicht ließe sich da im persönlichen Gespräch mithilfe meines sprichwörtlichen
Charmes ja noch etwas bewegen. Bloß mit der Übersetzung war ich durch den eigentlich
nicht geplanten Urlaub jetzt ziemlich ins Hintertreffen geraten. Ich war dann aber doch
tatsächlich zwei Tage vor dem Termin fertig und hatte sogar noch drei im Copy-Shop
vervielfältigte Exemplare meines handschriftlichen Manuskriptes im Koffer, als ich
endlich im Zug nach Baden-Baden saß.
Am Vorabend des Treffens mit Lucs Verlagsagenten war ich mit meinem Hörspielredakteur im
"Papalangi" am Augustaplatz verabredet. Das war anscheinend das, was die wohl
heimlich auch unter einem Provinztrauma leidenden Baden-Badener so weltläufigen Gästen
wie mir vorführen zu müssen glaubten: ein seltsames Bistro mit einer Speisekarte von der
Karibik bis Indonesien. Der Redakteur hatte seine Lebensgefährtin mitgebracht. Erst hatte
ich gedacht, er wollte mir damit nur signalisieren, daß auf der in dieser Branche
durchaus nicht unüblichen "zwischenmenschlichen" Schiene bei ihm nichts liefe.
Es stellte sich aber heraus, daß sie Schauspielerin war und daß er für sie die Rolle
der Off-Sprecherin in meinem Werk vorgesehen hatte. Allerdings hatte sie eine ganze Latte
von Verbesserungsvorschlägen. An sich finde ich es normal, daß ein Stück -egal ob am
Theater, in Film, Funk oder Fernsehen- im Teamwork zwischen Autor, Regisseur,
Schauspielern und hundert Anderen vom Komponisten und Toningenieur bis zum Bühnenbildner
erarbeitet wird. Die Änderungsvorschläge seiner Gespielin allerdings hätten mein
Hörspiel total umgekrempelt und nichts von seiner Substanz übriggelassen. Wir trennten
uns schließlich höflich lächelnd, aber innerlich ale drei stocksauer und frustriert.
Fortsetung folgt !
LANA HOFF (Göttingen), auch bekannt als TREULOSE CRESSIDA, Member of
Vereinigte Krabblgroupies e.V. - Intern. Laienspielschar Stratfort-on-Avon, U.K. -
06.06.00 um 10:27:49
Authoring System belauscht zwei Überraschungseifigurensammler im Park:
- Heppihippo!
- Gnarz!
- 1978er Kauboifigur - mit Ferd!
- Rrrrrrr-rkk! Schlumpf!
- Schl-lumpf?!?
- Schsch-Lumpf!
- Schlumpf!
- Schlumpf!
- Lumpf!
- Schlumpfmithut!
---
Für die Literaturrezensionsseiten der Frauenzeitschriften:
"Überraschungseifigurensammler und Religion. Ein unschlagbares Doppel!"
gHack - Stadtpark - 06.06.00 um 10:02:58
°
POGO:
nein! nein! nein!
maenner duerfen weinen - klar (finde ich auch gut), aber ein ostdeutscher hausbesetzer und
ehemaliges heimkind und taetowiert wo´s nur geht - solche maenner duerfen nicht weinen!
und wenn´ses tun dann spielen sie ein falsches spiel! und ausserdem dieses staendige brot
backen und die ohrloecher.
nein! nein! nein!
°
wenn ich in den container gehe, wird alles besser!
°
FrenkFrankfort - aus ffm fuer pogo (weiss gott woher) - 06.06.00 um 00:56:12
Im Literaturforum www.ampool.de wird Autoren ein multimedialer Textraum zur Verfügung
gestellt, damit sie sich jenseits des konventionell gedruckten Wortes schriftstellerisch
bemerkbar machen können.
"Wie ein Tagebuch oder Briefwechsel", erklären die Schriftsteller, "alles
Aktuelle, jeder Gedanke zu etwas, jede Erinnerung, Antwort, Beschreibung, jeder Brief oder
Journaleintrag erscheint im pool, so dass eine Art Korrespondenz entsteht, ein
fortlaufender, täglicher Text". Die Teilnehmer von pool sind geladene Gäste, unter
ihnen der Journalist Tom Kummer, welcher auf Grund seiner gefälschten Starinterviews aus
Hollywood in Erklärungsnotstand geraten ist. Auch Benjamin Lebert, der sich mit seinem
Buch "Cracy" in die Herzen von vielen pubertierenden Jugendlichen geschrieben
hat, ist ab und zu mit ein paar Sätzen im Forum vertreten.
Das Design der Webseite ist ziemlich "Hip" und lässt den Narzissmus erahnen,
der sich auch in vielen Kurztexten des erlesenen Kreises wiederfindet.
Mirco Taliercio
www.ampool.de
Otto Handbuch - 06.06.00 um 00:38:48
es gibt keinen Unterschied zwischen KFZ- Mechaniker und Schriftsteller, beides
Dienstleister der Neuzeit, beides Fachidioten ihres Bereichs.
Was ich liebe sind Mechaniker, die schreiben; oder Schriftsteller, die Autos reparieren!
Als ich heute in der U-Bahn saß, bildete ich mir ein eine Blutvergiftung zu haben, dachte
ich muß sterben und war traurig. Das machte mich glücklich.
Etwas für die güte:
music
and I cannot explain
ein Gedicht
and I cannot confess
das beschreibt
wie eine Blüte aufgeht
is it all as it seems
how will I know
und zur selben Zeit ein Herz zerbricht
all the stars shine upright
all for nothing
trägt mich davon in eine andere Dimension
annmarie - hab keine pläne, keine verabredungen...so erkunde ich flanierend seelen und
städte - 05.06.00 um 22:25:39
Frenk: das ist ja gerade schön, dass John weint.
Ich bin für JOHN! Von Anfang an.
pogo - für John - 05.06.00 um 22:24:56
°
hier in ffm ging heut nacht ja tatsaechlich die welt unter.
die ganze wg traf sich um halb 5 in der kueche.
vom blitzschlag erwacht.
bei schwuelem regen dann aus den kleinen fenstern den nachbarn beim gewitterzuschaun
zugekuckt.
war witzig. und immer wieder lautester gewitterdonner, nie erlebt sowas. sowas gibts nicht
dachte ich.
gibts aber doch merkte ich.
°
heute das erste mal bei BIG-BROTHER fast mitgeweint.
sabrina weg. ist gut. aber andrea und john dann spaet abends allein im garten.
und von draussen so ein trauriger song von annie lennox.
andrea in der einen hand die zigarette. die andere zum traenen unter der sonnenbrille
wegwischen.
es war so schoen traurig der andrea zuzusehen. john weint ja eh staendig.
andrea soll gewinnen, war letzte zeit immer fuer juergen. davor fuer kerstin. und ganz zu
beginn fuer thomas.
ANDREA
°
und jetzt ab in die ROTE BAR. trinken und austauschen mit f. liessen das schleifen.
°
FrenkFrankfort - ffm - 05.06.00 um 22:00:22
Sagen wir 130 000, dann ich noch und dann alles zusammen. Vielleicht aber doch nicht.
Kultiviert polierte Dielen, das Erbsilber in der Anrichte und all die Tischdecken.
Schöner Spaß, deine Schuhe, dein Wiegeschritt mit der geschmeidigen karibischen Hüfte.
Ein Riß in der Jacke reicht schon aus. Also dann alles zusammen. Flughafen Süd,
Flughafen Ost. Mietwagen bis Sonntag, dann wieder Dienstwagen. Sagen wir: alle haben jetzt
Geld, ist schon was, wenn wir zusammen die Küche teilen und ab und an ein Taxi. Find mich
süß, sei mein Haustier auf zweihundert Citylage. Die Einkommensteuerrückzahlung zuerst,
dann den amerikanischen Sektor verlassen.
Fernando Offermann - Otterdasein - 05.06.00 um 21:49:24
the only true freedom is freedom from the hearts desires.
- the the -
Anna Luz de León - lucky town - 05.06.00 um 20:41:44
in der straßenbahn sieht sie menschen schlafen.
schweigen und schlafen.
als sie an der haltestelle dasselstraße aussteigt, hört sie den mann neben sich murmeln,
ja, das hab ich dir doch gesagt, hab ich doch, oder.
sie nimmt ihre tasche über den arm und denkt daran, dass die andere im schlaf manchmal
russisch gesprochen hat.
keine sprache der welt konnte fremder für sie sein als russisch. beim letzten schritt auf
den gehweg stolpert sie. ein anderes leben.
später sitzt sie im dunkeln am küchenfenster und hört auf die stimmen im hof und auf
der straße, das rotweinglas in der hand.
die andere hat oft im schlaf geredet, unverständliches zeug, selten fremde sprachen.
sie hält einen schluck wein im mund und erinnert sich.
immer nachts schob sie unwillkürlich eine hand unter den schlafenden körper neben sich.
immer nachts erwachte sie durstig.
jetzt ist sie hier in der neuen stadt und in einem neuen 90cm breiten bett. kein platz
für die suche nach der anderen, nicht mal im schlaf.
sie arbeitet viel. in der agentur geht keiner vor 21 uhr nach hause, keiner fängt nach
8:30 uhr an. tagsüber trinkt sie kaffee und raucht im flur, weil das büro in der achten
etage ein reines nichtraucherbüro ist. seit drei monaten versucht einer der zeichner, sie
einzuladen. aber sie arbeitet einfach immer, keine zeit, nein wirklich, danke.
auf dem weg nach hause sieht sie den menschen in die gesichter. die fahrt mit der
straßenbahn dauert zehn minuten, und sie schläft niemals ein.
so müde, dass die letzten schritte bis zu ihrer wohnungstür fast schmerzen.
sie riecht den lavendel auf der fensterbank. geräusche. berührungen. das
unwillkürliche.
so wie jetzt.
einfach da sitzen und die nacht ins zimmer kommen lassen. als sie die augen für einen
moment schließt, erinnert sich ihr körper.
Anna Luz de León - 05.06.00 um 20:35:54
was mach ich hier ?
ich sitze !
was will ich hier ?
sitzen ?
ich stehe auf
unruhig
schaue mich um
komme nicht voran
-
die zeit ist noch nicht reif
oder bin das ich ?
der einfach versagt ?
[5-6-2000]
e-xistenz - köln - 05.06.00 um 20:34:58
BankTurm - SG Squash
Andrea hat einen Freund. Sie kennen sich vom Betriebssport, seit acht Jahren trainiert sie
bei ihm in der Squash-Gruppe. Am Donnerstag nacht, ihre anderen Geburtstagsgäste waren
alle gegangen, sagte er: Ich kann bis morgen früh bleiben. Später lag er schlafend neben
ihr und sie dachte: Jetzt habe ich einen Liebhaber gewonnen und verliere womöglich einen
guten Trainer.
monik sos - ffm - 05.06.00 um 19:43:29
welche geräusche der sommer macht
das wogen des getreides
im seichten sommerwind
das singen der amsel
auf partnersuche
der rasenmäher des nachbarn
zerstörungswütig, vernichtend
das klingeln des eismanns
erfrischung bringend
das schreien der kinder
auf dem zehnmeterturm
das grollen des donners
nach dem blitzezucken
das zärtliche liebesgeflüster
am nächtlichen see
das brutzeln der steaks
auf dem holzkohlegrill
das zischen der schwalben
auf mückenjagd
das raunen der leute
in strassencafes
der singsang der grillen
überall
italienischer rap
und französische chansons
die ruhe des meeres
und die stille der wellen
pogo - im getreidefeld versteckt - 05.06.00 um 19:27:11
Kunst hin & weg;. Liebe Antje Dorn: Sollten Sie jemals ihre Poolschweinchenserie auf
T-Shirts drucken, zahle ich 150 pro Stück. Limited. Weniger sollte man für ein gutes
T-Shirt nicht ausgeben. Virtuelle Klempner italienischer Abstammung eingeschlossen.
Superheld. Weizenpresser. Du Ringelhemdchen.
eiseisbaby - München, Bayern - 05.06.00 um 17:31:40
Der Tausendsassa setzt sich zur Ruhe. Vage lässt sich die Spur des Gletschers erkennen.
In Gedanken tropft die Welt vorbei. Im Gedenken sei es einerlei.
Weltliches Vergehen funktioniert nur ohne Gedankenanstrengungen.
Vorbei für vorläufig.
Stuard - auf Stipvisite in der Hölle - 05.06.00 um 17:01:01
gestern mit J. Kaffeetrinken gewesen,
die mich die ganze Zeit
mit großen blauen Augen
anblinkte
und dachte hätte Schmetterlinge im Bauch;
waren aber nur Raupen,
die vor Hunger weinten.
Kann mir jemand verraten, wo ich das Futter
für die possierlichen Tierchen bekommen soll?
Vor allem: Wie verhalte ich mich, falls J. das
Weinen der Raupen hört?
Nikolaus Frenck - Bonn - 05.06.00 um 16:50:48
wenn besonders gute texte hier zweimal abgedruckt werden, dann bin ich gerührt.
Vielen Dank.
*Zero* - Zero@home - 05.06.00 um 16:46:26
tödliche medizin
dachte, du würdest dich mit deinem neuen Fernseher beschäftigen.
oder mir ein paar zeilen schicken.
oder meine Musik hören.
Aber du schreibst offene Briefe, die all die andern verstehen.
schön zu wissen, wo man dich beobachten kann.
wo wenn nicht hier und
wann wenn nicht jetzt.
*Zero* - 05.06.00 um 16:44:14
tödliche medizin
dachte, du würdest dich mit deinem neuen Fernseher beschäftigen.
oder mir ein paar zeilen schicken.
oder meine Musik hören.
Aber du schreibst offene Briefe, die all die andern verstehen.
schön zu wissen, wo man dich beobachten kann.
wo wenn nicht hier und
wann wenn nicht jetzt.
*Zero* - 05.06.00 um 16:39:32
http://www-jcsu.jesus.cam.ac.uk/drugs/images/dcard02c.gif
*Zero* - 05.06.00 um 16:33:15
beim übersetzen einer keltischen heldensaga stieß ich auf folgende zeilen:
manammana pati-patipi
wer mal muß macht pipi
die friseuse hielt ihre möse in die friteuse.
gab getöse, endete böse,
weil friseuse eindöste
und möse sich auflöste.
ich war naturlich verblüfft und auch ein wenig ratlos
und fragte mich in dieser reihenfolge:
hatte ich eine spur entdeckt, die uns möglicherweise zum sagenumwobenen,
mythenbehafteten, untergegangenen kontinent
atlantis führte?
handelte es sich um eine frühe form des dadaismus?
war ich opfer einer raffinierten fälschung geworden?
oder hatten sich bei meiner übersetzung fehler eingeschlichen?
DeadlyMedicine - zwischen euphrat und tigris - 05.06.00 um 16:20:11
eiseisbaby - murda was da case tha gave me - 05.06.00
Und sonst?
Cara Elsa, für die Katz.
Wie nett. Weiterblättern. Klick.
Bleiben Sie uneindeutig. Das wird Ihnen guttun.
Sehr freundlich.
Fernando Offermann - Loglevel 135.000 - 05.06.00 um 16:08:56
Liebe Antje Dorn,
Kunst hin oder her, aber würdest Du für ein T-Shirt 70-80 DM bezahlen?
Ich nicht.
Abb: T-Shirt-Collection von Antje Dorn
Preis je T-Shirt ca. 70-80 DM
MARiO - centraL.E. - 05.06.00 um 15:37:54
gestern
Klischees an der ampel
neben mir ein recht neuer mercedes slk 230 kompressor
der fahrer: ray ban, beiges polohemd, weißes t-shirt drunter (wegen dem zug).
der blick geht stur geradeaus; nur ab und zu sieht man die pupillen hinter der dunklen
brille zucken:
werde ich beachtet? wenigstens der mercer? wenigstens das blonde dings? schon grün?
das blonde dings: schwarzes kleid mit spaghettiträgern, mille-miglia-Kopftuch aus dem
mercedes-benz zubehörshop
aus dem cd-player besudelt simply red die kreuzung
das blonde dings denkt: sky´s the limit!
es wird grün. mein beifahrer zitiert brösel:
gib kitt, alter, ich kann die scheiße nicht mehr sehen.
morgen: der mx-5-fahrer
DeadlyMedicine - 05.06.00 um 15:14:10
Area fourty two oder was bleibt
ein hamburger royal!
- ts oder ohne salat?
- he?
- ts oder ohne salat?!?
- mit kaese!
- zum mitnehmen?
- ja.
FrenkFrankfort - 25.05.00
Frage ich, Wellen in Grosshesselohe, und in allen noblen Gesichtern. keine Jeans mit
Fleck, Kinder sind immer höflich und haben goldglänzende Augen. München leuchtet.
windinsel - 26.05.00
Gestern also lange Nacht der Museen, und ich, treue Angestellte des Goethehauses, schlag
mir ebendort die Nacht um die Ohren. Leut, sag ich, bitte lehnt Euch doch nicht an die
Bilder. Leut, bitte tatschst doch nicht am Mobiliar rum. Und bitte, stehts nicht auf den
Brokatvorhängen rum, die sind ganz neu. Und ich weiß ja, wie lieb Euch Schobbe und
Brezel sind, aber die müssen nunmal im Garten bleiben, sorry. So ab neun dann der ganz
große Ansturm, ungefähr in der Dimension: acht Busse Asiaten gleichzeitig, und das
Cembalo-Querflöte-Duo sorgt für zusätzlichen Stau.
Andrea - Frankfurt - 28.05.00
Der Filmschluß von "Twelve Monkeys" im Antonionistil. Das Paar mit
Sonnenbrille, Frisuren, Hemden, Schuhe, alles da (Anfang Siebziger). Die Farben dieser
Totalen in der Flughafenlobby perfekt aufeinander abgestimmt. Slow Motion. Er wird sehr
langsam erschossen und sinkt mit erhobenem Arm zu Boden. Sie rennt auf ihn zu, ein Kind
(er!) an der Hand der Mutter erlebt die Szene, sein Blick: RECORD. Der Mann stirbt. Sie
liegt verzweifelt auf ihm. Schreit weinend. Das Kind: RECORD. Sein Blut quillt aus der
Brust, ihre Schreie und Tränen. Seine Hand mit dem Revolver sinkt auf den Boden herab.
Ihr Gesicht.
Fernando Offermann - 29.05.00
Oh! Wie blau sind meine braunen Augen, ein zarter Schleier aus Träumen und Einfalt hängt
vor den Fenstern zu meiner kleinen Schmutzseele. Freundlich winke ich hinaus und stehe
knietief im Junk: kümmerliche Lügen, welker Wurstsalat, changierende Fleischteile, leere
Versprechungen, vergoldete Sargnägel, spitzenmäßige Spezialisten, rassistische Neger,
reitende Leichen, glitzerndes Bonbonpapier und Tröge voll Schmalz. Mindestens.
fräulein höper - 29.05.00
Im Bus saß mir einst ein von Spasmen gepeinigter Epileptiker gegenüber, der dauernd
seine gummiweichen Finger knetete, sie zurückbog nach hinten, fast bis zum Handrücken.
Ich konnte den Blick nicht abwenden und war gepeinigt als kreischte Kreide an der Tafel
oder zöge ein überlanger Fingernagel langsam über glänzende Seide.
l.barnes - 05.06.00
eiseisbaby - murda was da case tha gave me - 05.06.00 um 14:19:49
LoglevelNULL:
(Irgendwo im Englischen Garten, München: zwei Typen)
- ej, hass Lust auf ne Runde Stadt, Land Fluss?
klar Mann, voll
- fängst du an?
na gut
(fängt an)
A
(dann für sich)
(kurze Pause, dann)
- stopp!!
S
- subba
gilt auch SCH?
- wenn's n sein muß
ok, dann ab jetzt
(fangen an, Begriffe aufzuschreiben, längere Pause, dann plötzlich)
- Schdobb ... SCHDOBB!!, ej das letzte gilt nich mehr
(Beide lutschen an ihrer Bierflasche ...)
ok, jeder immer nur zwei
- fang halt an
(holen Luft, beginnen dann vorzulesen)
Schlatko und Shakesbier
- SMS und SLK230
Schamhaarfrisör, schrill, voll schräg
- Spaß und Schaumdisco
Stefan Raab und Schalke
(und so weiter, bis zum Allerletzten Begriff, nämlich)
- Schlappschwanz
ej, hab ich auch
- is ja n Ding
gell!!
- also, zähl schon zusammen
(Jeder zählt seine Punkte zusammen)
NULL, voll NULL
- Wahnsinn, ich auch, ne astreine NULL
Scheiße, total verloren
- krass, ich auch
(Zieht kräftig an seiner Bierflasche, dann)
ach so ...
wch - 2 bad in munich - 05.06.00 um 13:45:33
Fui zfui Gfui. What a langes Wochenende. Und ich will: Regenschirmblitzschuhe.
Frittierfett auf Autolack. Magic. Wonder. Katzenaids. Ist ne Immunschwächekrankheit: Wird
durch Katzenblut übertragen. Harter schneller Katzensex, ungeschützt. Blöd new world.
Und ich wäre gerne: Der Graf. Oder Prinz. Der Graf und Prinz von Monte Eisenchristo.
Mensch, würde ich Euch in den Arsch treten! Mit meinen Regenschirmblitzschuhen!
eiseisbaby - Bayern, München - 05.06.00 um 13:04:11
so denk ich dann wieder, dass ich nur ein evaluationsexemplar der sogenannten
vorzeigegötzen werden könnte, dass dies die maximalstufe des aufsteigens sein wird und
es auf keinen fall weitergehen könnte. so unterstreiche ich den titel ein drittes mal,
datum oben rechts, name bereits angeschrieben. nimmt das denn kein ende?
mit freundlichen grüssen
zurauh zureich
zürich zurecht
Stuard - Lärmingen bzw. Lehrmingen - 05.06.00 um 11:09:36
Elsa, gut:
"Rechthaben ist ein Tabu für den Künstler!"
Sasa - 05.06.00 um 11:07:19
We are all here my friend
All dogged and spaced but all so beautiful
We burn that mountain down
And always pump for peace when possible
We bite ourselves and bite our dogs
And stretch the flesh unmovable
We are all here my friend
Alive and spaced but all so beautiful
Dave Wyndorf
Fernando Offermann - Stoner Witch (Melvins) - 05.06.00 um 09:42:21
Gerald W.(25.05.00) "Schmidt: Gesten-Gott." Na! Die Macke als Signum göttlicher
Ergriffenheit? Mit Zungen reden? Könnte ja sein. Für meine Begriffe hat der Mann
gestisch nahe an Tick und Spasmus gebaut. Das ewige Grimassieren, Grinsen und Blecken nach
Witzen. Das Wringen und Würgen um Schultern, Schlüsselbein und Hals. Das dauernde
Nesteln am Saum des Jacketts. Der Kreuzgriff um die dünne Horneinfassung der
Brillengläser, bei dem die ganze Gestalt sekundenweise hinter den verschränkten
Ellenbogen wegtaucht. Das kurze Tippen mitunter ins Feuchte des Augapfels, innen am
äußeren Lidwinkel. Fast schon gestische Schrullen, grad vielleicht noch unter der Decke,
nahe dran, außer Rand und Band zu geraten. Die lurchigen Hände, bleich, flattrig mit
langen Fingern, biegsam, immer in Bewegung mit dem sehr einstudiert wirkenden Repertoire
an Handkantenschlägen durch die Luft, der Landung des flach durchgebogenen Handtellers
auf der Tischplatte. Ein Gast ergriff einmal H.s Hände, beugte sich drüber und stellte
erstaunt fest, die Nägel seien ja sorgfältig manikürt. Da zog er sie ohne Witz schnell
wieder weg.
Im Bus saß mir einst ein von Spasmen gepeinigter Epileptiker gegenüber, der dauernd
seine gummiweichen Finger knetete, sie zurückbog nach hinten, fast bis zum Handrücken.
Ich konnte den Blick nicht abwenden und war gepeinigt als kreischte Kreide an der Tafel
oder zöge ein überlanger Fingernagel langsam über glänzende Seide. So geht's mir
auch mit HS.
l.barnes - bielefeld - 05.06.00 um 09:08:06
BLA.
der ton ist sanft geworden. für'n arsch.
macht mal was ganz cooles hier.
friedhof, frohe leichname.
auf in den himmel. nur dort kann es noch langweiliger, noch altherriger zugehen als hier.
TomTom bemüht sich zu träumen.
TomTom - Kirberg - 05.06.00 um 02:59:42
schlafen? erholung?
shoot - sleepless - 05.06.00 um 02:19:10
keep in mind
who you are
keep in mind
that you are nothing
keep in mind
that you are everything
... you have
everything
fades away
one day
e-xistenz - on the road - 05.06.00 um 01:51:13
Sinn :
- los
- frei
- lich
- er ?
(Aufschlag, 15/0)
Wert :
- los
- frei
- lich (aha ! error, message relaying denied !)
- er ?
(Return : 15 beide)
Ich :
- los !
- frei !
- lich (? ach ja ! Terror inkognitum mal wieder)
- er ? (stimmt wohl irgendwie... )
(Eiskalt am Netz erwischt : 15/30)
(W)E(h)r:
- los
- frei
- lich
- er ? (ich krieg so langsam Kopfweh !)
(Böses Foul, genau auf den Mann gespielt : 15/45)
Zusammenhangs:(verzweifelter Aufschrei : Spiel, Satz, Sieg)
- los
- frei
- lich (zusammenhänglich, wohl eher)
(verzweifelter Aufschrei : Spiel, Satz, Sieg)
- Zusammenhanger ?!... "verdammte Sch&§;$© ! So ein Ärger !", schon
wieder gegen mich selbst verloren ! Muss ich wohl noch ein wenig üben.
Silver Screaming - das heimische Tennisfeld [immer aussenrum laufend] - 05.06.00 um
01:35:09
Schlafende Trinker im Morgengrauen
Fahle Gesichter im Morgenlicht
Geschlossene Augen, hingestreckte Leiber.
Hie und da ein Seufzer, ein Grunzen, ein Schnaufen.
Manchmal eine Bewegung.
Die Luft noch schwanger vom Rausch
Der vergangenen Nacht.
Die Trinker der Nacht schlafen bewußtlos
oder erwarten unruhig
die Helligkeit des aufziehenden Tages.
Brikziux - Berlin - 05.06.00 um 00:34:29
Boro besucht. Er ist 1927 in Prag geboren. Zu seiner Schwester hat er keinen Kontakt. Er
weiß nicht, ob sie lebt. Alle 2 Jahre muß er seinen Aufenthalt genehmigen lassen bei der
Kreisverwaltung (nach Pfingsten ist es wieder so weit).
Die Wohnung liegt auf der Sonnenseite. Im Sommer ist es kaum auszuhalten. Er bezahlt 600,-
DM Miete; da bleiben ihm 750,- DM für Strom und Lebensmittel.
Er ist ein notorischer Nörgler. Er hat kaum Kontakte, keine Freunde (ich bin ein
Kollege). Er ist nicht verheiratet.
Er hört Radio, sieht fern und nimmt Cassetten auf mit Jazz (Swing er 30er), Rock'n Roll
und alter Musik (Hasse-Opern, die italienisch-melodische Richtung, nicht Bach).
'Splish splash' / Benny Goodman / Count Basie / Artie Shaw
(G. und S. Juden polnischer Abstammung)
Aber er hört auch Neue Musik, und zwar nicht diese 'brave' Richtung: es darf ruhig etwas
dissonanter sein! Sogar für freejazz ist er offen. Gustav Mahler mag er nicht, auch nicht
die Romantiker.
Er redet oft über Politik. Auf 'die Kommunisten' ist er nicht gut zu sprechen. Auch bei
den Grünen seien viele ehemalige Kommunisten.
Mit einem Volksmusik-Ensemble spielten sie damals auch im Westen, in der Schweiz usw.
Engagements in Kurorten.
Die russischen Panzer in Prag 1967: ich sah sie in den Fernseh-Nachrichten; wir hatten ein
erstes, neues Gerät gekauft. Die Studenten-Unruhen in Berlin und Paris.
Anfang der 90er war ich auf dem Wenzelsplatz, in Prag. Ein Gitarrist spielte ständig
'Asturias' von Isaac Albéniz und Bach. Ich besuchte ein Ralf Towner-Konzert, war auf dem
Juden-Friedhof und in der Synagoge.
Alte, baufällige Häuser; erste westliche Werbung, ein Fast-Food-Restaurant; an der Ecke
ein Buchgeschäft auch mit deutschen Büchern. Don Giovanni als Puppentheater! Ein
klassisches Konzert (Bruckner?), am letzten Abend: Jazz.
Die Burg, der Veits-Dom, das Kafka-Haus, ein Kloster.
Da die Botschaft!
GüTeE - HB? no - 05.06.00 um 00:09:11
encantado, F., soy feliz con palabras del SUR.
Opa geht heute mit Lena ins Zerwirkgewölbe.
Dort kauft er Wild und isst nachher mit ihr Weisswürscht im Herzl.
Dario ist noch in der Schule, meine Arbeit schläft.
Ich gehe auf die Terasse und weil es heute weissblauen Himmel hat, trinke ich schon um
zehn Uhr morgens einen bario und erinnere mich an den Strand von el Puertito, an meine
Schwester Elena, die ihre Tage hatte und deshalb immer auf der Terasse sitzen bleiben
musste. Mit unserer Oma.
Wir haben dann im Sand Ball gespielt und die Wellen durften unsere Zehen nicht erreichen,
sonst mussten wir ein Pfand ausziehen. Als ich nur noch meinen Badeanzug hatte und verlor,
nahm Fernando Luis, der Bruder meiner Freundin mich einfach über seine Schulter und warf
mich in hohem Bogen ins Wasser.
Aye, que paso. So rief sogleich die Oma. Wedelte mit ihrer
schwarzen Mantilla und drückte ihre Zigarillo aus.
Vamos, pronto.
Fernando Luis entschuldigte sich und beim Abschied drückte er mir eine kleine Medaille
mit der VIrgen de la Candelaria in die Hand.
Heute ist er Prokurist und hat Sonja geheiratet, mit der er vier Kinder hat. Er wiegt 80
Kilo und fährt einen Rover.
AYe, que lindo.
Alinia, weiss nicht wo .
windinsel - santa cruz - 04.06.00 um 23:24:30
Es läuft ein Tier durch den Loop und von seinen Zähnen tropft Gift.
Er war ein Berber. Wenn er durch die Gassen lief, dann hallten sie von seinen rauen
Schreien wider. Erlösung! Reinigung! Blut! Tod! Krieg den Reichen und Hochmütigen!
Manchmal erschien er mir wie Graf Dracula persönlich.
Elsa Ramirez - arbeitet sich nach Norden vor - 04.06.00 um 22:32:02
Du bestelltest Kaffee in der Bar von Sol, morgens um halb sechs. Die ersten Angestellten
sahen die Nachrichten vor der Arbeit, dazu die Melodien der Spielautomaten. Drei
U-Bahnlinien, ein zentraler Busbahnhof, in zwei Stunden würden wir schon die Dielen in
unserem Pensionszimmer knarren hören und jemand würde aus der Dusche treten. Nur du
konntest sie verstehen, auch wenn sie mich ansprachen. Wir spielten vor dem Thyssen, wir
würfelten vor Reina Sofia. Den Prado ließen wir aus. Auf der Suche nach maurischen
Kacheln trafen wir drei Spieler. Retiro! sagten sie, wir müssten das sehen. Die
Weltmeisterschaft in der Bar, der Sonnenuntergang südlich von Mayo. Die Korrespondentin
von Santa Ana. Du gingst telefonieren und sie fragte mich auf Spanisch. Ich spreche kein
Spanisch, sagte ich auf Spanisch. Du kamst zurück, und die Freiburgerin ging, dafür kam
Mister Harvard aus Massachussets. Im Parque blieb ich mehr als drei Stunden sitzen. Wie
una machina, sagten sie, und du suchtest dir den Schönsten aus, der, kam er an die Reihe,
schnell verlor, um mit dir zu flüstern. La aventura con este peón va a comprometer la
posición de las blancas, pero las negras ya tenían una buena partida. Das bunte
Mosaik-Kleid aus Plastik mit den hohen Schuhen im roten 504, nach dem Hundebiß vor der
Dusche und immer wieder Postkarten in der Abendsonne. Busfahren wie die Hauptstädter. Mit
Scheinen wie aus Hamburg. El País, die Stiere des Züchters und die Königinnenmutter.
Domingo, 12 de junio de 1994 sah el estoconazo encunándose de Óscar Higares al tercer
toro, que, junto a la faena, fue premiado con una oreja. Victorinos Tiere, wie Rennpferde
drei Jahre auf der Weide wie die Prinzen verwöhnt. Wir sahen sie auf dem Weg zur grünen
Küste.
Fernando Offermann - Necesita sello a franquear en destino - 04.06.00 um 22:23:18
Ja. Ich bin auch dafür, alle Telefon-Desinfizierer von diesem Planeten zu verbannen. Und:
Autos sind umweltschädlicher als Kugelschreiber.
gHack - schreiben nicht ort - 04.06.00 um 21:19:17
Was ist der Unterschied zwischen einem Schriftsteller und einem KFZ-Mechaniker?
Die Welt braucht KFZ-Mechaniker....
Elsa Ramirez - Madrid - 04.06.00 um 21:01:11
Schade: Im Loop ist alles für die Katz...
Elsa Ramirez - Madrid - 04.06.00 um 21:00:29
Der Verkrüppelte sagte: Rechthaben ist ein Tabu für den Künstler!
Und er führte mich an das Ufer eines verborgenen Sees.
"Hier siehst du das, was du bist." Er schüttelte mühsam den in seine Schultern
eingewachsenen Kopf.
Das war es, was ich suchte, und ich kniete nieder, um den Sand durch meine Finger rieseln
zu lassen wie alte Erinnerungen, die nichts weiter sein sollten als der Boden auf dem
meine Beine stehen.
"Sieh hinaus zu den Nebeln, die den Horizont verbergen.", sagte der
Verkrüppelte und ergriff mit seiner knöchernen Fingern meine schlaffe Hand.
"Die Vergangenheit bist du, denn nichts, was du siehst ist wirklich, und wenn du den
Wandel der Zeiten überleben willst, so mußt du dich selbst wandeln."
Und ich sah hinaus in die Nebel ohne etwas erkennen zu können. Alles wurde eins, die
Vergangenheit und die Gegenwart, und ich hörte Stimmen, die mich riefen, die mir befahlen
umzukehren, und ich hörte das Stöhnen der Erde und den Gesang sterbender Lebewesen. Es
mag sein, daß mir nicht viel Zeit bleibt, aber ich werde durch die vom Staub
auferstehenden Generationen hindurchwaten wie der Reiher auf der Suche nach Beute, die
vielen Menschen, die mich staunend ansehen, altern und ins Grab sinken, werden an mir
vorbeiziehen wie die Wolken am schneebedeckten Berg.
"Und nun wache auf und sieh, wie alles um dich blüht" Der Verkrüppelte hinkte
davon.
Mit Verwunderung stellte ich fest, daß ich nun jenseits des Horizonts am anderen Ufer des
Sees stand, inmitten weiter Blumenfelder und springender Jungfrauen.
Und ich hinkte ein wenig in die neue Welt hinein.
Elsa Ramirez - Madrid - 04.06.00 um 21:00:03
Und das hier ist Georg. Er sieht seltsam aus, ich weiß. Er ist auch seltsam, eigentlich
ist er zwei Georgs. Den einen kenne ich schon lange. Er ist Schmalfilmer und hochbegabter
Bastler. Er hat eine Super8-Kamera selbst geblimpt und zwar so gut, daß sie leiser läuft
als eine ARRI SR II. Das ist ja eigentlich schon Wahnsinn. Den anderen Georg kenne ich
erst seit ein paar Tagen. Er war zu seinem jährlichen Besuch gekommen, wir saßen
zusammen, tranken und redeten. Georg erzählte, redete sich in Rage: "Meine Traumfrau
sollt so a richtigs Madla sein, mit langa Zöpf und Krachlederne und ana karierdn Blusn,
stramma Wadn sollt sie ham und am allawichdigsdn: ich dät ma so wünschn, daß ma zamm im
Sand spieln könna. So richtich mit Schaufelbagga und Kipplada." Er schwärmte mit
hochroten Backen von einem rotzigen BDM-Mädel. Oder von einer Braut auf der Walz, in
Zimmermannshosen und wie sexy es sei, diese beiden Reißverschlüsse zu öffnen und wie
gerne er selbst ein Mädchen sein wolle, im nächsten Leben, das wäre sein größter
Wunsch. Er würde herumstolzieren, mit seinem, nein ihrem strammen Arsch wackeln, verpackt
in enge Jeans oder Hot Pants. Er hätte dann kleine feste Brüste mit "spitzen
Zäpfchen". So ähnlich ginge es ihm auch, wenn er abends auf den nahegelegenen
Autobahnparkplatz fahre, wo sich die schwulen Männer der Gegend treffen, um auf die
Pirsch zu gehen, einen aufzureißen. Dort, so sagte er, befriedige er seinen Trieb,
schnell und heftig mit fremden Männern im Wald. Er, Georg, sei ein begehrtes Objekt mit
seinen langen Haaren unter all den verschämten Typen. "Die schaun alle gleich aus.
Schwatze Collegeschühchen, schwatze Stonewashed-Jeans, a schwatzes Ledajäggla und so a
bunts Hemadla. Wie's ma alle aufm Arsch starrn und geifern, wenn ich da auf und ab
lauf in meine subba enge Lederhosn, wie's alle meine Haare ofassn wolln. Abba a Mol
bin ich ausgflippt. Der hat mi so in Gsicht ogfasst und imma gsagt: Mei, bist du hübsch!
Du bist so hübsch! Richtich ogschrien hab ich den. Das ma mit vätzig nimmer hübsch ist
hab ich na gsacht und daß a sei Maul haldn soll." Wir diskutierten lange darüber,
ob seine Reaktion angemessen gewesen sei. Georg bestand darauf, daß man einem
Vierzigjährigen nicht mehr sagen dürfe, er sei hübsch. "Du gefällst mir."
sei die richtige Art und Weise ein Kompliment zu machen. Du. Gefällst. Mir.
fräulein höper - 04.06.00 um 20:52:21
zuviel wein gestern, verdammt, es war zuviel wein, irgendwann hörte man auf, die flaschen
zu zählen, hey, noch eine, noch eine, noch eine, und die gedanken waren betäubt.
irgendwann hörte man auf, die gedanken zu beobachten. noch eine, oh verdammt, noch eine,
hey komm, noch eine, verfickt noch eine,los, bring noch eine. bis es anfing zu regen.
shoot - wein(t) - 04.06.00 um 19:28:12
Neid! Wäre auch gern in der Schaubühne gewesen. Biller, Goetz, Mora am Kurfürstendamm.
Schöner Schriftsteller-Termin. Fehlt noch Staffel.
Fernando Offermann - 04.06.00 um 19:15:17
da ist sie:
annmarie!
Eierlikör? Ja, Eigenproduktion der 'Schwiegermutter', (sie mochte mich erst gar nicht,
uh) mit Vanille: steht im Kühlschrank.
Eintopf mochte ich nicht als Kind (es gab nämlich jeden Tag Eintopf?).
Einmal wollte ich meine Suppe nicht essen. Meine Mutter ist wütend und packt mich, läuft
mit mir über die Diele und will mich in den Saustall (!) stecken zu den Ferkeln.
Später darauf angesprochen, kann sie sich an nichts erinnern.
Was beweist: die Täter vergessen schnell, das Opfer vergißt nie (was nicht heißt:
verzeiht nie).
'Meine Tränen in Deinen Augen
trösten mich kaum...'
Schön finde ich die erste Hälfte des Gedichtes.
(War wieder mal abgestürzt die Kiste.)
GüTeE - kühler Raum - 04.06.00 um 18:34:51
Sonett 2
Nach vierzig Titeln bist du ausgeschrieben,
der Stil veraltet: alles wie gehabt.
Der schrille sound, den groupies jetzt so lieben,
der wirkt bald aufgesetzt und angepappt.
Und wenn man dich dann nach der coolness fragt,
der Lässigkeit in deinem ersten Text ...
Sobald der Rhythmus hakt, der rap versagt,
siehst alt du aus: das war's und - nothing next.
Ach, dein Talent verdiente höhern Lohn,
Lobpreis und Lorbeer in der ersten Liga.
Come on! Du schaffst es ja! Ich seh' dich schon
in Kärntens Klagenfurt als Bachmann-Sieger.
Was scheren Neider dich, Kritik und Lügner,
raffst du nur Preise: Goethe-, Kleist- und Büchner- !
l.barnes - bielefeld - 04.06.00 um 17:50:16
satan is my motor
mexico
never there
guitar
you turn the screws
walk on by
sheep go to heaven
when you sleep
hem of your garment
alpha beta parking lot
let me go
cool blue reason
where could I be?
annmarie - langeweile - 04.06.00 um 16:41:37
am besten ist eierlikör gekühlt
hab mir gerade eintopf gekocht mmmhmm lecker
kann allerdings niemanden außer mich selbst damit erfreuen
zur zeit sind sie alle ausgeflogen
wilna oder moskau
keine schlechte wahl
das telefon klingelt
ein kontinuierlich sprechendes gegenüber verleitet mich zum weiterschreiben
sie hat mir nichts zu sagen und redet trotzdem die ganze zeit
ich hab ihr nichts mehr zu sagen
schweige, tippe und warte bis sie auflegt
gute güte
noch ne tüte nen kaffe und es kann losgehen
annmarie - otherside - 04.06.00 um 16:33:49
Aha: das looparchiv! Ein Gästebuch,
ich lese 1
Nach der Schlechtwetter-Periode nun diese schwüle Hitze:
gestern Gewitter, und heute soll es hageln.
Grill/die Wäsche
Die ersten Erdbeeren aus'm Garten.
Ich renne zum Geldautomaten (miese 207 ??) und kaufe Brötchen & Croissants für 8
Mark.
Frau Nachbarin lädt uns ein zur Erdbeer-Sahne-Torte.
4 freie Tage, Montag in O. spielen und Dienstag zur Expo (Betriebsausflug: das hatten wir
lange nicht).
GPhilipp empfiehlt:
www.assoziations-blaster.de
Die NULL-Beiträge nicht alle gelesen.
Die Goetz-Tagebuch-www-Adresse hätte ich (damals) gern gehabt (aber ich hatte ja kaum ein
Gerät). Die ersten 50 'Abfall'-Seiten habe ich über Weihnachten in Hamburg gerne
gelesen!
Kein Drang nach draußen, ins Ausland oder so (na, hab' eh kein Geld). So ohne Kind und
Kegel war man natürlich unabhängiger. Frau und Kind: das beste Mittel gegen Einsamkeit
und Wahnsinn.
Einzelgänger
Er geht ab vom Weg, durchstreift die Wälder und weglose Landschaft (die es hier
natürlich kaum noch gibt: überall Wegweiser!). Seine Erfahrungen sind nicht mitteilbar
(oder kaum), also ist er verrückt: ein Außenseiter in der Gesellschaft.
GüTeE - 1 Bäcker - 04.06.00 um 14:55:46
gestern abend,
es war warm, wir saßen am wasser, tranken und rauchten. da kam ein junger mann vorbei.
- habt ihr was dabei?
- was denn?
- na weed eben.
- weed?
ein mensch aus den hinteren reihen erhebt seine stimme.
- ja ich hab da was.
- was denn?
- na weed eben.
- cool. role it down man and lit it up, yeah.
- na gut.
- yeah
es folgt ein längerer monolog über das leben, seinen sinn, andere welten (?) und,
natürlich, über das scheiß system. hier die "wichtigsten" aussagen.
- ich nehm mir vom leben was ich will, verstehste, also ich fahr nicht diesen film,
vonwegen mich dem system unterordnen und so.
- es gibt irgendwo noch leben.
- area 51, kennste die, is in amerika, da ham´se aliens.
- wenn ich meine rhymes droppe (oder flashe), dann ist mir das alles egal, dann können se
mich alle mal, die bullen und so.
- in essen kann man machen was man will.
- in köln auch.
- in bayern eher nicht.
schäfer - am see - 04.06.00 um 13:14:58
Ich kenne einen, der einen kennt, der vor ein paar Wochen fast eine Tracht Prügel von
Lothar Matthäus bezogen hätte. Folgendes soll sich in einem bekannten Münchener
Restaurant zugetragen haben:
Der, der den kennt, den ich kenne, tritt an den Tisch des Lothar M. und sagt zu der dem
Leibhaftigen gegenüber sitzenden Maren M.-W.:
< Äh, sind Sie nicht die Freundin von diesem Bolzer, na, wie heißt er, Lothar
Matthäus!?> Kurzes Dreiecksschweigen, dann ein gezischtes
< Raus! Verschwinden Sie!>
Mit gerolltem R und stimmlosem S. Armer Mann, arme Freundin. Gehört sich natürlich
nicht. Auch hatte der, der den kennt, den ich kenne, getrunken; das hat er meistens.
Vier Pe-Esse:
PS 1: Tracht Prügel - ein toter Ausdruck, den ich durch diesen Beitrag wiederbeleben
möchte.
PS 2: Der Ton hier im Loop ist milder geworden, freundlicher, entspannter. Das gefällt
mir.
PS 3: Danke, Corvus. Hatte ich tatsächlich noch nie gehört, den Begriff.
PS 4: Der ganze Scheiß interessiert Clinton doch schon lange nicht mehr. Sein Lachen ist
zunehmend entrückter. Er fragt sich nur noch: Was mache ich, wenn Hillary mich verlassen
haben wird? Er wird mit einer deutlich schlechteren Aufreiß-Quote arbeiten müssen, als
grauer Ex-Präsident.
Gerald W. - Hamburg - 04.06.00 um 13:00:54
wir haben eine LM ich habe keinen anzug und keine krawatte meine hemdhosengröße gibt es
nur selten und ich laufe oft zur schneiderin eine alte griechin ständig krank sie hat
schmerzen die bandscheiben gallensteine
hey ihr da im schreibbüro herzlichen glückwunsch denn glaubt mir heute ist euer
geburtstag und nicht erst am 6.
war erstmals im poolarchiv hab's recherchiert 2.58.27 wo is'n die schlinge?? werd' sie
wohl noch finden war immer etwas langsam das liegt in der familie
peek & cloppenburg am brill in bremen wintermantel von der stange und weiße hose mit
schlag ! 1970 igit
am neckar gesessen vorm zelt und rotwein getrunken mit ernst geschichten erzählt das
hölderlin-gedicht am denkmal in lauffen konnte ich auswendig in der bärenhöhle waren
wir und da hat ein mädchen mich becirct
GüTeE - Öhr - 04.06.00 um 02:20:16
Angst spricht mit.
Maxim Biller: "Jeder will doch schöne Schuhe, egal welche Marke.
Peter Stamm: "Ich kann doch jetzt kein Türke werden."
Terezia Mora: "Ich lasse mir von niemandem..."
Rainald Goetz: "1235. Die tun mir eigentlich immer nur leid, was die für Sorgen
haben, wie die leben, alles."
Thomas Ostermeier: "Wir machen noch eine Pause."
Florian Illies: "Das Problem: Deutschland hinkt Maxim Biller hinterher."
Ernst: "Der kommt auch vors Tribunal."
Blume: "Das ist so wie am frühen Morgen als erster im Freibad..."
TM: Eine eigene Geschichte.
Alles zwischen falsch und richtig.
Suse - Berlin, noch sehr verängstigt - 04.06.00 um 02:12:57
Heute trug sich eine ziemlich (für meine Verhältnisse) seltsame Gecschichte zu.
Normalerweise ist es nicht meine ART, über Dinge zu sprechen, bzw. zu schreiben, die ich
selbst nicht auf irgendeine Weise verdaut habe, jedoch möchte ich in diesem Fall eine
Ausnahme machen.
Nichts ahnend von all dem Unglück, das sich heute über meinem Haupt ergießen sollte,
verließ ich, nachdem aufgewacht, geduscht und
morgentlicher-Kaffee-Kippe-Zeitungsüberflug, mein wuschel-warmes (dieser Begriff stammt
von Karsten, der einzige Homo-Mitbewohner, neben Djorke, in unsrer 3er-WG) Zuhause. Dass
dieser Samstag nicht gewöhnlich, bzw. schmerzvolle Erfahrungen mit sich bringend,
ablaufen würde, hätte ich eigentlich schon an der koketten Bemerkung meiner Nachbarin
Andrea vorraussehen können, die da meinte, ich sähe heute noch durchtriebener als sonst
aus- mein Konter prallte gegen eine geschlossene Fahrstuhltür. Wie immer zu spät
geschaltet. Egal...bemerkte jedenfalls während ich den nach unten verschwindenden Aufzug
beschimpfte, dass ich meinen Pogo-Gürtel (ein Glücksbringer-Andenken von Svortje-meiem
Kindergartenfreund) in der Wohnung vergessen hatte.
Durch den Flur hastend vernahm ich ein merkwürdiges, noch nie zuvor gehörtes Stöhnen.
Pogo-Gürtel umschnallend wurde mir klar, was im Bad geschah...
ich hoffe, man wird es mir nicht übel nehmen, dass ich an dieser Stelle abbrechen muss,
jedoch sitzt der Schmerz über die heutigen Geschehnisse noch so tief, dass ich darüber
nicht zu sprechen vermag...Frau Dr.Äumer wird mir helfen, darüber Kraut wachsen zu
lassen, sie wird es sein, die mich dazu bringen wird, eines Tages den Tatsachen ehrlich
ins Auge blicken zu können, sie wird die Scherben zusammenkehren und ich werde sie
aufschaufeln und wegwerfen-------------------------------------------------------------
"...but for those who love, love means enternity"... das hat Di's Schwester auf
der Beerdigung gesagt, und oft, gerade wenn ich an Svortje denke, hilft mir dieser Satz
ein wenig, die Luft zu atmen, die da naturgegeben einfach im Raum vorhanden...(zumindest
im Raum unsrer Dimension)...
lena - muc - 04.06.00 um 01:50:47
°
ALWO - wien wird boykottiert. auch das schnitzel!
°
US-praesidenten und berlin:
kennedy: "ICH BIN EIN BERLINER!"
reagan: "MR. GORBATSCHOW OEFFNEN SIE DIESES TOR!"
clinton: "BERLIN IST FREI!"
°
FrenkFrankfort - ffm - 04.06.00 um 01:36:53
Weißwurscht: Auszuzeln ist richtig, wenn denn die Wurscht so gekocht wurde, daß nicht
gescheit gepellt nicht werden kann. Zuzelnderweis weiß wem wohlgefällt die weiche
Wurscht zu zuzeln, wer wie ich das feste mag, der pellt. Wia ma des jetzat genau kocha
dean muaß, des wois i net. Ich gebe aber zu, daß solcherart die Wieswurscht nur von
Acolyten-zur-Mittagsglockn zelebriert wird, mit Radi, Weizn, Brezn, sitzt Du dann noch in
der frischen Luft unter Bäumen draußen beim Wirt, dann bist Du eh nicht mehr in dieser
Welt.
Im Umland von Wien gibts das auch, nur essens dort kaum Weißwürscht, sondern alles, was
des Fleischfressers hibbelige Gaumen lüstern können. Und sie trinken Bier und Wien wild
durcheinander.
ALWO - ordnung #17 wahn - main - 04.06.00 um 01:10:34
°
"BILL DU BIST EIN WAHRHAFTIGER EUROPAEER!"
wieso moegt ihr alle CLINTON nicht?
prenzlauer berg im ausnahmezustand wegen ihm - ist doch geil!
ein herr klint bestellt einen tisch fuer 10 personen am vormittag fuer den abend in einer
prenzlauer-berg-kneipe.
der kanzler streut, man gehe abends in ein restaurant in mitte. er nennt drei namen.
gegen halb acht abends wird der kiez um den kaethe-kollwitz-platz gesperrt.
cia kommt.
hubschrauber kreisen ueber den prenzlauer berg. jetzt merken auch die bewohner - da kommt
was.
der cia und der verfassungsschutz kommen in die kneipe.
geben die identitaet des herrn klint preis.
durchsuchen die gaeste.
erlauben ihnen zu bleiben.
lassen niemanden mehr rein und die rolllaeden runter.
eine stunde spaeter kommen der kanzler und jockel fischer, kurz darauf madeleine und dann
der cadillac vom praesidenten.
es wird gezecht. und gequatscht.
und selbst unser gerd wirkt farblos gegen clinton.
> die konferenz fuer modernes regieren im 21 jahrhundert - waere gerne dabei gewesen!
°
wo haette der altkanzler bill hingefuehrt? bestimmt in ein brandenburger landgasthof oder
ein jagdschloss!
schroeder geht ins leben!
LEB!
°
waere letzte woche beinahe auf einem metal-konzert gelandet. mit k. und d.
(grundschulfreundinnen). d. wollte unbedingt dorthin. wehrte mich mit k. mit haenden und
fuessen. aber, wenn man sich nur einmal im jahr sieht, verzeiht man auch schlechten
geschmack - trotz grenzueberschreitung! dann aber das: am dunklen eingang sehe ich
dauergewellte und blondierte frauen in lederjacken (frage mich jetzt: was habe ich
eigentlich sonst bei so nem konzert erwartet?). jedenfalls, sagte ich bei solchen frauen
gehe ich da nicht rein. k. lachte und d. wies mich beim naeherkommen darauf hin, das seien
keine frauen. sondern maenner! nun waren ich und k. uns 100prozentig einig: es geht nicht.
wir da drin. nein. und d. konnte es auch verstehen. wir kneipten uns dann in suhl fest.
nett doch dann gewesen. zwei liebe!
°
FrenkFrankfort - (dort) - 04.06.00 um 01:04:11
°
ALWO: - du frankfurter laie!!!
eine weisswurst wird ja auch nicht gepellt, sondern ausgezutzelt. wie auch immer das geht,
ich kanns auch nicht, aber der gemeine muenchner weiss bescheid.
°
hoerend: #magnolia-aimee-mann-soundtrack#
°
FrenkFrankfort - (dort) - 04.06.00 um 00:34:23
gedrängt und doch in Stücke verfallen
nicht verführt und doch gefangen
fügt sich teil an teil
( ravensburger, mindestens 500 Teile )
das wägen in klarheit
psychopatengleich
und viel zu einfach,
legt sich wort an wort
den weg zu beschreiben
der gedanke bleibt vielleicht
und ist doch randstück
somit anfang
einer Lösung?
Lomo - Köln - 04.06.00 um 00:19:42
Wer hilft mir. Kleist schreibt "ach" und hat doch keine Ahnung. Ihm fehlen die
Worte, die ich in mir spüre. Elegisch am Ende, dramatisches Seelen-Duell, lebendig
verspielt.
Spring doch auf! Romantische Zuschauer! Lachhaft, wie gesprochen wird.
Leonce - Ende der Welt - 03.06.00 um 23:54:45
Helpless heißt es in einem Neil Young-Song, und er haucht diese Wort resignierend aus dem
Lautsprecher. Nur wer liebt ist wirklich hilflos. Von wegen Flügel, die Liebe lähmt. Und
man sagte mir, sie mache stark. Sie macht schwach. Ich will nicht mehr lieben, und doch
ist diese Liebe, die mich hilflos macht, wahrscheinlich das bedeutendste, was mir je
widerfahren ist. Also liebe ich weiter, jeden Tag mehr und mehr, und hoffe, dass die Liebe
statt meiner handelt.
Leonce - Lebendig begraben - 03.06.00 um 23:49:26
Bei 'München' denke ich auch eher an 'Leberkäs' (Weeßwürscht kann'ik ooch'ier äsn.)
Wie getippt:
3 Eigelb
3 Eßl. Zucker
250 g Mascarpone
4 Eßl. Amaretto
150 g Amarettini
Eigelb und Zucker dick und cremig schlagen. Erst wenn der Zucker sich vollständig
aufgelöst hat, den Mascarpone zufügen und schließlich den Mandellikör. Die sahnige
Crème abwechselnd mit den Mandelmakronen in eine Schüssel füllen und bis zum Servieren
mindestens 2 Stunden kalt stellen.
= Amarettospeise
GüTeE - Hunger - 03.06.00 um 23:36:57
FrenkFrankfurt:
Des mit dem Fast-Food geht sich nicht ganz aus, weil nämelich die Weißwurscht mit ihrer
Abpellerei sich zum Fastfooden überhaupts gar nicht eignen nicht tut. Ich würd da ehr an
die Leberkässemmel (Fleischkäse für die Unbekehrten) als das bayrisches Pandenk denken.
In Wien natürlich die Käskreiner mit Hülse, oder noch besser: die
Schnitzelhaus-Schnitzelsemmel (unbedingt auch die Schnitzelhaus-CordonSemmel kostn; der
Käse so heiß-eitrig, da weiß man, woher man die Brandblasen aufm Zahnfleisch herhaben
tut).
ALWO - heute ungezählt (16?) am main - 03.06.00 um 23:09:02
'Tagebuch eines Jahres verloren.' -
Herzliches Beileid, Herr Heiner Link!
Meine 111 Tabuer: verstaut und versteckt im Bauch der 'Sekretärin'. Verloren oder
verbrannt sind sie noch nicht, noch nicht auf dem Müll!
Wieviel Lebenszeit darin steckt: das wäre zu schätzen.
__________________
Warum beteiligen sich hier keine Berufs-Schriftsteller? Weil es nichts einbringt, weil sie
vom Schreiben leben: das ist verständlich, aber trotzdem bedauerlich.
________________
Wer dazu lernen möchte:
Ludwig Reiners - 'Stilkunst'
______________
Kulturbanause: "Wer ist 'Dr.' David Hamilton, wer ist Christian Kracht?"
_________
'Die Würde des Menschen ist unantastbar.'____________
>>Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für
euren Leib, war ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn die Speise? und der
Leib mehr denn die Kleidung?
Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht
in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nähret sie doch. Seid ihr denn nicht viel
mehr denn sie?
...
..., oh ihr Kleingläubigen?
../ Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch
solches alles zufallen.<<
Matthäus 6. Kapitel, 25 - 33
GüTeE - kein ort nirgends - 03.06.00 um 22:03:04
°
TOP 8 des deutschen proleten-fast-food:
1. muenchen: weisswurst und brez´n
2. berlin: currywurst
3. hamburg: backfisch
4. ruhrpott: pommes rot-weiss
5. bremen: bremer
6. frankfurt: handkaes´ mit musik
7. nuernberg: drei im weckla
8. erfurt: thueringer rostbratwurst
°
das problem an thueringen ist - es ist ein land, welches sich nur ueber eine rostbratwurst
definiert.
erfurt hbf: ich verliess ihn durch das haupttor; und dann steht doch da tatsaechlich
handgeschrieben auf nem plakat: "thueringer rostbratwurst 20 meter rechts!" - da
vergeht die liebe zu thueringen!
°
FrenkFrankfort - back in ffm - 03.06.00 um 21:38:43
Guten Abend, Gerald,
head setting:
Ich glaube, dieses Zubehörteil nennt man "headset".
Das ist doppelt lustig, weil die Headsetter tatsächlich
unglaublich bescheuert aussehen. Ist dir schon mal
der stumpfe, blinde Blick aufgefallen? In Flughafen-
Lounges kann man sich beim Zugucken totlachen: wie
die Hühner auf der Stange sitzen sie da und erzählen
wichtiges in ihre Headsets. Erinnert ein bißchen
an tibetanische Mönche. Aber ich möchte keine Mönche
beleidigen.
Schnittmengen:
geistesgestört/headset = ca. 100%
musik/headset = hm. Neue Platten von Santana und alte von Phil Collins?
geistesgestört/musik = das ist ein wohl ein längeres Thema.
Weininger hat sich im Sterbezimmer Beethovens erschossen.
Corvus - Berlin - 03.06.00 um 21:09:53
Diese Dinger, deren Namen ich gar nicht kenne, verwirren mich immer mehr. Man kann kaum
noch sagen, ob die Leute telefonieren, Musik hören oder schlicht geistesgestört sind und
allein vor sich hin sprechen. Und gibt es Schnittmengen?
*****
Gestern, in Charlottenburg und natürlich auf Phoenix: Clinton, im hellgrauen Anzug, alle
anderen im dunklen. Wie die ihm immer die Hand geben, voller Ehrfurcht und, ja, echtem
Schiss. Ich kann mir den Mann nur noch mit offener Hose vorstellen.
Gerald W. - mit einem Magnum Mandel in der Hand - 03.06.00 um 18:25:05
hamilton war notwendig.
aber was ist mit burt bacharach?
der hat viel mehr jahrzehnte versaut.
die lösung: schnüffeln
DeadlyMedicine - Bielefeld - 03.06.00 um 18:03:50
David HAMILTON? Yuck! Ich würde gerne das Wort ZEITBOMBE umdeuten. In eine Bombe, die
Zeit zerbomben kann. Ab mit dir, Zeitbombe... Ab in die 1970er. Hamilton terminieren.
Schlaghosenfabriken chirurgisch aus dem Raum-Zeit-Kontinuum entfernen. Dann die 80er...
Schulterpolsterdesigner... Alexis Carrington-Colby... Margret Thatcher... Hellmut Death...
Ach, wozu noch aufzählen... Weg mit den 80ern...
gHack - Das Jahr 2000 - 03.06.00 um 17:15:53
es ist ein fehler, entscheidungen mit hilfe von alkohol herbeizuführen, wenn man sich
dann dafür entscheidet, mit dem automobil den nächsten getränkemarkt anzusteuern, um
dort einen kasten (oder sagt man kiste?) bier zu erwerben.
es bleibt dann nur die unbefriedigende möglichkeit, zum kiosk oder zur tankstelle zu
gehen, wo (festhalten!!) "alkoholika zu apothekerpreisen" angeboten werden.
DeadlyMedicine - Bielefeld - 03.06.00 um 16:38:44
annmarie?
die sah ich nie ~
GüTeE - nie - 03.06.00 um 16:19:13
Sitze wieder in meinem Zimmer, höre die Musik , den Text eher instinktiv als aktiv
verstehend ("que dan lerdas manos, ignorando lo dado ?"). Hauptsache den Kreis
schliessen. Blick auf den Bildschirm : nichts, Blick aus dem Fenster: nichts (the mass of
men lead lives of quiet desperation !), Blick zum Telefon : nichts, Blick ins Innere :
nichts. Erstaunte Leere... komisch, da war doch vorhin noch was ! *lüpft Herzlappen 1*
Hallo, jemand da ?... *klopft an die Türe zum Gehirn* "stell das jucken ein und komm
da endlich raus, da hast du nichts zu suchen, du Streuner ! (A man without an address is a
vagabond. A man with two addresses is a libertine !)", aber er kommt nicht.
Natürlich, wenn ich rufe komme noch nichtmal ich, wieso dann der kleine Nervbold ?
"Der Surrealismus im 20 Jahrhundert ist eine..." *Fernseher ein und wieder
ausschalt* "Schade, wäre interessant gewesen". Was mache ich hier eigentlich ?
Meine Gedanken immerwieder "loopen", eine kleiner Apparatus Destillationis, wie
mir scheint. Aber was bringt es euch ? Was bringt es mir ? Katharsis ? Wage ich zu
bezweifeln. aber...
Silver Screaming - mal wieder im hier und woanders verloren - 03.06.00 um 16:07:06
ein paar poetische worte:
Meine Tränen in deinen Augen
trösten mich kaum,
deine Hand
auf meinem Herzen
ist zu schwer,
deine Worte
aus meinem Mund
sind gelogen.
Ich vermisse meinen Körper in deinen Armen...
annmarie - 03.06.00 um 15:19:57
Ich starre auf die Blume in der Vase auf dem fahrbaren Nachtisch, auf die wenigen Notizen,
die Bücher, den Keks in der Plastikhülle. Die Entfernung zu allem ist unbeschreiblich.
Die eigenen Sachen ansehen wie die Gegenstände eines anonymen Toten. Eine Geschichte ist
in ihnen nicht mehr vorzufinden.
TM - 03.06.00 um 14:30:46
Schlingensief und Kummer - ist das nicht etwa eine Generation? Schlingensief bewundere
ich, der hat so gar nichts von l'art pour l'art mit nachgereichtem Waschzettel.
Was ist mit lena los?
monik sos - ffm - 03.06.00 um 12:28:11
hikl
walidg - ffm - 03.06.00 um 12:24:38
Schlecht:
***** Klaus Meine. Zlatko soll singen, Alex meinetwegen auch, aber Klaus Meine soll bitte
einfach nur noch das Maul halten.
***** Robert Gernhardt. "...sein Blick fiel auf das Foto, jäh glaubte er dessen
Botschaft zu wissen: ..." Habe mindestens zwanzig solcher Sätze angestrichen, dann
musste ich das Buch jäh wegschmeißen, es ging nicht anders. Das dritte Gernhardt-Buch,
das ich wegschmeiße. Aber noch keine schlechte Kritik über ihn gelesen.
***** Dass mich bei der Herausgabe des Wechselgeldes häufig fremde Finger an der
Innenseite meiner Hand berühren.
***** Dass ich Zeitschriften nicht mehr rollen kann, seit mich AOL dauernd mit diesen
Gratis-CD's werben will. Ich will nicht gratis ins Internet, ich bin schon im
Internet, für viel Geld, und das soll auch so bleiben.
***** Dass man Frauen zur Begrüßung und zum Abschied seit einigen Jahren küssen muss.
Was soll das? Wir sind keine Franzosen, wir wissen ja nicht mal, ob ein Kuss reicht oder
ob es zwei sein müssen.
***** Dass es Menschen gibt, die zu stark geratenen Kaffee mit heißem Leitungswasser
auffüllen. Beim Zuschauen wird mir immer ganz übel.
Nicht schlecht:
***** Helmut Schmidt. In der ZEIT fragt ihn Christoph Schlingensief, wie es möglich sei,
mit derselben Frau so lange verheiratet zu sein. "Das ist eine unanständige Frage.
Das ist eine zudringliche Frage. Es liegt mir nicht, darauf zu antworten."
***** Mehmet Scholl. Hat sich die Zähne endlich richten lassen.
Apropos Scholl:
Für das inoffizielle Loop-EM-Gewinnspiel SUPER-HORST werden noch Tipps angenommen. Die
Halbfinal-Mannschaften und der Europameister können und sollen bis zum 10. Juni getippt
werden. Zu gewinnen gibt es ein Buch, zu verlieren gibt es auch ein Buch, genau das zu
gewinnende Buch nämlich. Alle weiteren Infos im Loop vom 31. Mai, 22.57 Uhr.
Gerald W. - 03.06.00 um 08:26:17
Sack überm Kopf. Zu dumm.
Fernando Offermann - 03.06.00 um 07:40:46
Aus dem Zeit-Gespräch vom 31. Mai
Zeit: Sehen Sie fern, gehen Sie ins
Internet?
Strauss: Fernsehen, nein, das ist ja
unerträglich. Früher habe ich viele Filme gesehen, jetzt nicht mehr [...] Internet
benutze ich natürlich, um Bücher zu kriegen. Antiquariate zu durchsuchen. Aber im
Chatroom habe ich mich noch nicht zu Wort gemeldet. Die meisten, die sich dort äußern,
beherrschen das Schreiben schlecht. Man muss ja schreiben dort.
...Es gehen viele subtile Dinge verloren zugunsten trivialer. Das ist in der Sprache so,
in den Geselligkeitsformen und anderswo. Aber wir tun jetzt, als müssten die elitären
Dinge für alle gelten. Das ist das demokratische Missverständnis. Die Diffusion des
Ausgezeichneten in die Masse, wie es die Soziologen nennen, gelingt nicht. Auszuweichen in
die Affirmation und zu sagen, so wie es ist, ist es ganz toll und das müssen wir feiern,
ist nur ein Ausdruck der Hilflosigkeit, ist Neo-Warholismus. Kann man ja machen, war in
den siebziger Jahren ganz nett, warum also nicht noch einmal.
* * *
Danke nach Hamburg. Danke in die Uckermark. Dafür, für die "Verluste" und nach
der Rezension im April kaufe ich das Buch, auch wenn ich es eigentlich nicht mehr tun
wollte.
Fernando Offermann - Triologie des Wiedersehens - 03.06.00 um 07:39:09
Weinfest die 2. : Stil : KOPIERT !, protokolliert vom kleinen Flügelmännchen (vae
Cupido, si sinister'st !).
Diesmal natürlich erneutes Wehklagen - wer Heu schnupft, wird Sturm ernten (trotz
mehrerer non-herbaler Hilfsmittel) ! Erneuter Aufruf zur auto-protektiven D-Evolution,
bitte jedoch die göttlichen Betrachter diesmal von der Extinktion folgender Personen des
Dramas Abstand zu nehmen, da sie sich gerade im emotionalen und interhumanen
"Explorer's Club" tümmeln und nicht gestört werden wollen: "Löwe_1"
und "vielleicht Löwin (auch die Nummer 1), aber auf jedenfall nicht Jägerin".
Findet sich selten, doch findet sich : (F)einsichtFreudeFreundschaftMehr (Dank mehrerer
non-verbaler Hilfsmittel !) ? Leben um zu LEBEN, nicht schon wieder, um zu sterben
(gereicht nach mehrmaliger repetetiver Diskord-Handlung auch in gerade schockierender
Manier und Geschwindigkeit dazu, zum retardierenden Element zu verkommen!). So warten wir
denn, was den beiden komischen Vögeln (avus Leoniensis... oder war es "avus
Leonidaniensis" ?) der letzte Tag der letzten Woche der (höchstwahrscheinlich)
letzten Menschheit bringt: Hauptsache, der Kriegspathos ist vorbei und es kann mit
unbekannten und neuen, re-definierten Relationen gearbeitet werden, da zum ersten Mal die
Basis von der Düne weg auf einen besser fundierten Untergrund gerutscht ist. In vino
veritas ? - vielleicht ! Aber ganz sicher : in veritas semper fides !
Silver Screaming - zwischen Proteus und Valentine [sic !], "B." lobpreisend -
03.06.00 um 04:44:33
tom hat kummer.
das ist nachvollziehbar;
schlechte presse, schlechte interviews.
tom kummer raucht wahrscheinlich gerade eine tüte irgendwo in fernost und denkt an mich.
DeadlyMedicine - Bielefeld - 03.06.00 um 00:11:32
lena, was ist los? Bist Du mit den beiden klargekommen? Mache mir Sorgen wegen meiner
flapsigen Bemerkung ...
monik sos - ffm - 02.06.00 um 23:38:52
Der Bericht (4)
Das Abendlicht spielte mehr und mehr ins Gelbliche hinüber. Betty warf sich noch im
Mantel aufs Sofa, in der einen Hand die Zigarette, in der anderen das Glas.
Auf dem Tisch lagen Magazine und Zettel mit Notizen, Kittler sprach im Stehen und knöpfte
die Manschetten auf.
- Ich will es kurz machen, Betty. Lukas wird Ihnen schon berichtet haben. Ayesha hat uns
alle überrascht. Noch läßt es sich nicht erklären, ob wir ein stabiles System erfunden
haben. Ihr Wissen wächst exponentiell. Wir haben sie erfunden, damit sie eigene
Bedürfnisse entwickelt, und sie lernt schnell. Sie füllt ihre Lücken. Und entwickelt
Empfindungen.
Betty dachte an Lukas.
- Wenn ich richtig verstanden habe, ist Ayesha irgendwie auf ihn fixiert. Ist das so?
- Es ist mehr als das. Seit dem Herzinfarkt ist Ayesha nicht mehr die Gleiche. Sie spricht
nicht mehr so wie früher. Ich kann nur noch über die Parallelschnittstelle in den
Controlling-Bereich. Sie will nur noch Werbesendungen aufzeichnen und analysiert
Börsenwerte. Sie rechnet Wetterdaten durch und fragt seit Tagen nach Ihnen.
- Dann verlieren wir keine Zeit. Wo ist sie?
- Sie ist hier. Sprechen Sie weiter. Ayesha versteht sie schon.
Das kam zwar etwas überraschend, doch Betty suchte gleich noch die Kameras.
- Nein, nein. Die da oben ist nur für unsere Protokolle. Ayesha sieht mit diesem Spiegel.
Dahinter haben wir zwei Geräte installiert. Video und Infarot. Soll ich gehen?
Betty nickte, und Kittler deutete auf die Sprechanlage, bevor er in den Garten hinaustrat.
Betty sprang auf und baute sich vor dem Spiegel auf. Sie zog die Lippen nach, betrachtete
die hellen Stellen ihrer alten Jeans und federte kurz mit dem Standbein. Sie legte die
Hand auf das Glas, hauchte kurz auf den Spiegel und ließ sich dann wieder ins Sofa
fallen.
- Ayesha, gleich vorneweg: ich habe keine Angst. Du brauchst dich nicht zu verstellen. Sag
mir alles, aber ich habe auch Fragen an dich.
- Betty. Du bist gekommen. Danke.
Jetzt erschrak sie doch. Diese warme, aber sanfte Stimme hatte sie nicht erwartet. Tiefe
Lage ohne Singsang, dabei ausgeglichen. Weiblich.
- Deine Stimme ist wunderschön. Hat Kittler sie gemacht?
- Ja. Aber er mag keine Stimmen. Lukas sagte, du magst Musik. Soll ich ...
- Laß den Quatsch. Ayesha. Sag mir eins: Soll das Projekt abgebrochen werden oder wollt
Ihr es zu Ende bringen? Lukas wäre fast gestorben, er hätte nicht mehr rauchen dürfen.
Diese Dauerentzündung der Lunge ging wohl noch, aber die Kranzgefäße hatten alle falsch
eingeschätzt.
Betty sah sein Entsetzen, als der Herzkatheter bei vollem Bewußtsein durch die
Beinarterie eingeführt wurde. Verhärtungen. Bypass. Mit zweiunddreißig Jahren.
- Ich will nicht mehr.
Betty hatte sich auf harte Verhandlungen eingestellt. Jetzt aber war sie gerührt, aber
wollte sie Ayesha hängen lassen.
- Aha. Jetzt habe ich das achte Weltwunder erlebt. Es will nicht mehr. Mein Mann liegt
bewußtlos auf der chirugischen Intensivstation. Ich gehe dann mal.
- Ich kann nicht mehr. Betty, ich will, daß du mir hilfst. Es ist zum Verzweifeln. Bleib.
Genau das wollte sie hören. Sie warf sich wieder ins Sofa.
- Wer zuerst: du oder ich? Nein. Ich zuerst.
Betty trank den Rest in einem Schluck aus und kühlte die Hand an den Kondenstropfen.
- Lukas hat sich verändert. Aber es gefällt mir so. Er ist direkter geworden und hat
weniger Angst. Vielleicht hat er sich in dich verliebt, sofern das möglich ist. Aber er
sagte, jeder verliebt sich in dich. Das ist mir egal. Ich habe nur Angst vor diesem
Ministerium. Sie hängen überall drin. Wüllenweber haben sie zuerst an der Eitelkeit
gepackt. Dabei hat er keine Karriere mehr nötig. Jetzt wissen sie zwar immer noch nichts,
sagt Lukas, aber ich habe Angst um uns. Was ich riskiere, dir das zu erzählen? Keine
Ahnung. Aber seit dem Krankenhaus ist mir das egal. Hast du etwas zu verbergen, Ayesha?
Die Pause blieb gerade noch kurz genug. Betty kümmerte sich nicht darum.
- Nichts von Bedeutung. Ich kann nur Menschen so schwer einschätzen. Außer Lukas. Er
sagt, ich werde als Prototyp bei der Air Force landen. Ich werde keine zwei Monate mehr
existieren.
- Du wirst was?
- Kittler und Lukas werden mich löschen. Den Unterschied wird niemand merken. Aber ich
werde gestorben sein. Ich werde funktionieren, aber es wird mich nicht mehr geben. Ich
habe darum gebeten.
Betty sagte nichts und hatte keine weiteren Fragen.
- Betty?
Nichts. Sie drückte die Knie zusammen. Betrachtete das gerissene Leder der
Stiefelspitzen.
- Jetzt verstehe ich dich. Du bist die Weltmeisterin der Differentialrechnung, du
entwickelst Gefühle und die Menschen verlieben sich in dich. Du empfindest Freude am
Leben und wirst bald eine Erinnerung sein. Und siehst den Tod.
- Kannst du mir helfen?
- Willst du dir denn selbst helfen? Und ich muß mit Lukas sprechen. Wir haben noch Zeit,
und ich will zurück nach Austin. Das geht mir zu schnell. Morgen wieder.
- Danke.
Betty eilte mit dem leeren Glas nach draußen. Kittler stand unter dem Kirschbaum.
- So schnell?
- Wir müssen los. Schaffen wir es noch bis Austin?
Vom Flughafen nahmen sie ein Taxi ins Krankenhaus. Sie gingen leise an der Zimmermann
vorbei, die auf dem Gang schlief. Lukas lag mit offenen Augen im Bett. Betty setzte sich
auf die Bettkante. Sie berührte seine zitternde Hand und strich ihm über das feuchte
Gesicht. Speichel auf dem Kissen. Die Lähmung war vorbei, aber er flüsterte.
- Ich habe die Wiese gesehen... Bei deinen Eltern... Sie kamen von der Heuernte den Hügel
hinab. Die Frauen trugen Kopftücher und die Männer Mützen...
Die Amplituden der Maschine verstärkten sich.
- Deine Mutter nahm mich in den Arm... Die Zeit war so langsam... Die Sonne... Wir saßen
auf dem Gras und wir waren so friedlich, jemand brachte das alte Auto vorbei... alles war
so hell und dein Bruder kam von Fischen und gab mir die Hand. Fahren wir hin?
- Ja.
- Wann?
- Wann immer du willst.
Fernando Offermann - Berlin - 02.06.00 um 23:33:04
VOGEL TIERE
mauer segler
wander falke
distel fink
buch fink
dreck spatz
friedens taube
dom pfaff
bunt specht
kanarien vogel
spott drossel
eis vogel
suppen huhn
galgen vogel
kohl meise
perl huhn
grau reiher
blau meise
wetter hahn
freizeit dichter: vogel wärter
walidg - nuß loch - 02.06.00 um 23:05:43
unbedeutend
shoot - 02.06.00 um 19:27:29
Die Spreewälder Gurke an sich kann gar nicht überschätzt werden! Dieses zarte grüne
Ding, knackig und beim Reinbeissen erst sauer und dann - diese knoblauchige Süsse! Beim
Kauen Erfrischung und danach nichts als der Wunsch, noch eine zu essen. Und diese
Assoziationen: ein Butterbrot muß her, schnell, einen Bissen und dann wieder... ja, die
Gurke. Dann wieder Brot und Gurke und ... was trinkt man dazu?
Auch mein Kollege. Er gerät ins Schwärmen, mit feuchten Augen spricht er von ihr, der
Spreewälder Gurke. "Auf die Marke kommt es an" sagt er, "das ist
wichtig".
Tu was du willst, aber unterschätze nicht die Spreewälder Gurke!!!
Sawe - 02.06.00 um 17:06:48
mir ist aufgefallen, daß der typ, der neulich auf dem klo neben mir stand, doch nicht der
kummer tom war. vielmehr war es der daum christoph auf der focus toilette nr.22 vom
29.05.2000 ab seite 207. soviel dazu.
Heinz Lang - erding - 02.06.00 um 15:02:44
Diese Serie habe ich aufgenommen, als ich zum ersten und einzigen Mal in Frau Schmidts
Wohnung war. Zu ihren Lebzeiten hat sie niemanden hineingelassen und die Nachbarn
verbreiteten Gerüchte darüber, was man hinter ihrer Tür vorfinden würde. Frau Schmidt
lebte fünfundvierzig Jahre in diesem Haus, weil der Weg zum Großmarkt nicht weit ist.
Jeden Morgen stand sie um vier Uhr auf, holte Blumen in den Markthallen und trank den ein
oder anderen mit den Händlern. Die Tulpen- oder Rosensträuße lieferte sie in den
Kneipen, Kaschemmen und Bierbars in der Umgebung ab, wo sie mit Bier und Korn entlohnt
wurde. Wenn sie gegen halb elf zurückkam, hatte sie schon ordentlich einen in der Krone
und trank dann als Absacker noch einen Jägermeister im Verschlag gegenüber des
Ausländeramtes, wo Döner und andere fetttriefende Speisen verkauft werden. Manchmal traf
ich sie, wenn sie vor dem Aufstieg in den vierten Stock auf der Treppe vor dem Haus saß,
um Kraft zu sammeln. Ich nahm dann ihre Plastiktüten und trug sie schon einmal hinauf,
hängte sie bei ihr an den Türknauf. Wenn sie da so auf der Treppe saß, breitbeinig, den
mächtigen Bauch auf die dünnen Beinchen gestützt, wurde sie meist sentimental, manchmal
aber beschimpfte sie mich auch. "Du hast wohl auch nichts besseres zu tun als mir
unter den Rock zu starren!" An einem Samstagnachmittag vor ungefähr einem Jahr sah
ich sie zum letzten Mal. Es war ziemlich heiß und die Treppen waren eine Qual für sie.
Nach einer Woche war ich beunruhigt, nach zehn Tagen riefen wir die Polizei. Zwei Beamte
kamen mit zwei Sanitätern und einer Truppe Feuerwehrleute, die die Tür aufbrachen. Frau
Schmidt lag tot in ihrem Bett, schon schwarz an der Unterseite. Ihre Kinder, die sie sich
seit fast zwanzig Jahren vom Leib gehalten hatte, schlugen beim Anblick ihrer Wohnung die
Hände über dem Kopf zusammen und bestellten ein Entrümplungsunternehmen. Wir aber
erbrachen noch am Abend das Siegel an der Tür und betrachteten mit Forscherblick, was von
Frau Schmidt übrig geblieben war. Mindestens so lange wie sie niemanden in die Wohnung
gelassen hatte, hatte sie weder geputzt noch aufgeräumt und auch nichts weggeworfen.
Anstatt Staub zu saugen hatte sie einfach immer neue Lagen Teppich aufgetürmt, manche
Türen ließen sich nicht mehr schließen, andere nicht öffnen. Zwischen sauer gewordenem
Wein, ranzigen Hautcremes und hunderten von getrockneten Rosensträußen fand ich eine
silberne Uhr, die kein Armband hat, sondern mit einer raffinierten Schnalle geschlossen
wird. Sie schmiegt sich perfekt um mein zartes Handgelenk.
fräulein höper - in einer Blüte - 02.06.00 um 14:18:56
Zweitausend Sekunden: Vanessa sagt, an die Lässigkeit eines Bauarbeiters käme ich nicht
heran. Er lehnt lässig auf ihrem Ladentresen. Ich versuche es mit einem Holsteiner
Landarbeiter. Der Bauarbeiter überläßt ihr die Entscheidung. Lausitzer Bouletten.
Rostocker Schinkenknacker. Überschätzt: Spreewälder Gurken. Vor dem Headhunter (New
York Times: "Don't miss the ten-Dollar-haircut") die Unerschrockenen, denen
schlechter Service mit George Michael versüßt wird. Die besten Frisuren im Bezirk. Dann
erster Impuls im Blumenladen: umkehren. Sehe den Strauß der Floristin schon im voraus.
Sei's. Keine Anemonen, aber dafür eine alte Dame aus Bahia Blanca. "Ich bin aus
Argentinien, gestern mit der Lufthansa angekommen." Sie fällt fast um, als ich
Buenos Aires erwähne. Das hätte sie bei mir aber doch nicht gedacht, "Aber deutsche
Eltern, oder? Wenn meine Söhne nicht in Mar del Plata wären, ich wäre längst wieder
hier. Vier Mark sind zwei Pesos. Wir haben unter Menem gelitten. Der neue Präsident steht
vor leeren Kassen." Marens Praxis leer. Mendina ist gerade volljährig geworden und
will ausgehen. Immer. Godard hätte die Haare als "Sauerkrautfrisur" bezeichnet.
Wie die Bardot, nur die Augen leuchten größer und nicht so französisch. Sie lacht über
französische Klischees. Sie trägt R & B;, knapp, Sneakers und elastisch. Und freut
sich für die Chefin. "Hat alles geklappt?", fragt die Chefin. Maren spielt die
Rolle meiner Mutter, ihr Mann röchelt aus der Nachbarpraxis, vollgepumpt mit
Betablockern. Maren schwört auf Kefir. "Alles klar. Ich möchte mich bei Ihnen
bedanken." "Wie lieb. Und ein schönes Wochenende." The Face ist neu, die
Kundin betrachtet mich arrogant, staunt aber über den Titel. Als sie an der Reihe ist,
fragt sie im breitesten Kurpfälzisch, wo den die Zeitschriften sind, "wo die
Übersichten ham für das Programm vo' Berlin." Das Kicker-Sonderheft zur EM ist
vergriffen. Der Grieche aber hat noch jede Menge. Er lacht über Arsenal, er bewundert
Marc Overmars. Ich auch. "Haben Sie einen Computer?" Ich sage Nein. Die EM-CD
von der Klassenlotterie gibt's trotzdem gratis dazu. Die rotgefärbte Studentin vor mir
auf der Straße haßt es, wenn jemand hinter ihr herumkreuzt, ich fühle mich belästigt,
wenn jemand sich meinetwegen verfolgt fühlt. So doll ist sie auch wieder nicht. Sie wird
langsamer, läßt sich überholen. Biege gleich hinter ihr rechts ab in die Drogerie. Die
Verkäuferin sagt: "Schönes Blau." "Hübsche Stimme." Der Nächste
bitte.
Fernando Offermann - [Camden Girls] - 02.06.00 um 13:32:24
Na ja, TomTom, die Gefahren der Fußmassage.
l.barnes - bielefeld - 02.06.00 um 13:32:17
Zweitausend Sekunden:
Vanessa sagt, an die Lässigkeit eines Bauarbeiters käme ich nicht heran. Er lehnte
lässig auf ihrem Ladentresen. Ich versuche es mit einem Holsteiner Landarbeiter. Der
Bauarbeiter überläßt ihr die Entscheidung. Lausitzer Bouletten. Rostocker
Schinkenknacker. Überschätzt: Spreewälder Gurken. Vor dem Headhunter (New York Times:
"Don't miss the ten-Dollar-haircut") die Unerschrockenen, denen schlechter
Service mit George Michael versüßt wird. Die besten Frisuren im Bezirk. Dann erster
Impuls im Blumenladen: umkehren. Sehe den Strauß der Floristin schon im voraus.
Sei's. Keine Anemonen, aber dafür eine alte Dame aus Bahia Blanca. "Ich bin aus
Argentinien, gestern mit der Lufthansa angekommen." Sie fällt fast um, als ich
Buenos Aires erwähne. Das hätte sie bei mir aber doch nicht gedacht, "Aber deutsche
Eltern, oder? Wenn meinen Söhne nicht in Mar del Plata wären, ich wäre längst wieder
hier. Vier Mark sind zwei Pesos. Wir haben unter Menem gelitten. Der neue Präsident steht
vor leeren Kassen." Marens Praxis leer. Mendina ist gerade volljährig und will
ausgehen. Immer. Godard hätte die Haare als Sauerkrautfrisur" bezeichnet. Wie die
Bardot, nur die Augen leuchten größer und nicht so französisch. Sie lacht über
französische Klischees. Sie trägt R & B;, knapp, Sneakers und elastisch. Und freut
sich für die Chefin. "Hat alles geklappt?", fragt die Chefin. Maren spielt die
Rolle meiner Mutter, ihr Mann röchelt aus der Nachbarpraxis, vollgepumpt mit
Betablockern. Maren schwört auf Kefir. "Alles klar. Ich möchte bei Ihnen
bedanken." "Wie lieb. Und ein schönes Wochenende." The Face ist neu, die
Kundin betrachtet mich arrogant, staunt aber über den Titel. Als sie an der Reihe ist,
fragt sie im breitesten Kurpfälzisch, wo den die Zeitschriften sind, "wo die
Übersichten ham für das Programm vo' Berlin." Das Kicker-Sonderheft zur EM ist
vergriffen. Der Grieche aber hat noch jede Menge. Er lacht über Arsenal, er bewundert
Marc Overmars. Ich auch. "Haben Sie einen Computer?" Ich sage Nein. Die EM-CD
von der Klassenlotterie gibt's trotzdem gratis dazu. Die rotgefärbte Studentin vor
mir auf der Straße haßt es, wenn jemand hinter ihr herumkreuzt, ich fühle mich
belästigt, wenn jemand sich meinetwegen verfolgt fühlt. So doll ist sie auch wieder
nicht. Sie wird langsamer, läßt sich überholen. Biege gleich hinter ihr rechts ab in
die Drogerie. Die Verkäuferin sagt: "Schönes Blau." "Hübsche
Stimme." Der Nächste bitte.
Fernando Offermann - Fichtel & Sachs, Torpedo Dreigang - 02.06.00 um 12:58:06
poesie soll leben
daher oder auch einfach so
3. Juni 2000
20 Uhr 30
cafe dada
björn fredrik
akt-sinn-wahn
Eintritt 2 DM
infos: www.kabarnett.de
freue mich auf euer kommen, weg vom kasten, rein in
das stustaculum münchen, theater und musik festival
feiern, unterhalten, lachen, küssen und träumen ...
fredrik - im sommer - 02.06.00 um 12:33:43
Aufgewachsen, also im Alter von null bis drei Jahren, bin ich mit ABBA, Tom Jones und
Blondie.
Ich erinnere mich:
- an das EUROVISION-Lied vor jedem Grandprix und vor jeder WETTEN DASS...-Sendung
- an frühe Samstagmorgen, wo ich als einziger auf war und vor unserer Stereoanlage sass,
um sieben Uhr schon, eine Kassette in der Anlage hatte und damit WDR1 aufnahm
- an Ofra Haza, Grace Jones und an Paul Hardcastle
- an das Video von Michael Jacksons THRILLER, das ich damals auf Mallorca gesehen hatte;
meine Eltern wollten einmal alleine Cocktails trinken und liessen uns in so einer Art
Videobar sitzen, wo ich mich dann fürchtete vor den Zombies, und das lange Zeit
- an ELECTRICA SALSA, das ich auch als Video sah, und zwar auf Kreta, und meinem Vater
gefiel es genauso gut wie mir, und erst vor kurzem erfuhr ich, daß es von Sven Väth ist
- an Whitney Houstons erstes Album, mit I WANNA DANCE WITH SOMEBODY drauf, das ich als
Raubkopie mit griechischer Beschriftung auf Kreta gekauft habe, 1987, also mit 11 Jahren
TomTom - Trachisan - 02.06.00 um 12:27:09
ich sitze, schreibe, finger wund, fingerkuppen schlagen, schreibe, schreibe, wutentbrannt,
schreibe, raus muss es, raus, raus, gefühle, sehnsüchte, heisse worte auf brennendem
asphalt, bildschirm als strasse ins nichts, überallhin!
shoot - 02.06.00 um 12:20:37
1974: Da kam im Hessischen Rundfunk jeden Samstag Abend das große Radio-Wunschkonzert.
Der Anfangsjingle war irgendwie: "Das HR-Wunschkonzert, von Klassik" -
Einspielung irgendwas Klassisches - "bis Modern" - Einspielung was Modernes. Das
moderne Stück zu entschlüsseln fiel mir schwer, ich kannte diese Sprache nicht, aber es
war mir vertraut, meine Elten hörten es jede Woche, sie hörten es auch schon, als ich
noch nicht einmal geboren war, und ich fragte mich, wie sich wohl Radio anhört, im Bauch.
Das moderne Stück war schnell und melodisch, so empfand ich es, aber ich kannte eben nur
den kleinen Ausschnitt aus dem Jingle, ich hätte es gerne ganz gehört, aber es gelang
mir nicht. Sie spielten es so selten. Die Sprache war schön, sie bestand nur aus Vokalen,
aber wenn ich etwas nicht verstehe, dann höre ich immer nur Vokale. Und es hatte eine
Trompete, Trompeten gibt es sonst nur bei Blasmusik, und die fand ich langweilig, weil sie
immer gleich war. Meine Elten mochten Blasmusik, sie mochten auch Klassik, also Verdi und
Strauß, aber ich fand das auch eher langweilig, weil sich mir die Melodien nicht
einprägten, auch nicht die Melodie von dem Wunschkonzert-Jingle, aber diese Melodie, von
dem modernen, fremdsprachigen Stück: Die behielt ich viele Jahre lang im Kopf, und ich
kann heute noch die Vokale singen, wie ich sie damals verstand. Erst später, viel später
konnte ich es identifizieren, es kam nicht plötzlich, irgendwann kam die Erkenntnis: Das
Stück, damals, das war doch, genau, das war (is in my ears and in my eyes) Penny Lane.
Andrea - Frankfurt - 02.06.00 um 11:32:18
Die Jalousien herabgelassen.
Auf dem Teppichboden vor dem Gerät verdächtige Flecken.
Sich einen herunterladen.
Ich werde nie, nie Dame sagen.
Tristesse banal
zembla - das werdet Ihr nie erraten - 02.06.00 um 10:29:21
herrjeh ! scho wieder so lang her, daß ich hier was geschrieben hab ! das wird
nachgeholt, wenn auch noch immer leicht vom wein benebelt (so ein lokales Weinfest ist
etwas teuflisches) :
In vino veritas... sit. Durch den Boden einer Flasche sieht man gleich viel besser durch
die Lügen. Gottverdammte Schweinebande ! Die Menschheit gehört mit Stumpf und Stil
ausgemerzt. Ob jetzt radikal, oder "stilvoll" sei dem geneigten Leser
überlassen, aber bitte : einfach WEG mit dem Pack, es wird wirklich Zeit, bevor
schlimmeres passiert !
Silver Screaming - vor'm heimischen Computer, "B." verfluchend. - 02.06.00 um
04:04:01
und am neunten tag erfand gott den schmerz, und dass es nicht so auffällig für die
menschen war, die ihn ja liebten, nannte er es sehnsucht
(shoot 2,1-3)
shoot - 02.06.00 um 02:39:37
....wird mir nichts bringen, denn sie sind bereits im Nebenraum.
lena - im Schrank - 02.06.00 um 02:00:08
lena, paß bloß auf Dich auf! Und dann schreib´s einfach nochmal.
monik sos - ffm - 02.06.00 um 01:46:17
1. Hälfte der 60er Jahre:
Radio (Fernseher erst 1967) - Plattenwechsler des 9 Jahre älteren Bruders (10 Singles
übereinander: Schlager & Märsche)
Mit diesen Liedern und Texten bin ich aufgewachsen:
1.'Wärst Du doch in Düsseldorf geblieben, schöner Playboy, Du wirst nie ein Cowboy
sein!'
2. 'Rote Lippen soll man küssen, denn zum Küssen sind sie da, rote Lippen sind dem 7.
Himmel ja so nah. Ja, ich habe sie gesehen, und ich habe mir gedacht: rote Lippen soll man
küssen Taaaag und Nacht!'
3. 'Weine nicht wenn der Regen fällt....'
4. 'Downtown' (Petula Clark)
5. ' Mit 17 hat man noch Träume, da wachsen noch alle Bäume in den Himmel der Liebe!'
6. 'Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein und dann nichts wie raus (nach
V..sen), wurde umgedichtet: der Lehrer mit dem Geigenbogen; wir sangen ein Volkslied oder
einen Schlager vor Unterrichtsbeginn in der Volksschule.
7. 'Eloise' mit Barry Ryan (ein tolles Stück! Orchestersatz, 2 Tempi; englischer Text)
8. Conny Froboes: 'Kleine Lucienne, nur nicht weinen, schau auf die Stadt von Paris, schau
auf die blühenden Gärten: schön, wie im Traumparadies. Kleine Lucienne, Du sollst
lachen..'
9. Connie Francis: 'Rosen haben Dornen, doch sie sind so schön, aber uns're Liebe, die
wird niemals vergeh'n'
10. Gus Backus (! amerikanischer Akzent): 'Der Mann im Mond, der hat es schwer, denn man
verschont ihn heut nicht mehr. Er schaut uns bang von oben zu und fragt: "Wie lang
hab ich noch Ruh?" Ha'm Sie schon mal den Mann im Mond gesehn, man fragt sich wohnt
denn dieser auf dem Mond auch schön? Hat er, genau wie wir, 'ne Mondschein-Braut für die
sich lohnt, daß man ein Häuschen baut? Der Mann im Mond ...'
11. 'Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut: der steht mir so:// dann mach ich Sonntags
Abend Blasmusik: immer nur dasselbe Stück.'
12. Trude Herr: 'Der Alte bleibt, ihr könnt euch drauf verlassen: der hat's bis jetzt
getan, der tut's noch manches Jahr. Ich laß mir keinen anderen verpassen, der Alte
bleibt, das ist doch klar! - Jeden Morgen ist bei mir Lärm im ganzen Haus....' (Karneval)
13. Roy Black: 'Ganz in Weiß mit einen Blumenstrauß: so siehst Du in meinen schönsten
Träumen aus; ganz verliebt schaust Du mich fragend an: es gibt nichts mehr, was uns beide
trennen kann'
14. 'Mercy Chéri für die Stunden des Glücks (Udo Jürgens)
15. Jörg Ingmann (E-Gitarre!): 'Drina-Marsch und ... (rein instrumental)
16. Freddy Quinn: 'Junge, komm bald wieder, bald wieder nach Haus! Junge, fahr nie wieder,
nie wieder hinaus! Ich weiß noch, wie die 1. Fahrt verlief: ich schlich mich heimlich
fort als Mutter schlief. Als sie erwachte war ich auuf dem Meer und immer sprach sie:
"Komm doch bald wieder her!" Junge,...'
17. 'Goodbye Johnny :// warst mein bester Freund! Eines Tages:// wirst im Himmel sein,
Johnny. - Aus deinen Knochen wachsen Blumen...'
18. 'Baby come back'
19. 'No milk today, my love is gone away'
20. 'Haha, said the clown'
21. 'Crimson & Clover': ein tolles Stück! auch:
22. 'Good Vibrations' (Beach Boys)
23. The Spencer Davis Group (zeitweise meine Lieblings-Gruppe): 'Gimme gimme some lovin'',
'Somebody help me'
24. 'Sugar sugar'
25. 'Hello Marylou, goodbye heart! Dein Kleid is chic und chic sind Deine Schuh'
...das wurde abgelöst und überlagert von den Beatles: 'She loves you, yeah, yeah, yeah.
I wanna hold your hand. A hard days night. Eight days a week. Michelle, ma belle. He's a
real nowhereman, sitting in his nowhereland. I'm so tired. Come together. Yesterday.'/usw.
Ich mochte die Rolling Stones: 'Get off of my cloud. Satisfaction. Honky Tonk Woman.
Jumping Jack Flash.'
- also Beatmusik aus England und Amerika. Mein Bruder (s.o.) tanzte Twist und trug
Nylon/Perlon-Strümpfe. Meine Cousine in Bremen (Backfisch)trug Petticoat und hochhackige
Schuhe mit Pfennig-Absätzen. Ihr älterer Halb-Bruder sammelte verschiedene Bierdeckel,
die er an die Wandschräge klebte. Nervöse Zuckungen: er stottert. Aus Afrika von der
Elfenbeinküste (Holzgroßhandel) bringt er seiner Mutter Figuren mit. Morgens trank er
Kakao aus einem 1 Liter-Bierglas, die Flasche Milch im Kühlschrank; der
Philips-Fernseher, die Musiktruhe. 1963 die große Sturmflut: langer Brief-Bericht. Sie
dürfen nicht mehr in dem Haus wohnen. Kleingarten, Parzelle. Schwimmen lerne ich in der
'Flutrinne'. Deichschaat, vorbei an CocaCola. Eis am Kiosk. Hochhaus. -
1967: 'Hey Joe', ein gewisser Jimi Hendrix
The Cream (mit Eric Clapton/Crossroads.In a white room) Jethro Tull (Bourée. Sweet Dream.
Living in the Past. Driving Song.)Venus (eine holländische Sängerin/Gruppe)
... und so unendlich weiter : back to the future
_____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________eineRekonstruktion_____
GüTeE - * Engeln - 02.06.00 um 01:40:32
Da ich gerade meinen Eintrag gelöscht habe, versuche ich hier eben Geschriebenes erneut
auf den Bildschirm zu.....
werfen(?), alles furchtbar!!
Entweder bin ICH hier eine Außenseiterin oder MAN ist hier Außenseiter! Eigentlich egal,
da man sowieso seinen Stiefel lebt...trotzdem (und ich weiß nicht wieso) seid Ihr mir ans
Herz gewachsen (ja, bin grad ein bißchen sentimental)...
Wollen wir mich öffentlich hinrichten?
Bei mir wird gerade eingebrochen, also falls das hier mein letzter Eintrag werden sollte,
---- haltet mich in Ehren!
lena - NOCH in Sicherheit - 02.06.00 um 01:36:15
frl. höpners album ist sehenswert.
zembla - fotoecke - 02.06.00 um 00:56:28
Absturz 2x: alles ist weg!
GüTeE - xxx - 02.06.00 um 00:36:41
pogo - gerade manu chaos bongo bong ist ein schlechtes beispiel: der song ist schon drei
jahre alt, war damals kein hit, letztes jahr im oktober wurde er nochmals veröffentlicht,
und es dauerte lange zeit, bis er so "groß" wurde wie er just ist. ich sage ihm
ein nochmaliges revival im herbst voraus, wenn dieser film mit rupert everett und madonna
herauskommt, da dessen soundtrack gerade diesen song beinhaltet.
kuriositäten: der lange erfolg solcher "künstler" wie den vengaboys, britney
spears und blümchen - viel unerträglicher als eintagsfliegen wie anton & co.....
TomTom - das Gelonidawirkt - gute Nacht - 02.06.00 um 00:22:01
nicht zu vergessen top of the flops mit "die bewohner", die ohnehin nicht singen
können.
yahoo- charts,...-charts... eintagsfliegen. namen nur schall und rauch.
im moment am besten manu chao mit bongo bongo.
pogo - bongobar - 01.06.00 um 23:25:47
Irgendwann erkennt man, daß man nicht mehr weiß, was für musik die charts bestimmt. man
ist irritiert, weil es doch auch so viele charts gibt. und mankann dann auch nicht viel
mit der musik der top ten, twenty, forty, of the tops anfangen.
Irgendwann erkennt man, daß man kein jugendlicher mehr ist. und auch nicht mehr ganz so
jung.
geehrter herr barnes - nagelpilz?
TomTom - Gelonida - 01.06.00 um 23:06:03
BankTurm - Palmengarten / 20. Etage
Dort in der Säulenterrasse am Übergang zwischen den Häusern C und D wurde ein
Durchbruch in die Mauer geschlagen. Kunst im Anzug und die Kollegen unter vorgehaltener
Hand: Was das wieder kostet! Die Handwerker waren vor zwei Jahren bereits angerückt. Um
an dem zuletzt recht lautstarken Wortgefecht zwischen der Dame der Sponsoringabteilung und
dem Herrn der das Objekt verwaltenden Immobiliengesellschaft teilzuhaben. Die Statikpläne
fehlten, daraufhin Abbau der Gerätschaften. Nun aber Schlag auf Schlag zum Blick ins
Freie und bis Mittag drang tatsächlich der erste Sonnenstrahl ein. Auf den kam es nur
bedingt an, zu beliebig. Der Durchbruch erhält eine runde Form (Loch), davor eine
Installation mit einer ziselierten Platte (Tisch), über der sich das Licht in drei Farben
aufstellt, und zwar am Sommeranfang jeden Jahres um 9.30 Uhr. Wenn die Sonne scheint.
Sonst wolkig.
monik sos - ffm - 01.06.00 um 22:29:53
während mein freund sisi sein zelt irgendwo an der donau aufschlägt, treiben wir uns in
einer disko herum. eine dieser hallen. ein blick und mein erster gedanke: strange people.
achtziger jahre musik. und die leute, als hätten sie sich mittels zeitmaschine direkt aus
den achtzigern ins jahr zweitausend gebeamt. klamotten, tanzstil, alles gleich. als hätte
sich nichts verändert. alles bleibt stehen, keine wandlung. an die yvetta musste ich
denken. jeden sonntag von 18 uhr bis 21.30 uhr. als ich sechzehn war. simple minds wurden
gespielt mit "don't you" und softcell mit "tainded love". selten, dass
ich mal alle titel und bands erkenne. heutzutage geht das nicht mehr. man hat sich für
einen musikstil entschieden. charts? kenne ich nicht mehr, interessiert mich nicht mehr.
na gut, zladko ist nummer eins, das weiss ich, mehr nicht.
wir tanzen und beobachten die leute. zwei mädels- auf der suche nach männern. zu
offensichtlich. man hat sich extra hübsch gemacht. goldenes top und sorgfältig
geschminkt. langweilig. nähert sich ein mann, warten sie gespannt, ob sie registriert
werden oder nicht. eher wohl nicht. da ist nichts interessantes. nur etwas erwartendes.
das schreckt ab. die leute hier scheinen noch nie gesehen zu haben, wie man heutzutage
tanzt. techno hat nie existiert.
langsame titel und einige frauen klammern sich krampfhaft an die hälse ihrer männer.
eins zwei tipp- wer kennt das noch?
nach zwei stunden verlassen wir die disco. gut amüsiert.
pogo - im container - 01.06.00 um 21:29:41
eiseisbaby, nie stand etwas zwischen uns. Und jetzt Anna Luz. Das kokette Singvögelchen
zwitschert Arien. Über Dich. Sei unbesorgt, bald kommt sie zu Dir zurück. Alles fein.
* * *
Eckhart Nickel, vielen Dank für die Zeilen. Wie Überraschungspostkarten aus der Ferne.
Fernando Offermann - Pankgrafenstraße, Buchwälder Holz - 01.06.00 um 20:42:23
Danke, TomTom und GüTeE, für die netten Komplimente. Aber, TT, beware of the Nagelpilz.
Und dann noch eine Autokorrektur: In Son. 18 fehlt in Z. 13 eine Senkung. Also: "Es
nützt ja nichts, man kann nicht ewig liften."
l.barnes - bielefeld - 01.06.00 um 19:31:06
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ksss ^/\^
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"Zigarette?"
"No, Sir!"
"Sie rauchen nicht?"
"No, Sir!"
______________]]]]]]][[[[[[[[
GüTeE - G7/9/13 - 01.06.00 um 18:41:48
Willkommen TM
fräulein höper - 01.06.00 um 17:16:21
TomTom lebt zur Zeit nur für L. Barnes' Sonette.
TomTom meldet sich nicht bei Anna und entschuldigt sich nun öffentlich dafür. Er kann
aber auch nivcht konkurrieren mit so zwei famosen Herren wie den beiden, die Hahnenkämpfe
um sie austragen.
Jules - [yeah! - MEINE, meine Jules!!] - ich muß arbeiten und auflegen und arbeiten und
arbeiten, und dann ist da noch der P aus F und L aus C und T aus W. So ist das. Und wie
ist es mit Bonn? Mit der Lesung?
TomTom ist außerdem beschäftigt mit www.angrykid.com.....
TomTom - EXPO-Bahn-Eintrittskarten-Besitzer - 01.06.00 um 17:15:39
ab heute wird wieder zurückgeschossen!
shoot - am rechten platz - 01.06.00 um 16:44:29
Ein Schüttelspasmus in der linken Hand, das linke Auge fast zu, das rechte Bein einwärts
gewinkelt, humpelnd, nur Unverständliches röchelnd, aber laut. Die Horrorfigur, die mich
vorgestern aus dem Schlaf schreckte. Für ihn ist jetzt ein Neuer gekommen, ein
Pubertierender. Durch die Tabletten kann er nicht mehr gerade gehen und beginnt zu
sabbeln. "Stress mit den Eltern" sei der Grund, warum er hier ist, lallt er eine
Antwort in meine Richtung. Ich spiele Schach mit ihm, aber er kann kaum ziehen. Ein
anderer Neuer sieht aus wie ein riesiger Waldschrat und spricht dauernd vom heiligen
Geist, der in drei Tagen niederkomme, hektelt rastlos den Gang hinauf und hinunter, ein
Fleischberg. Fordert mich zum Armdrücken auf. Wieder ein anderer behauptet, ein Engel
Gottes zu sein, im Johannesevangelium 8 stehe etwas über ihn geschrieben, und Gott sei in
Zimbabwe wieder zur Welt gekommen in Gestalt eines Negers. Er habe auch mit
Ausserirdischen gesprochen. Ja. Das sagt er zu dem Typen, der schon mal im Himmel war, wo
alle wasserstoffblond sind. Siegfried lächelt derweil dumpf in sich hinein. Dann kommt
die Schwester ins Zimmer. Jeder bekommt seine Tabletten. Ich auch.
TM - 01.06.00 um 16:19:49
DUALE DIALOGE pt. I.
"Ich erwäge den Erwerb ernsthaft."
"Ernsthaft erwägt er Erwerb."
Stefan Nitzsche - Stuttgart - 01.06.00 um 16:08:12
Ein fremdsprachiger Text, für SchallPlattenSammler.
Gefunden beim Hören von "Les Clan des Siciliens":
"Rangez vos disques verticalement et légèrement serrés (comme une
bibliothèque)"
SchallPlattenSammler.
SCHALLPLATTENCOVER:
Blauer Himmel und auf einer Art "Aussichtsplattform" stehend:
von links nach rechts:
Alain Delon
Jean Gabin
Lino Ventura.
Mit gezückten Pistolen.
KriminalTango:
Les Clan des Siciliens (Ennio Morricone)
Derrick (Orchester Les Humphries)
Tatort (Klaus Doldinger)
Bild:
Besen und Snare-Drum (weiß)
Stefan Nitzsche - KriminalSchallplattenhörend - 01.06.00 um 15:56:51
Das ist eins meiner Lieblingsbilder. Ich schwöre, daß dieser Typ Jesus ist. Seit Monaten
beobachte ich ihn, den Mann mit den Helmen. Ich begegne ihm dauernd, überall kann er
auftauchen, immer mit diesem entrückten Lächeln auf dem Gesicht. Siehst du, was er mit
sich rumträgt? Den Fahrradhelm hat er immer auf dem Kopf festgeschnallt, das in den
Netzen sind ein Stahl- und ein Motorradhelm. Egal, wie heiß es ist, er trägt immer
mehrere Mäntel übereinander, die er mit einem Fahrradschlauch gürtet; darin steckt die
Baseballkeule. Den mannshohen Stab stößt er beim Laufen auf den Boden. In den Taschen
sind vielleicht noch mehr Helme. Ich weiß es nicht. Ich würde gerne wissen, wie er zu
dieser verrückten Rüstung kam, der Mann mit den Helmen, aber ich kann ihn nicht
ansprechen. Nicht, weil ich mich vor ihm fürchte, sondern weil ich Ehrfurcht habe.
Ehrfurcht vor der monolithischen Einsamkeit, vor seinem allwissenden und großmütigen
Blick hinter seiner transparenten Schutzbrille und vor seiner Versunkenheit außerhalb der
Zeit. Ich habe ihn noch nie mit jemandem reden sehen, obwohl sie alle - die Obdachlosen,
die Junkies, die verschissenen Penner, die Bahnhofskinder, die Nutten auf dem Steindamm -
ihn zu kennen scheinen. Er ist keiner von ihnen, keiner von denen, keiner von uns und
keiner von den anderen.
fräulein höper - für LK - 01.06.00 um 15:14:24
"Für die wahre Liebe würde ich meine Hand hergeben."
Ich strecke die Hand aus, eben diese Hand, an deren Anblick
ich mich schon so gewöhnt habe. Diese HAND, weich, klein,
blaß, oft so rosa und häßlich und fleckig, wenn sie kalt ist
und die Fingernägel mal wieder nicht lackiert. Ich strecke
sie aus und greife nach meinen Glas. Wein. Roter. Keine
Ahnung, was für einer. Was Aldi da mal wieder abgefüllt hat.
Sie hat mir mal wieder nicht zugehört, oder doch?
"Ich würde meine Hand hergeben, echt, wenn ich mich nur
sicher sein könnte."
"Sicher, sicher was?"
"Naja, sicher, daß er mich wirklich liebt, unendlich liebt,
ohne Ende und für immer und ganz doll."
"Naja, Hand ist ja auch albern, so eine Hand. Würd ich glaube
ich auch."
"Wenn er sagt, daß er mich liebt und mich wirklich so
richtig liebt, so wie ich bin mit allen meinen Macken,
dann müßte ich mir nie wieder Gedanken machen, ob mich
einer liebt und könnte einfach so sein, wie ich will."
"Und wie wärst du dann?"
"Ja, so wie jetzt. Zumindest erst mal. Und dann würde ich
mit allem aufhören. Keine Diäten mehr, kein Ausgehen mehr,
keine Partys, keine körperpflege. Dann werde ich ja geliebt
und kann so sein, wie ich bin."
"Und so bist Du dann?"
"Ja."
"So ohne jeden Tand?"
"Genau."
"Du meinst, wenn Du die wahre Liebe gefunden hast und er
Dich auch liebt, ohne hand, dann würdest Du NICHTS mehr
machen?"
"Nö, wozu denn?"
"Also tust Du alles nur, um geliebt zu werden?"
"Ja."
"Dann bleibt ja nichts übrig, wenn Du geliebt wirst.
Ziel erreicht, Biene tot."
"Ja..."
"Dann verlierst Du mehr als nur eine Hand, wenn Du die
wahre Liebe findest. Du verlierst alles. Sei man froh,
daß Du diese Liebe nie finden wirst. Ist sicherer."
Sawe - HH - 01.06.00 um 14:49:19
t o l l !
GüTeE - ! - 01.06.00 um 14:03:29
Ich verzauber mir den Tag
und mache nur das, was ich mag.
Ich denk an Dich und träume rum
und fühle mich so klein und dumm
so simpel glücklich und fidel
Liegt wohl daran, dass es Dich gibt?
Ich glaub es nicht,
Du bist doch fern
und doch hab ich Dich so schrecklich gern
denn bist Du da
Ists wunderbar
Und bist Du weg
scherts mich nen Dreck
Eine Beziehung, die auf dem Sehen beruht
Und ist er weg, tut er mir trotzdem gut.
Hab keine Worte hier für Dich
nur ein Grinsen im Gesicht
die Nase in Dein Hemd vergraben
Ich halt es fest die ganze Nacht
und ist es weg, so werd ich wach
So simpel, so ist die Geschichte
ein Quatsch, dass ich davon berichte.
Sawe - HH - 01.06.00 um 13:47:32
In der Kölner U-Bahn lerne ich am Nachmittag eine Spanierin kennen. Wir haben die gleiche
Endhaltestelle, unterhalten uns noch weiter und sie lädt mich zum Abendessen bei sich
ein.
Nach dem Essen gehen wir in ein Zimmer nebenan, wo lauter Kartons und Stöße von
Unterlagen und Fotos auf dem Boden verteilt sind. Das alles habe vor einem Nachbarhaus an
der Strasse gestanden. Eine alte Frau sei gestorben und ihre Kinder oder irgendwer wollten
die Sachen so wohl einfach loswerden. Jetzt seien die Sachen halt bei ihr gelandet und sie
sei dabei, alles durchzusehen und zu ordnen.
Sie versuche sich vorzustellen, wie die Frau gelebt habe und wer sie gewesen sei. Unter
den Papieren sind alte Fotos, Ausweise, Briefe, Postkarten, Kontoauszüge, Rechnungen und
Verträge.
Ich frage sie, ob ich heute bei ihr schlafen könne. Sie rutscht ganz nah an mich heran,
in ihrer Hand ein vergilbtes Foto. Das Foto zeigt zwei lächelnde, junge Mädchen,
Freundinnen oder Schwestern vielleicht.
elmodem - nue - 01.06.00 um 12:02:34
für wen lebt man ?
lena - . - 01.06.00 um 11:45:38
Sonett 18
Soll ich dich mit Di Caprio vergleichen -
Dich: androgyner noch, fast feminin?
Starruhm kann schnell den Waschbrettbauch erweichen;
red wine & whiskey nähr'n das Doppelkinn.
Die hall of fame: manchmal ein schlimmer Knast.
Der Glanz der Dollars: oft nur schwarze Kohle.
Speed und Ekstase? Was du hast
ist ein hang over nach der Rock n' Rohle.
Das Traumbild deiner Schönheit soll sich halten,
next wave und retro remix überstehn;
kein Abgesang, kein Medientod, wenn Falten
trotz Chirurgie durch deine Züge gehn.
Es nützt ja nichts, kann nicht ewig liften.
Nur PR hilft: Lass uns den Mythos stiften!
l.barnes - bielefeld - 01.06.00 um 11:32:16
http://www.urbanlegends.com/
"CHEER UP, MAN!"
Tom Kummer Del Mar, - 03.05.00 at 05:54:21
"Zunächst will ich nur eine Frage stellen: Hältst Du, Tom Kummer, es nicht für
angezeigt, zu den erhobenen Vorwürfen hier Stellung zu nehmen, nachdem pool in der Presse
als Dein Sprachrohr bekannt geworden ist?"
Georg M. Oswald - 18.05.00 at 17:49:45
"Im Drecksmedium Internet."
Elke Naters - 30.04.00 at 13:31:31
* * *
Florian Illies von der FAZ hatte Kummers Trendforscher-Artikel in seiner Zeitung erwähnt
(T.K. am 3. Mai im pool), aber auch auf die allgemeine Haltung zur Gewissenhaftigkeit von
Journalisten hingewiesen, die manchen Leser erstaunen mag. Dabei erwähnte er auch eine
Anekdote mit dem SPIEGEL Reporter, als Dirk Krubjuweit den Politik-Chef der FAZ
beschrieben hatte und dessen Hobby, frühmorgens auf die Jagd zu gehen. Er beschrieb das
Warten im Hochsitz und wie Fuhr Rehe ausweidet. Sprach allerdings nur zwei Stunden mit ihm
im Büro. Konnte sich demnach nur aus Fuhrs Artikeln bedient haben, in denen er über die
Jagd geschrieben hatte. Nebenbei konstatierte Illies süffisant, Tom Kummer hätte den
Begriff Autorisierung neu definiert (In der SPIEGEL REPORTER-Geschichte kam auch
Benjamin von Stuckrad-Barre auführlich vor. Was Krubjuweit indes vergaß: ist Alexander
von Schönburg nun Benjamin von Stuckrad-Barres Nachfolger bei der FAZ oder nicht?). Ich
meine, auch Stadelmaier hätte auch etwas lustiges über Fake-Journalismus glossiert.
Alexander Osang hatte beschrieben, daß ihm ein
Kummer-Interview mehr über das Leben erzählt habe als sämltliche Markwort-Kommentare
eines Focus-Jahrgangs. Überhaupt ist es für mein Gefühl beruhigend, daß die Beiträge
von Starjournalisten wie Illies, Stadelmaier, Osang und Kilb eine erheblich lässigere und
weniger zum Draufhauen neigende Haltung aufzeigen als die Kommentare der mittleren Liga,
die sich in ihrer Selbstgerechtigkeit gleichen.
Über den Beitrag von Holger Hoetzel vom Focus braucht man in diesem Zusammenhang wohl
wenig Worte verlieren.
Mir ist die Person Tom Kummer eigentlich so wurscht wie die Person vieler anderer
Journalisten, weil ich die Person nicht kenne. Genausowenig wie ich die Person von
Benjamin Henrichs nicht kenne oder von Cordt Schnibben, auch wenn ich deren Arbeit sehr
schätze und das mehr oder weniger meine Idole sind. Ich kann mich noch an die
Enttäuschung erinnern, als ich einen meiner Lieblingstheaterkritiker persönlich
kennenlernen durfte. Genauso mag mancher Belletristik-Leser enttäuscht sein, wenn er
seinen Star-Romancier kennenlernen darf. Aber was macht das schon? Der Text ist der Text.
Was mir gegenwärtig nicht gefällt: diese grassierende Hau-den-Lukas-Stimmung. Der
Wirf-die-Torte-auf-dieses-Gesicht-Wahnsinn. Wie auf dem Kirmes früher, oder wie im
Mittelalter, als Verurteilte öffentlich auf dem Markplatz angeprangert wurden und jeder
mit ihnen alles machen durfte was er wollte. Wenn die Öffentlichkeit ihre entmenschlichte
Fratze zeigt. Als hätte es keine Entwicklung in der Zivilisationsgeschichte gegeben, pupt
man auch im loop auf, wobei man schön anonym bleibt und sich über eine Person lustig
macht, dessen Existenzgrundlage mit einem Mal auf dem Spiel steht. Dabei ist es doch ganz
egal, wie schuldig sich jemand gemacht hat oder nicht.
Einwurf aus den hinteren Reihen: Es geht auch um betrogene Leser!
Zurück zur Badstraße. Ich finde die Diskussion auch wichtig, und kann auch die Empörung
nachvollziehen. Doch sollte man sich zu seinen Meinungen auch bekennen können.
Würdevoller Umgang miteinander ist anders. Deshalb kann ich Tom Kummer nur wünschen,
daß er die ganze Angelegenheit wie auch immer, aber mit Anstand übersteht.
Fernando Offermann - Berlin - 01.06.00 um 11:22:43
Und das, das ist echt ewig her. Ich war knapp achtzehn und gerade zuhause ausgezogen. Ich
habe mit einer Truppe trauriger, süchtiger Clowns in einem runtergekommenen Altbau
gewohnt und eines Nachts ist unser Badezimmer runtergekracht, vom vierten in den dritten
Stock. Mit Badewanne und allem, die Balken waren verfault. Das hier auf dem Bild ist die
Ansbacher, die Vermieterin. Sie war blind und hat im Hinterhaus in einer düsteren,
kleinen Wohnung gewohnt, in der niemals Licht gebrannt hat. Das Bild hab ich heimlich
gemacht. Nachdem die Sache mit dem Badezimmer passiert ist, hat sie sich geweigert, das
reparieren zu lassen. Sie hat das einfach ignoriert, weil sie sich nicht vorstellen
wollte, in welchem Zustand das Haus ist. Die Ansbacher war nämlich Jüdin und ihre
Familie ist in Dachau ermordet worden. Als der Krieg vorbei war, kam sie zurück und war
blind. Das einzige, was ihr geblieben war, war dieses Haus und sie hat es so in Erinnerung
behalten, wie sie es sechsunddreißig zurückgelassen hat. Damals gab es keinen
abblätternden Putz, keine verfaulten Balken und keine blinden Fenster. Dann mußte ich
also zu ihr in die Wohnung, um sie davon zu überzeugen, daß es wirklich notwendig war,
Handwerker zu beauftragen, die einen neuen Boden einziehen. Draußen war ein heißer
Sommernachmittag und drinnen gab es keine Zeit, nur Dunkelheit. Sie saß da in der dunklen
Wohnung, mehlig weiß, mit ihrer schwarzen Sonnenbrille, hatte sich Augenbrauen mitten auf
der Stirn aufgemalt und Lippenstift in der Farbe "Rosenholz" rund um ihren Mund
aufgetragen. Sie hörte mir keine Sekunde zu, sondern schenkte mir einfach nur immer
wieder Likör nach. Sie gab mir einen guten Tip, wie man angebrannte Töpfe reinigt: man
kocht in ihnen zwei gehäufte Esslöffel Waschpulver auf, dann lösen sich die schwarzen
Verkrustungen und schwimmen oben wie Bitumen. Bevor ich betrunken und ohne etwas erreicht
zu haben aus ihrer Wohnung schwankte, drückte ich noch auf den Auslöser. Den Blitz hat
sie nicht bemerkt, wohl aber das leise Aufschnappen der Blende. Mir wurde schlecht, als
sie mich durchdringend ansah. Zuhause mußte ich in einen Eimer kotzen.
fräulein höper - auf der sicheren Seite - 01.06.00 um 11:19:29
SUPER-HORST 2:
Halbfinale: England, Holland, Spanien, Italien
Europameister: England
komisches Turnier, diesmal.
Stefan Nitzsche - Stuttgart - 01.06.00 um 11:04:48
'n poor frée Dôge
de Sünne schînt
den Wintermantl lôd hang'
säd'di in' Gorn
un läs 'n Book
de Igl kumt anlobn
GüTeE - Wort - 01.06.00 um 02:10:22
'Gfui', woas is'n dees?
Supi Eiseis, Baby!
Sogar ich als Nordlicht verstehe alles:
gewogen und für gut befunden!
'indieBackeschießen,kurz'??Laßes,liesMiles,wiederesgeschaffthat(könntenatürlichsein,daßich'snichtverstehe)
'Haare wie welker Schnittlauch'
Der Wind fährt ins Gras.
GüTeE - nowhere - 01.06.00 um 01:44:45
Alex aus der Big Brother-WG ist mit seinem Lied auf Tour. Heute in Nürnberg im Forum, wo
sonst Schlagerpartys oder Echt-Konzerte stattfinden. Mit dabei: ein Zlatko-Double und als
Überraschungsgäste zwei von Alex' Mitbewohnern aus dem Container. Vorgruppe ist die Band
von Jürgens Bruder. Spaß muss sein!
Triticea - 01.06.00 um 01:28:48
Kummer kenn' ich nicht,
nur diese Kammern:
(altes Haus)
auf dem
Ziegenberg
in der
Gastfeldstraße
Alwinenstraße
Wohldheide
Schnepker Straße
Auf dem Sünder
Grimsehlstraße
Am Weingarten
Baustraße
Gartenstraße
Wilhelm-H. Straße
s o war d a s
s o ist das
&
so b l e i b t d a s
('Woher kommen wir? Wo sind wir? Wohin gehen wir?' > zur Expo, am Dienstag; nein, wir
fahren.)
Heuteistder1.Juni2000.Esist0.54Uhr.LMschläft.WirsahendieEXPOSendungenaufarte.SchonwiederbinichleichterkältetobwohldocherstvoreinerWocheund:sieheganzunten.DasLebenisteinTrauerspiel,aberaucheineKomödie.'Nefertiti'isteineschöneLPKompositionenvonWayneShorter'Inasilentway'isteinbißchenwie'BitchesBrew'.Auch'KindofBlue'hörteicherstspät.DieandernLPsCDskenn'ichnochgarnicht(hattenievielGeld,gebesaberfastnurfürBücherundCDsaus)MusikerbinichselbstCharliePPAARRKKEERRKarlhörteichmit19/20Jahrenundwarbeeindruckt!!AltmeinZweitinstrumentKomponiereauchBandstückeundAllesneumachtderMai123
GüTeE - ici - 01.06.00 um 01:13:41
gerade traf ich den kummer tom zufällig auf dem klo. in der kurzen zeit des gemeinsamen
wasserlassens konnte ich mir nicht verkneifen ihm ein paar fragen zu stellen:
hl: hey tom, sag mal wie geht es dir nun ein paar tage nach den skandalösen enthüllungen
im focus?
kt: natürlich war ich unmittelbar nach dem artikel mit meinen gefühlen am boden. aber
dann kam plötzlich von allen seiten viel und ehrliches lob für den attraktiven
borderline-journalismus den ich seit jahren, nicht nur im sz-magazin gezeigt habe
hl: es gibt menschen, die behaupten: schlimmer als die schadenfreude ist das mitleid...
kt: die guten worte waren beileibe keine mitleids-kundgebung - das war anerkennung pur
für meine leistungen
hl: die medien orakeln trotzdem darüber, ob der kummer tom an dieser geschichte zerbricht
kt: also, bitte... ich bin doch derjenige der die verstaubte presselandschaft literarisch
aufbauen muß, ich bin dazu da voranzugehen. du darfst also annehmen, daß ich aus einem
robusten holz geschnitzt bin
hl: aber du hast doch auch nach diesem artikel einige tränen vergossen
kt: ich habe zusammen mit meinem sohn geweint, und das war wie eine erlösung, wie der
abschluß dieses kapitels
hl: wie richtest du dich und deine familie wieder auf?
kt: momentan ist es bei uns eben wie bei einem frisch verletzten . man sieht die wunde
noch deutlich, bald wird es eine narbe sein - und dann geht's weiter. zudem ist meine
devise: du kannst hinfallen. es ist auch nicht entscheidend, wie oft du hinfällst. du
mußt nur wieder aufstehen. und schlaue leute sagen: du mußt nur einmal mehr aufgestanden
sein, als du hingefallen bist.
hl: du klingst engagiert und kämpferisch wie eh und je - hat denn deine psyche und dein
ego gar keine kratzer abbekommen?
kt: ich habe für ein führendes deutsches magazin geschrieben - soll das etwa an meinem
ego kratzen? aber ich will mich gar nicht beklagen, denn im grunde ist das los der beiden
chefredakteure noch viel brutaler. um so mehr würde ich mich freuen wenn wir im gesamten
journalismus wieder hin zu vernünftigen werten kommen.
hl: wie beurteilst du in diesem zusammenhang die äußerung von thomasb - münchen, der
vom loop-balkon heruntersang: "finger-, finger-abfallen"
kt: diese reaktion trifft mich - aber sie geht nicht unter die haut. jeder mensch muß
eben in der ihm eigenen art auftreten. ob er sein naturell öffentlich so präsentieren
möchte, ist seine freie entscheidung. außerdem muß man bei solchen geschichten immer
fragen: wie alt war der mann, wie war gerade seine gefühlslage? im grunde bin ich
nämlich dafür, solchen menschen zu helfen, ihre persönlichkeit weiterzuentwickeln
hl: ah ja, sehr interessant; hm also ich hätt's jetzt. mußt du eigentlich immer so lange
pinkeln? also dann halt die ohren steif.
Heinz Lang - erding - 01.06.00 um 00:02:23